Was machen vier Girls im Hooters? Nein, nicht servieren, sondern sich bedienen lassen. Girls-night-out eben. Eins vorweg, zwei unserer Truppe hatten imposantere Decolletées wie die Servierdüsen und ich verkehre nun wirklich nicht mit den Lolo Ferraris dieser Erde. Ein schöner Ausschnitt spricht auch mich an (auch wenn ich nicht gleich hinlangen muss, wie dies andere Freundinnen gerne tun). Jedenfalls waren wir enttäuscht. Die blickdichten Strümpfe erhöhen den Erotikfaktor kaum (verdecken wohl aber bestens Cellulite), die orangen Hotpants hingegen sind ordentlich eng geschnitten. Das fällt vor allem dann auf, wenn die Mädels sich vor den Tisch knien (bück dich!), um die Bestellung aufzunehmen. Die Aussage des Pressesprechers, man stelle Frauen nur auf Grund ihrer Persönlichkeit an, könnte also stimmen. Dafür versprühen sie aber zu wenig sexy Cheerleader-Flair. Oder anders gesagt, das heisseste im Hooters war unser Tischgespräch über One-Night-Stands. Bedient wurden wir irritierenderweise lange nicht, bis sich dann ein Typ (wohl der amerikanische Supervisor, dem Akzent nach) unserer erbarmt hat. Standesgemäss orderten wir Hot-Dogs, Chicken-Wings und Curly-Fries, alles tip-top. Und zum offenkundigen Erstaunen aller Männertische rund ums, gabs auch noch einen Pitcher Zwicker-Bier (ebenfalls zu empfehlen). Die männlichen Gäste (ca. 95%) sind sowieso das Interessanteste im Hooters: Jünglinge, die nur betreten zur Tür herein schauen und sich vom Acker machen (Gott weiss wieso), Lonesome-Cowboys, die gerne ungestört gaffen, Typen die ihre Thai-Maus ausführen und der Rest kommt eh nur wegen den Chicken Wings. Oder? Aber was wissen wir schon, wir sind ja Frauen.

Heuldoch, Kolumnistin bei Ron Orps Mail

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