Kommentare

Bedingugnsloses Grundeinkommen erinnenert mich irgendwie an die per Beschluß bestimmte Begrenzung der Klimaerwärmung. Beide Vorhaben zeugen von überragender Intelligenz und ausgesprochenem Realitätssinn.

Einem bedingungslosen Grundeinkommen stehe ich eher kritisch gegenüber. Ich denke nicht, dass das eine Lösungsstrategie sein kann, um soziale Gerechtigkeit zu fördern. Es kann nicht sein, dass der Staat einfach so, eben bedingungslos, die Goldmarie spielt und ich glaube nicht, dass sich das Prinzip auf Dauer rechnen würde.
Viel eher würde ich befürworten, statt eines bedingungslosen Grundeinkommens eine finanzielle Famililenförderung anzustreben. Mehr Kindergeld, kostenlose Krippenplätze, Erziehungsgeld für Elternteile, die ein Grossteil ihres Alltags der Aufzucht des Nachwuchses widmen, staatlich finanzierte Elternzeit nach der Geburt des Kindes für Väter und Mütter usw. Das fehlt in diesem schönen Land völlig. Im Sinne der Generationengerechtigkeit eine nachhaltige Investition.

wenn das Geld etwas umverteilt würde, sprich die die am wenigsten verdienen etwas mehr bekommen würden, kurble das doch die Wirtschaft schön an...Wenn jemand Geld hat zum ausgeben...wäre doch schlauer, als dass die wenigen Topverdiener das Geld einfach scheffeln.

Ich stimme dem Beitrag vom 29.02.2012 14:00 von Dunkelziffer zu - vor allem der letzte Satz. -und kurz und bündig meine Meinung: wenn jemand 100% arbeitet erwarte ich eine Gesetzesänderung dass er oder sie mindestens 4000.- verdient. Jetzt ist mal genug mit dieser Ausbeuterei und modernen Sklaverei. Logisch dass all diese Masters dieses Geld den Sklaven nicht bezahlen wollen. Am liebsten würden sie sie gratis anstellen und das Geld weiterhin in der Teppichetage verteilen. Von wegen es gänge wirtschaftlich nicht. Wie geht es denn dass die Bosse und Manager jedes Jahr mehr verdienen? Allen wird nur immer etwas vorgeschwindelt wenn es um solche Initiativen geht. Gaby aus Zürich.

ist es denn nicht so in der Initiative, dass das Grundeinkommen im Lohn angerechnet wird?
Also wenn ich nur 50% arbeiten gehe und so beispielsweise 2500.- verdiene, erhalte ich keinen zusätzlichen Franken mehr vom Grundeinkommen, denn dieser Bedarf wäre somit gedeckt....
verdiene ich nur 2000 komme ich noch 500 über ...
so würde es doch sehr viel sinn machen & ich wette, es gibt kaum Leute die sich mit den 2500.- monatlich begnügen & dafür nicht arbeiten...denn mit diesem Betrag kann man sich gerade knapp über Wasser halten, dann gibt es aber kaum ferien ins Ausland, neue Kleider etc.
man hat dann zwar Zeit aber kann gar kein Geld ausgeben...was stellt man dann mit dieser Zeit an? sich selbst finden und meditieren am besten, das kostet nichts.
Also bin ich zu hundert prozent überzeugt, wer in der Lage ist zu arbeiten, tut dies auch.
ausser ich liege jetzt völlig falsch und ich erhalte die 2500.- obendrauf egal wieviel ich verdiene...dann wäre es nicht fair...es geht ja darum die Existenz zu sichern und nicht denen, die bereits genug haben noch ein Sahnehäubchen zu verpassen.

Dieses Konzept würde bestimmt nicht von einem Tag auf den Anderen angeknipst werden, sondern müsste graduell in den aktuell bestehenden Prozess eingeflochten werden.
Dass viele Menschen ihr Arbeitspensum reduzieren würden, denke ich auch, was aber doch zu begrüssen wäre. Man müsste schauen, in welchen Bereichen ein Jobsharing sinnvoll wäre und dieses dann als Möglichkeit stets vorhanden haben. Mehr Teilzeitstellen bedeuten automatisch auch mehr Arbeitsplätze und die Arbeitslosigkeit würde gegen Null sinken.
Dass einige (ich vermute ganz wenige) nie mehr wieder einer Lohnarbeit nachgehen würden stimmt sich auch, aber die gibt es auch schon jetzt.
Das Problem, das zu überwinden wäre, ist ein rein Ideologisches.
Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Schweizer befürchten, dass ein Land mit hauptsächlich nur noch Teilzeitarbeitern in der Welt das Prestige der achso Loyalen und Tüchtigen Bevölkerung verlieren würde. Das ist natürlich Schwachsinn.
Ich vermute, dass Menschen in Teilzeitstellen genauer und tüchtiger und effizienter sind, als jene in ihrem 100% Pensum, in dem mind. 30% aus Herumklicken im Internet besteht.

