Odi in Arusha (zum Dritten und Letzten):

Die Fahrt durch den Lake Manara Nationalpark war spektakulärer als alles was die Klicky Männchen in meinem Kinderzimmer je erlebt hatten. Ngorongoro hinterlegte das Ganze noch mit einer kinoreifen Landschaft, und Tarangiri hatte mit Abstand die besten Souvenir T-Shirts. Von den Big Five (Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn, Giraff) sah ich nur 3, dafür so nah, dass ich ihnen hätte zwischen die Augen speuzen können, dann zählen sie glaub doppelt. Die Zebras stellten sich sogar an den Schnellstrassen aus, zwischen Nationalparks und Maasai-Kulissen. Wenn man soviele Zebras sieht, sinds unter dem Strich nur noch Pferde, und Pferde mochte ich noch nie recht, resp. hatte leider nie die Gelegenheit, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Viel lieber sind mir da Gnus und Warzenschweine, deren von Geiern zerkaute Gebeine, oder Paviane beim Autofellatio. Höhepunkt waren aber Hyänen, die in die Plauze eines Nilpferdkadavers eintauchen und kleine Häppchen herauszupfen, sich gegenseitig anfauchen, oder einem wie dumme Hunde anschauen. Zwischendurch gabs Einlagen von Gary. Gary hat in einem stümperhaften Versuch, einen Adler vor seine Kameralinse zu locken, seinen Lunchsack verfüttert. Er nahms mit Humor, und schien seine Lektion nicht lernen zu wollen. Als ich ihm meinen Schnappschuss unter die Nase rieb, wie der Adler sich grad den Köder greift, während Gary im Hintergrund an seiner Kamera schraubt, war dann fertig lustig. Wenig später hat Gary aber wieder auf dem Beifahrersitz geschlafen, und am Abend warme Schoggi getrunken und davon geredet wie glücklich ihn das jetzt macht, oder wie gut das Wetter ist, und wie glücklich ihn das erst macht. Und als wäre das noch nicht genug, hat Gary den Klimawandel geleugnet. Ich habs ihm erklärt, aber eigentlich hätte ich ihn nicht schlecht an Geier und Hyänen verfüttern mögen, das hätte mich unwahrscheinlich glücklich gemacht.