Montag, 31.08.2009

Basel : Generation Indie-Rock & Kulturelle Atomkraft

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Kulturelle Atomkraft
 

Mit der Digitalisierung gehen immer mehr Dinge, die zuvor an bestimmte unaustauschbare Materialien gebunden waren, in einen neuen Aggregatzustand über. Kulturdinge im weitesten Sinn - aus Zeichenbrettern, Tonstudios, Fernsehern, Büchern, you name it - werden Daten. Bericht Berliner Zeitung

 
 
 
Neue Stadtkarten
 
 

Die "A la Carte Maps" sind handgemalte Stadtkarten, die online eingekauft werden können. Beim Kauf dabei: Zugang zum entsprechenden Cityportal. Was ich jedoch mag: man kann die Stadtkarten auch inkl. Bastelset bestellen! Das sind Kleber und Sticker, mit denen man die Karte mit eigenem Wissen anreichern kann. Nice!  Mehr dazu

 
 
 
Generation Indie-Rock
 
 

D.J. Palladinos (57) subjektives Essay über die Generation Indie-Rock - "die noch einzig wahre Avantgarde Kunst in unserer Zeit!" - ist musikgeschichtliche Feinkost. Dazu: sein Duzend "sollte man haben Indie-Alben"-Tipps. Bericht im Santa Barbara Independent

 
 
 
Private Filmaufnahmen
 
 

Diese privaten 16mm Filmaufnahmen von Jeff Altmans Grossvater, zeigen Bilder aus dem Disneyland. Und zwar aus dem Jahre 1956, ein Jahr nach der Parkeröffnung. Filmschnippsel aus einer anderen Zeit! Film ab

 

 
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Unter dem dicken Engel
 

Die Ansagerin
Alles ändert sich, selbst die Zukunft. Vor einer Woche malte sich an dieser Stelle mein Kollege unsere Generation im Altenheim aus. Ob seine Prophezeiung wahr wird? Vielleicht ist sie es schon. Neulich beobachtete ich, wie eine bestockte Alte sich vom Trittbrett des Trams herabmühte. An den Füssen trug sie rote Sneakers von Nike: dasselbe Modell wie meine achtzehnjährige Schwester. Ob die Alte gerade auf dem Weg zum Waxing-Termin bei ihrem Brasilianer war, konnte ich nicht in Erfahrung bringen.
Auch das Zugfahren ist anders geworden. Ihr kennt diese computerisierte Ansage, die im Namen des Zugteams der SBB die Passagiere im InterCity oder InterRegio begrüsst, eine angenehme Reise wünscht, den nächsten Halt ankündigt und auf ein erfrischendes Getränk oder einen schmackhaften Snack in der rollenden Minibar einlädt. Hat ihre Stimme Präsenz und Volumen! Augenblicklich verstummen sämtliche Gespräche, Bücher und Magazine werden zugeklappt, Telefonate ebenso wie Nickerchen unterbrochen, als sie selbstbewusst und akzentfrei den Text in einer weiteren Landessprache und Englisch wiederholt.
Vor einigen Monaten erhielt die Autoansagerin menschliche, zumeist männliche Co-Moderatoren. Stotternd, mit langen Pausen und groteskem Akzent klinken sie sich ein, um unverständliche Zuganschlüsse durchzuknistern. Die meisten begnügen sich mit einer einzigen Landessprache – zum Glück, beweisen die wenigen Ausnahmen, die vor offenem Mikrofon ihr Schulfranzösisch nicht finden können, während sich die Passagiere aller Landessprachen vor Lachen krümmen.
Die Ankunft hat viel von ihrer Ästhetik verloren. Es ist Abend, der hungrige Blick fixiert die Uhr: bald, schon bald. Dann verkündet die souveräne Dame die Heimkehr: «Endbahnhof». Auf einmal wird ihr das Wort abgeschnitten. Ein vor Aufregung schwitzender Rüpel stottert die Anschlüsse herunter, die niemanden interessieren, weil man ankommt, um über Nacht zu bleiben. Dass sich diese moderne und kompetente Frau eine solche Verdrängung gefallen lässt! Schade.
Endbahnhof.
Dmitrij Gawrisch, [email protected]

 
 
 
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