Irgendwo steht die Zahl CHF 2500.- Also ich könnte wohl gerade knapp mit diesem Betrag leben, ohne arbeiten zu müssen, ich kann mich gut einschränken. Viele andere auch - auf einen Schlag hätte die Schweiz dann ein Problem: Viele Leute gehen nicht mehr arbeiten oder minimieren ihren Job auf ein Teilzeitpensum. Was dann? Wer macht denn die Arbeit? Hat die Initiative dafür auch eine Lösung parat?
Ja, Dunkelziffer hat Recht: Wenn du wirtschaftlich nicht nutzbar bist, bist du als Mensch nicht akzeptiert in der unsrigen Gesellschaft. Genau das ist das Problem. Doch das Grundeinkommen ist dazu sicher keine Lösung!
Ich plädiere für höhere Steuern für Reiche. Der französische Präsidentschaftskandidat Hollande will diejenigen, welche über 1 Million pro Jahr verdienen, mit 75% besteuern. Recht so! Das sollte man auch in der Schweiz einführen. Schon 50% würden reichen, um das Geld gerechter zu verteilen.

momol, wie sich eine gesellschaft organisiert ist beeinflussbar
hügli, wohin sollten die gutverdienenden denn hin um steuern zu sparen? mir fällt kein land mit ähnlich tiefen steuersätzen ein.
zu den kosten, es gibt schon tausende transferleistungen inkl. verwaltungsapparat, könnte man sich alles schenken. so viel teurer als heute müsste es also nicht sein, zudem würden die löhne vermutlich sinken - das grundkeinkommen könnte zt in das salär eingerechnet werden.
sinken würde auch das prinzip, so viel wie möglich zu arbeiten um das maximum zu löhnen um quatsch zu kaufen den keiner braucht. aufs mal hätte man die wahl, was denn mit dem leben, der zeit anzufangen sei. die halbe schweiz auf sinnsuche. wirklich witzige idee. ich wage mal ne prognose, die überalternde gesellschaft wäre passé.

Genauso könnte man/frau eine Initiative für bedingungslos schönes Wetter lancieren.

@Isegrimm: Die Festlegung der Höhe des BGE wird bewusst nicht in die Verfassung geschrieben. Da soll die Politik frei entscheiden können. Es könnte sich z.B. am Median-Einkommen orientieren (z.Z. ~5000.- Fr.).
Die Diskussionen um das BGE gehen von einer beispielhaften Höhe von Fr. 2500.- aus, für Kinder die Hälfte. In Deinem Beispiel einer 4-köpfigen Familie wären das dann 7500.-.
M.E. (das ist aber nur meine Meinung) müssten die Beiträge für Familien aber degressiv geregelt sein, ähnlich wie das heute im Steuersystem der Fall ist (verheirateten Tarif, Abzüge für Kinder etc.), sodass für eine 4-köpfige Familie ca. 5000.- resultiert, was sicher besser ist als ein heutiger Minimallohn von 3500.-, aber dennoch nicht so hoch, dass nicht noch ein zusätzlicher Anreiz bestünde, durch Lohnarbeit mehr zu verdienen.
Übrigens: Durch das BGE wären Eltern auf dem Arbeitsmarkt ganz plötzlich und automatisch viel besser positioniert werden gegenüber kinderlosen Erwachsenen.

