Der Walzer ist ein Tanz mit wilder Vergangenheit. Von Oberschicht und Klerus kritisiert, wurde er wegen seiner ekstatischen Wirkung und der Intimität zum Körper des anderen Geschlechts teilweise verboten. Ausserdem, so der Vorwurf, würden unsittliche Triebe freigesetzt werden. Dabei ist es weniger der Kontrollverlust als die Kraft der Bewegungen selbst, die dem Walzer ihre Wirkung verleihen. Die Drehungen versetzen die Tanzenden in einen rauschhaften Zustand. Die schwebende Bewegung, die Nähe zwischen den zwei Körpern und die Musik rufen eine Art Trance hervor.
Johanna Heusser erforscht mit 4 Tänzer*innen und 3 Musiker*innen die Ambivalenz vom Walzertanzen heute, einer Zeit, in der der Tanz eher mit Wohlstand und einer privilegierten Oberschicht assoziiert wird. Sie fragen sich gemeinsam, wie eine zeitgenössische Überschreibung des Walzers aussehen kann, die das historisch angelegte Potential für Ordnungswidrigkeit und Rausch wieder freilegt.
Info: Am Sonntag, den 15.12. finden am Nachmittag der Workshop WALZER FÜR ALLE und während der Vorstellung am Abend eine Kinderbetreuung statt. Die Vorstellung am Mittwoch, den 18.12. wird abgerundet durch ein Cool Down. Am Donnerstag, den 19.12. findet im Anschluss an die Vorstellung ein Publikumsgespräch statt.
Choreografie, künstlerische Leitung: Johanna Heusser; Tänzer*innen: Neil Hoehener, Simea Cavelti, Momo Tanner, David Speiser; Musiker*innen: Marie Jeger, Joachim Flüeler, Sebastian Loetscher; Musikalische Leitung: Xenia Wiener; Bühne und Licht: Marc Vilanova; Dramaturgie: Johanna Hilari, Fiona Schreier; Kostüm: Diana Ammann; Outside Eyes: Katharina Germo, Stephan Stock; Produktionsleitung: Maxine Devaud / oh la la – performing arts production; Assistenz: Arina Fröhlich; Technische Assistenz: Chiara Leonhardt. Fotos: Hitzigraphy
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