Kommentare

Das Thema gibt sehr viel her, finde ich.
Vorallem stellen sich dazu unzählige Fragen.
1. Was ist Glück?
2. Wieso wird angenommen, dass der heutige Mensch unserer Gesellschaft unglücklicher ist, als der mensch in früheren gesellschaften. Was lässt uns nur zu dieser Annahme kommen?
3. Gibt es tatsächlich mehr psychische erkrankungen wie Depressionen bei uns - oder ist das Hilfsangebot schlicht besser ausgebaut und die instrumente, solche gesellschaftlichen phänomene zu messen, genauer?
4. Wird uns nur aufoktroyiert, depressionen entwickeln zu müssen, weil die industrie uns mit unerreichbaren scheinwelten perfekten glücks versorgt - und hat die industrie nicht wiederum ein interesse daran, den menschen in dieser abhängigkeit zu halten, was wiederum den neuen wirtschaftssektor von hilfsangeboten rechtfertigt.?
5. Warum wird der Mensch von der möglichkeit, wählen zu können, überfordert und unzufrieden?
6. Ist jonathan franzens buch "freiheit" nicht einfach eine (spiegelverkehrte?) Neuauflage Fontanes "Effi Briest", das selbe thema, anders gestaltet und in die aktuelle gesellschaft versetzt?
7. Hat Montesquieu Recht? Und
8. wenn ja, wie gelingt es dem Menschen, sich über dieses Denken hinwegzusetzen? Wäre er nicht erst dann der weg zur inneren zufriedenheit und inneren freiheit geebnet? Und -
9. sind wir nicht damit jetzt wieder irgendwie bei Maslow, seiner Pyramide und der letzten seiner Stufen, dem Streben nach Transzendenz?
10. Oder ist schon allein das danach streben wollen ein neues Paradoxn, weil eben nicht nur verstand, sondern nur ganzheitlich und individuell diese entwicklung er-lebt werden kann?
11. Und wenn jedes Individuum einer Gesellschaft dies erleben würde, wären wir dann nicht wieder beim Zeitgeist-thread von nebenan?

Ein gedanke, der mir in dem artikel (der hervorragend geschrieben ist, finde ich) besonders ins auge sticht: heute ist glück, wenn andere die entscheidungen für uns treffen. - Ja! Genau so ist es doch! Nur das paradoxe daran wiederum ist, dass es eben genau nicht so ist.

Ich glaube ja eher, je mehr wahl der mensch hat, desto unfreier und eingeschränkter wird er in seinem Denken.

Glück ist nicht etwas, das man einmal erreichen kann und dann hat mans. Man kann nur immer wieder von neuem danach streben, getreu dem motto search&destroy...
Bleibt allerdings die frage: soll man überhaupt danach streben? Und noch eine Frage: wenn das erlangen materieller güter den menschen nicht glücklich macht, dann 1. wozu die anstrengung und 2. was dann?

Ich hab aber keinen bock, mich "konkret" mit dir darüber zu unterhalten, bikini. Denn du weißt ja eh schon alles besser. Das ist für mich kein vernünftiges Diskussionsniveau. Ich spüre bei dir eine streitlustige stimmung - woher die auch immer kommen mag. Zum ausleben dafür darfst du dir heute aber mal jemand anders suchen. I switch off.

oberplatt.... ----- Erzähl doch konkret, statt vom elfenbeintürmli zu belehren. --- Glück ist keine frage der menge, sondern eine frage der einstellung. Da muss ich nicht recherchieren.

@Mary_jane: Tippe mal auf Maslov?

Nein. Die aussage kommt nicht von mir. Ich hab sie hier nur hingeschrieben. Und sie ist auch keine aufforderung. Seltsam, dass du das so wahrnimmst, das beschäftigt dich wohl sehr, das thema?
Kannst ja mal ein bisschen recherchieren, woher ich diese "platte" aussage wohl haben mag. Ein tipp: es geht um die letzten 2500 jahre und - aus heutiger sicht - die zusätzliche stufe einer pyramide. Alles klar?

mjl: eine ziemlich platte aussage die deine und meines erachtens eine völlig unrealistische forderung. Wir leben nun mal in einer materialistischen gesellschaft und sie birgt die gefahr, dass menschen sich darin unglücklich fühlen können, weil sie befürchten, das beste zu verpassen. Multioptionsgesellschaft, neidgesellschaft, geizistgeilgesellschaft, gehört alles dahin. Die menschen fühlen sich permanent ungesättigt, gierig, angetrieben vom stachel des neids. --- Doch die lösung des problems ist meiner meinung nach nicht der materielle verzicht (kommt mir irgendwie dogmatisch-katholisch vor), sondern die dankbarkeit, das zu haben, was man hat, sei es viel oder wenig. Dankbarkeit macht glücklich, auf jedem lohnniveau.

Freiheit? Glücklicher? Nur wer materielles verlangen loslassen kann, kommt der freiheit ein stück näher.
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