Heute ist ja echt nicht besonders viel los. Darum nehm' ich's gemütlich und lass ich mich mit Literatur berieseln. Kennt ihr  David Foster Wallace? Der amerikanische Autor, der sich mit messerscharfer und trotzdem humorvoller Gesellschaftskritik einen Namen gemacht und sich letztes Jahr das Leben genommen hat?  Ulrich Blumenbach hat ganze sechs Jahre an der Übersetzung von Davids Bestseller "Infinite Jest" gearbeitet und kann uns deshalb einiges darüber erzählen. Mehr und wo.
19:00 Literaturhaus Basel

Natürlich geh' ich nicht ohne einen kleinen Absacker nach Hause. Werd' mal wieder Urs Rüüd besuchen. Denn eins muss man ihm lassen. Er liebt noch immer Bars und Musik. Genau wie ich. Und wer Bars und Musik liebt, der weiss genau, welche Musik gespielt werden muss, damit der Gute Nacht-Drink richtig gut schmeckt. Mehr.
20:00 Cargo Bar

Regeln sind wichtig. Besonders in hektischen Zeiten wie diesen. 1001 Rules for my unborn Son richtet sich an die Papas potentieller männlicher Nachfahren. Auf das der Junge bestimmt kein verzogener, schlechtgekleideter Bengel wird, der am Schreibtisch isst oder an Konzerten Lieder wünscht. Mehr dazu

Wer sich Skateboarding in Slow Motion ansieht, beginnt plötzlich über Physik nachzudenken. "Und das funktioniert? Sind die Gesetze dahinter nicht viel zu kompliziert?" Doch, doch, es funktioniert, solange der Fahrer nicht über Physik nachdenkt.  Clip

Eine interaktive Weltkarte der Geräusche. Ob singende Vögel im karibischen Regenwald, ein Nachtzug in Oklahoma City oder Fabriklärm in Glasgow, auf Save Our Sounds ist so manch lokales Geräusch am richtigen Ort platziert. Mehr dazu

Baz Tiraden und ein Halleluja

Ich lese die Baz. Aber nur um mit den Befindlichkeiten meiner halben Heimat vertraut zu bleiben. Und so bin ich heut glatt über folgende Baz Hetzline gestolpert: „Das Problem der österreichischen Studenten mit den Deutschen“. Ich weiss, ich kanns auch nicht mehr hören. Aber bitte. Das muss jetzt mal raus. Meine tumben Mitdeutschen interessiert das ja nicht. Also liebe Baz, hier eine Tirade nur für Dich! Denn liebe Baz, was fällt dir eigentlich ein bei den Deutschen-Problemen der Österreicher zu aasen? Pah! Hast du keine eigenen? Ich verspreche dir, gib mir eine Chance und ich liefere dir 10 spannendere Probleme aus deiner Heimatstadt. Aber aus dem Stehgreif!
Liebe Redaktion, auch wenn du jeden noch so dünnen Halm ergriffen hast um ein Deutsches Thema zu stricken: Um die Deutschen geht es gar nicht. Du solltest über das eigene Zeitungmachen das Zeitunglesen nicht vergessen! Borg dir mal ein paar Schluchten-Postillen am Bahnhofs-Kiosk. Da steht alles drin. Nur komischer Weise nicht dein Problem. Auf welchen Klowänden du das wieder aufgeschnappt hast?!

Das Problem ist nicht das Zuviel an Studenten sondern das Zuwenig an Lehrpersonal und Studienplätzen. In diesem Sinne zitierst du selbst den Wiener Bürgermeister. Mensch Baz! Hast du den Schuss nicht gehört? Endlich mal ein pragmatischer Ansatz! Schau, wenn es dir zu voll wird in der Schweiz, schicke die ganze Bagage doch einfach in die entvölkerten Bergtäler. ’91 haben wir alle gemeinsam die Alpenkonvention unterschrieben. Also retten wir selbstredend gerne auch eure Bergtäler. Schliesslich wollen wir Postkartenlandschaften! Deswegen sind wir Gierkegel doch alle hier!

Naja liebe Baz, das Hetzen üben wir aber noch mal. Denn wer so ein Fass aufmacht, der muss auch ausschenken.

Viva!
Schlomo
Mail an Schlomo

Nervsprech

Letztens bekam ich mal wieder eine E-Mail von Katrin. Darin stand, dass sie jetzt ziemlich viel um die Ohren hat :-(, aber dennoch happy ist :-), weil sie jemanden kennen gelernt hat, der supi süss ist ;-).  Ausserdem hat sie einen neuen Job in Aussicht :-P,
 von dem sie noch nicht so recht weiss wie der ist :-I. Auf jeden Fall kann sie es kaum erwarten endlich mal Zürich zu sehen :-))))

Was bitte soll das? Wozu dieser hirnlose Strichmännchenscheiss? Traut sie mir nicht zu, dass ich die feine Ironie aus ihren Zeilen lesen kann? Das Gute-Laune-Strichmonster als eine Art Erklärungskrücke für geistig Minderbemittelte? Na Mahlzeit! Oder ist es nur ein Ausdruck sprachlicher Armut? Der Hilfeschrei einer Verzweifelten, die einfach nicht die richtigen Worte für ihre Gefühle findet? Fragen über Fragen!

Wer denkt, dass mit der Punkt-Strich-Unsitte der sprachkulturelle Tiefpunkt bereits erreicht sei, wird spätestens beim Besuch von Facebook eines Besseren belehrt. Da lässt Barbara die Welt wissen: „Geh heut ins Helsinki tanzen *freu*. Wer kommt mit? *frech guck* Knutschknuddler!“ Hallo? Jemand zu Hause? Sind wir jetzt alle wieder 9 und spielen mit der Diddlmaus?

Die unwiderstehliche Mischung aus Meister-Yoda-Sprech und Kleinkindgeseier lässt so manchen schon vom Untergang des Abendlandes phantasieren, da wartet in der SMS von Marc schon die nächste sprachliche Sprengfalle: „:-D ... lol^^“. Wie? Was? Lolli lutschen? Marc ist spitz? Ich Narr - Marc will mich nur wissen lassen, dass er sich dolle amüsiert. Warum er dann nicht einfach schreibt: „Ich piss mir hier vor Lachen in die Hose“, bleibt mir ein Rätsel.

Wenn der Vormarsch des rumpfartigen Kastratendeutsch so weitergeht, sind wir in 100 Jahren vielleicht endlich in der Lage mit nur 3 Zeichen zu kommunizieren. Ich freu mich schon.

Herzlichst
Euer Rollmann ;-)

[email protected]