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sinje
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Bist du auch einsam (auch wenn es keiner von dir denkt)?
@ cmo:
Wie schön, dass du dich mit meinem Beitrag auseinandergesetzt und dir die Zeit genommen hast, darauf zu antworten. Vielen Dank, cmo :-) Sich bewusst zu werden, was fehlt, ist für mich ein Prozess, zu dem auf jeden Fall das Gefühl der Trauer dazu gehört. Zu spüren, dass etwas fehlt ist in meiner Sicht der Dinge Teil der Trauer und umgekehrt. Und ich stimme dir zu, dass es gut ist, dem Gefühl der Trauer genug Raum zu geben. Darüber hinaus meine ich, dass wir jedem Gefühl den entsprechenden Raum einräumen sollten. Wenn wir über Angst vor Einsamkeit sprechen, möchte ich noch hinzufügen, dass da vielleicht generell die Angst vor unwillkommenen und/oder negativen Gefühlen hineinspielt. Vermutlich wurden nur wenige von uns dazu ermutigt, jedes Gefühl, auch die unwillkommenen und/oder negativen Gefühle, zuzulassen und sich damit auseinanderzusetzen. Mir gefällt, dass du auf die Jahreszeit anspielst. Ich habe viele Gedanken zu Jahreszeit-Rhythmen und Ritualen, von denen wir meiner Meinung nach viel weniger (vielleicht zu wenig) praktizieren als zu der Zeit als wir Kinder waren. Mir ist dazu wichtig zu sagen, dass Herbst mehr als Abschied ist. Herbst ist auch Vorfreude und sich daran erinnern, was Positives war und kommen wird. Thanksgiving und die Vorweihnachtszeit symbolisieren das doch sehr deutlich. In einem Satz: beides ist gleichzeitig möglich. Und um bei meinem Hunger-Bild zu bleiben: ich kann das Magenknurren wahrnehmen und ihm Raum geben und gleichzeitig darüber nachdenken, was bisher meinen Hunger am besten stillen konnte und planen, was mich satt machen könnte.mitdiskutieren
Bist du auch einsam (auch wenn es keiner von dir denkt)?
Hunger auf ...:
Hallo liebe Mitstreiterinnen «in Einsamkeit» Auch ich kenne das Gefühl von Einsamkeit und habe eure Inputs interessiert mitverfolgt. Gerne möchte ich meine Gedanken zu Einsamkeit mit euch teilen. In mir hat sich die Idee verfestigt, Einsamkeit wie Hunger zu betrachten. Hunger ist eine Körperwahrnehmung und signalisiert mir, dass mir eine Mahlzeit fehlt. Einsamkeit ist eine «Seelenwahrnehmung» und signalisiert ebenso, dass mir etwas fehlt. Hunger ist ein Gefühl, das wir kennen und als normal und nicht als bedrohlich wahrnehmen. Denn wir wissen, wir brauchen nur den Kühlschrank zu öffnen, um unseren Hunger stillen zu können. Wenn ich Einsamkeit als Signal sehe, dass mir etwas fehlt, wird es spannend. Spannend, wenn ich mich frage: Was fehlt mir? Was fehlt mir gerade jetzt im Moment? Eine einfache Antwort wäre: mir fehlt jemand, der jetzt gerade neben mir sitzt und sich mit mir unterhält. Mein Gedanke ist, dass es weniger darum geht, was mir im -Aussen- fehlt, sondern was mir im -Innen- fehlt. Einige haben es hier in der Diskussion schon erwähnt: das Gefühl, gesehen zu werden, angenommen zu werden, verstanden zu werden ... Ich für mich selbst kann sagen, dass mich das weitergebracht hat: zu erkennen, welches Gefühl mir fehlt, wenn ich mich einsam fühle. Wenn mir bewusst ist, welches Gefühl mir fehlt, kann ich mich daran erinnern, in welchen Situationen ich dieses Gefühl in der Vergangenheit erlebt habe und diese Situationen bewusst wieder herbeiführen. Das ist wie den Kühlschrank öffnen, um zu sehen, was meinen Hunger stillen könnte. Die Herausforderung ist, immer etwas im Kühlschrank vorrätig zu haben. Der ideale Aktionsplan gegen die Einsamkeit ist dann wie dreimal täglich etwas zu essen, um nicht Hunger zu spüren. Ich achte also darauf, dass ich regelmässig Situationen schaffe, in denen ich (hoffentlich) das Gefühl erlebe, das mir fehlt und mich Einsamkeit spüren lässt. Um bei dem Bild mit dem Kühlschrank zu bleiben: ich schaffe Situationen, die den Kühlschrank füllen, um damit meinen Hunger zu stillen. Das ist aus den verschiedensten Gründen nicht immer einfach und gelingt auch nicht immer. (Ich bin Single, introvertiert, 50plus, arbeite selbständig ausschliesslich im Home-Office ...) Aber es ist tröstlich zu wissen, dass ich selbst es bin, die meinen «seelischen Hunger» stillen kann. Und es entspannt mich, Einsamkeit wie Hunger zu betrachten. Denn beides gehört zum Leben dazu und ist erstmal nicht lebensbedrohlich. Ja, das klingt jetzt so simpel, dass ich sicher entsprechende Antworten auf mein Posting bekomme. Ich freu mich schon darauf zu lesen, wie meine Betrachtungsweise euch anspricht oder auch nicht :-)mitdiskutieren