Man sollte die geschaffenen Anreize betrachten, um diese Idee zu verstehen. Wie jede andere Subvention schafft das Grundeinkommen einen Anreiz, weniger zu arbeiten. Natürlich werden die Leute immer noch erwerbstätig sein, aber insgesamt weniger als vorher. Da sich die Leute nun weniger an den Bedürfnissen der Mitmenschen (der Nachfrage) orientieren, verknappen sich die manche Güter/Dienstleistungen, während andere im Überfluss produziert werden. Diese Verschiebungen würden durch Preisveränderungen kompensiert. Vielleicht sinken die Preise für Kunstwerke und steigen für Nahrungsmittel.
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Insgesamt würden die produzierten Mengen sinken, und die Bruttolöhne und die Preise steigen. Dies nicht zuletzt wegen der höheren Steuerprogression. Um diese Effekte zu kompensieren, müsste das Grundeinkommen laufend weiter erhöht werden, wobei sich auch die genannten Anreize laufend verstärken würden.
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Die Hochqualifizierten und die Unternehmer wären wohl gegen die Idee des Grundeinkommens. Für sie wäre es ein Anreiz, in andere Länder auszuwandern, wo sie den Lohn ihrer Arbeit behalten können. Tiefverdiener wären dafür: Individuell profitierten sie vom Grundeinkommen (sie würden wohl auch aus dem Ausland einwandern wollen). Die Staatsausgaben würden steigen und die Einnahmen sinken. Wegen mangelnden Hochqualifizierten und den gestiegenen Löhnen würde die Schweiz für Arbeitgeber weniger attraktiv, und die Arbeitslosigkeit würde deshalb tendenziell steigen. Aber dank des Grundeinkommens wäre das ja dann auch egal. Die Frage ist eigentlich nicht, ob man dieses System annehmen oder ablehnen will. Die Frage ist, wie lange es sich halten könnte.

unklar am initiativ-text ist z.bsp. wer empfänger von wieviel grundeinkommen sein soll. "der gesamten bevölkerung / gesetz regelt betrag" - wenn man das so versteht dass jede nase 2000.-- erhält, wären das 8000.-- für eine 4-köpfige familie, das würde helle freude bis weit über die landesgrenzen auslösen, soviel ist sicher.
aber als idee einfach geil

@Mariquita II: Deine Bemerkung zur Finanzierung des BGE über die Steuern lässt mich vermuten, dass Dein Denken noch völlig im Dualismus WirtschaftStaat gefangen ist. Du bezeichnest wahrscheinlich auch die AHV-Beiträge als "Staatsquote".
Die Einführung eines BGE ist nur möglich, wenn solche - m.E. äusserst untauglichen - Denkschemen verlassen werden. Der Zweck der Wirtschaft ist, die Bevölkerung mit den notwendigen und gewünschten Gütern und Dienstleistungen zu versorgen, und keineswegs - wie das heute vielfach falsch verstanden wird - damit sich einige wenige auf Kosten der Allgemeinheit bereichern können. Somit sind z.B. AHV-Beiträge lediglich ein gesamthaft geregelter Transfer zu den AHV-EmpfängerInnen. Auch die über Steuern erhobenen Sozialleistungen gehören ins gleiche Kapitel. Als Staatsquote im engeren Sinn können eigentlich nur noch Militär, Polizei, Regierungstätigkeit, Gerichte, Diplomatie und dergleichen subsummiert werden. Alles andere gehört zum Bereich (Volks-) Wirtschaft.
Wirtschaftliche Verteilungsmechanismen gehören nicht zu den Aufgaben des Staates, aber die Politik hat die Aufgabe, die Ausgestaltung dieser Verteilungsmechanismen zu definieren und zu regeln. Wie das ja auch heute der Fall ist (mit deutlicher Bevorteilung der besitzenden Klasse). Mit der Einführung des BGE würde lediglich eine neue Art solcher Verteilmechanismen eingeführt.

ich bin dafür. dann bekomme ich fürs nichtstun endlich ein bisschen mehr kohle und kann ein leben in würde und anstand leben. zurzeit sitze ich nur zuhause rum, da ich arbeitslos bin und von der kohle vom rav lebe. mit dem bedingunslosen grundeinkommen könnte ich zwischendurch mal raus, einen kaffee trinken gehen, mich mit freunden treffen, ausgehen, vielleicht auch einen grösseren fernseher oder mal neue klamotten kaufen. aber ohne das viele geld, das ich fürs nichtstun erhielte, fühle ich mich wie ein mensch 2. klasse und das ist echt total fies.

@Mariquita: Worin siehst Du den Witz im neuen Verfassungsartikel? (BTW: siehe www.bedingungslos.ch Die Bezeichnungen "bedingungslos" und "Grundeinkommen" sind doch wohl völlig klar. Was soll daran offen sein? Absatz 2 definiert ja das "Grundeinkommen" genauer, m.E. genug genau für einen Verfassungsartikel.
Was müsste Deiner Ansicht nach präziser formuliert werden?