Liebe BaBaMe Die bisherigen Kommentare können alle etwas für sich haben, aber was noch nicht genannt wurde und die Medizin...
Die psychische Seite nicht vergessen!: Liebe BaBaMe Die bisherigen Kommentare können alle etwas für sich haben, aber was noch nicht genannt wurde und die Medizin jetzt immer mehr realisiert: Dein Bauch hat auch ein Hirn und das funktioniert unabhängig vom Kopfhirn auf die Ernährung und eben auch auf (alte) Erfahrungen. Dieses Bauchhirn hat die Komplexität eines Hundehirns! Bei mir wurde nach diversen Abklärungen ein Reizdarm diagnostiziert. Das sagen die Ärzte, wenn sie nichts "Handfestes" gefunden haben, das deine Schmerzen erklärt. Und da kann es eben sein, dass deine Reizschwelle sehr viel niedriger ist als bei anderen Menschen. Ein bisschen was Blähendes, zack, Bauchweh, ein bisschen zu viel Laktose, zack, Bauchweh. Und das verselbständigt sich auch und bleibt tagelang, auch wenn der Auslöser schon längst verdaut ist. Dazu kommt, dass man dann auch schon im Vorfeld Bedenken hat, wenn das Weihnachtsessen, die Einladung oder was immer bevorsteht. Und schon schlägt das Darmhirn wieder Alarm. Oder es reagiert auf Stress, selbst wenn der unbewusst ist. Ich habe praktisch alles ausprobiert: Ernährungsberatung (Das FODMAP-Konzept hat schon was gebracht, aber ist auch sehr einschränkend), TCM mit Akupunktur und mit Kräutern, Entspannungsübungen und alles hat immer ein wenig geholfen, aber bei weitem nicht genug. Was mir am Schluss am meisten geholfen hat, ist tatsächlich eine Psychotherapie, weil die Gründe, dass ich so oft Bauchweh hatte, eben am Schluss psychisch waren. Und das muss einem gar nicht peinlich sein. Bei einem verstauchten Knie ist man nicht selbst schuld und bei einer verstauchten Psyche auch nicht. Ich habe eine Körperpsychotherapie gemacht (IBP, gibt es auch in Bern), aber es kommt mehr darauf an, ob die Therapeutin zu dir passt. Das übernimmt die Krankenkasse aus der Grundversicherung, ich brauchte nur eine Überweisung von deiner Ärztin, weil ich HMO bin. Ich ging hin und sagte, dass ich das Gefühl hätte, dass das Bauchweh (auch) psychische Ursachen hat, und bekam problemlos eine Überweisung. Das wurde ganz schnell viel besser, ich hatte zwar noch regelmässig Bauchweh, aber nicht mehr so stark und es hat mich nicht mehr so im Alltag beeinträchtigt. Aber ganz weg ging es auch nicht. Ich musste immer noch auf Kaffee und Weizen und zuviel Essen und spätes Essen verzichten, und es war kein wirklich frohes Leben und kompliziert dazu. Da griff ich noch zum letzten Mittel, und das ist jetzt das, was hilft und ich kann wirklich alles wieder essen und habe meine Lebensfreude zurück: Ich nehme seit Juni eine ganz niedrig dosierte Menge Antidepressiva (und zwar Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) und das funktioniert jetzt unglaublich gut. Das wirkt eben genauso auf das Bauchhirn wie auf das Kopfhirn und bewirkt, dass mein Bauch nicht bei allem und jedem Alarm schreit. Ich war natürlich davon nicht begeistert, so was zu schlucken, ohne dass ich Depressionen habe, aber ich muss sagen, es ist wie Tag und Nacht! Ich habe endlich mein altes Leben zurück, bin aber ansonsten nicht anders geworden. Antidepressiva sind besser als ihr Ruf, sie machen nicht süchtig und wenn man Nebenwirkungen hat, merkt man es schnell und kann wieder aufhören und ein anderes Präparat ausprobieren. Aber sicher ist das erst etwas, was man nimmt, wenn man die anderen Mittel ausgeschöpft hat. Ich bin aber sehr froh, dass ich es gewagt habe, weil ich jetzt endlich wieder ein vernünftiges Leben führen kann und nicht so dominiert werde von meinem Bauchweh. Ich hoffe, dass dir dieser lange Kommentar etwas bringt, und das Wichtigste wurde auch schon von anderen gesagt: Suche dir einen guten Arzt oder eine gute Ärztin, die sich Zeit nimmt für deine Beschwerden. Denn auch wenn man am Reizdarm nicht stirbt: Es ist wirklich ein trauriges Leben, wenn Essen keinen Spass macht! Noch ein Buchtipp, wenn es vor allem die Ernährung ist: „Nie wieder Blähbauch“, von Wilhelmi und Studerus. Wenn dich das Thema Bauchhirn interessiert, z.B. „Darm an Hirn“ von Enck, Frieling und Schemann. Und zuletzt: Gute Besserung!!
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Bauchschmerzen
Die psychische Seite nicht vergessen!:
Liebe BaBaMe Die bisherigen Kommentare können alle etwas für sich haben, aber was noch nicht genannt wurde und die Medizin jetzt immer mehr realisiert: Dein Bauch hat auch ein Hirn und das funktioniert unabhängig vom Kopfhirn auf die Ernährung und eben auch auf (alte) Erfahrungen. Dieses Bauchhirn hat die Komplexität eines Hundehirns! Bei mir wurde nach diversen Abklärungen ein Reizdarm diagnostiziert. Das sagen die Ärzte, wenn sie nichts "Handfestes" gefunden haben, das deine Schmerzen erklärt. Und da kann es eben sein, dass deine Reizschwelle sehr viel niedriger ist als bei anderen Menschen. Ein bisschen was Blähendes, zack, Bauchweh, ein bisschen zu viel Laktose, zack, Bauchweh. Und das verselbständigt sich auch und bleibt tagelang, auch wenn der Auslöser schon längst verdaut ist. Dazu kommt, dass man dann auch schon im Vorfeld Bedenken hat, wenn das Weihnachtsessen, die Einladung oder was immer bevorsteht. Und schon schlägt das Darmhirn wieder Alarm. Oder es reagiert auf Stress, selbst wenn der unbewusst ist. Ich habe praktisch alles ausprobiert: Ernährungsberatung (Das FODMAP-Konzept hat schon was gebracht, aber ist auch sehr einschränkend), TCM mit Akupunktur und mit Kräutern, Entspannungsübungen und alles hat immer ein wenig geholfen, aber bei weitem nicht genug. Was mir am Schluss am meisten geholfen hat, ist tatsächlich eine Psychotherapie, weil die Gründe, dass ich so oft Bauchweh hatte, eben am Schluss psychisch waren. Und das muss einem gar nicht peinlich sein. Bei einem verstauchten Knie ist man nicht selbst schuld und bei einer verstauchten Psyche auch nicht. Ich habe eine Körperpsychotherapie gemacht (IBP, gibt es auch in Bern), aber es kommt mehr darauf an, ob die Therapeutin zu dir passt. Das übernimmt die Krankenkasse aus der Grundversicherung, ich brauchte nur eine Überweisung von deiner Ärztin, weil ich HMO bin. Ich ging hin und sagte, dass ich das Gefühl hätte, dass das Bauchweh (auch) psychische Ursachen hat, und bekam problemlos eine Überweisung. Das wurde ganz schnell viel besser, ich hatte zwar noch regelmässig Bauchweh, aber nicht mehr so stark und es hat mich nicht mehr so im Alltag beeinträchtigt. Aber ganz weg ging es auch nicht. Ich musste immer noch auf Kaffee und Weizen und zuviel Essen und spätes Essen verzichten, und es war kein wirklich frohes Leben und kompliziert dazu. Da griff ich noch zum letzten Mittel, und das ist jetzt das, was hilft und ich kann wirklich alles wieder essen und habe meine Lebensfreude zurück: Ich nehme seit Juni eine ganz niedrig dosierte Menge Antidepressiva (und zwar Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) und das funktioniert jetzt unglaublich gut. Das wirkt eben genauso auf das Bauchhirn wie auf das Kopfhirn und bewirkt, dass mein Bauch nicht bei allem und jedem Alarm schreit. Ich war natürlich davon nicht begeistert, so was zu schlucken, ohne dass ich Depressionen habe, aber ich muss sagen, es ist wie Tag und Nacht! Ich habe endlich mein altes Leben zurück, bin aber ansonsten nicht anders geworden. Antidepressiva sind besser als ihr Ruf, sie machen nicht süchtig und wenn man Nebenwirkungen hat, merkt man es schnell und kann wieder aufhören und ein anderes Präparat ausprobieren. Aber sicher ist das erst etwas, was man nimmt, wenn man die anderen Mittel ausgeschöpft hat. Ich bin aber sehr froh, dass ich es gewagt habe, weil ich jetzt endlich wieder ein vernünftiges Leben führen kann und nicht so dominiert werde von meinem Bauchweh. Ich hoffe, dass dir dieser lange Kommentar etwas bringt, und das Wichtigste wurde auch schon von anderen gesagt: Suche dir einen guten Arzt oder eine gute Ärztin, die sich Zeit nimmt für deine Beschwerden. Denn auch wenn man am Reizdarm nicht stirbt: Es ist wirklich ein trauriges Leben, wenn Essen keinen Spass macht! Noch ein Buchtipp, wenn es vor allem die Ernährung ist: „Nie wieder Blähbauch“, von Wilhelmi und Studerus. Wenn dich das Thema Bauchhirn interessiert, z.B. „Darm an Hirn“ von Enck, Frieling und Schemann. Und zuletzt: Gute Besserung!!mitdiskutieren