kaufrausch

Das ganze Drama fing damit an: Mein kühlschrank war leer. Also wollte ich eigentlich heute nur ein paar lebensmittel einkaufen gehen. Eigentlich.
Denn - da ich gerade in der Gegend war - habe ich mich in den Coop Mega Store im Volkiland verirrt. Himmel! Ich weiß nicht, wieviele kilometer ich dort jetzt zurückgelegt habe. Und dieser Wahnsinn an Überangebot! Völlig reizüberflutet lief ich also durch die Gänge und versuchte verzweifelt, mich daran zu erinnern, was ich eigentlich kaufen wollte. Aber das war schier unmöglich bei all den allein 1000 verschiedenen Orangensäften, die mir da feilgeboten wurden. Ich ackerte mich also kilometer um kilometer durch die Produktewüste, stetig vor mich hinmurmelnd "this! is insane!". Und stellte am Ende fest, dass ich höchstens die Hälfte von dem, was ich eigenlich besorgen wollte, mitgenommen hatte. Dafür besitze ich nun jede Menge Krams, den ich eigenlich nie gebraucht hätte - ich habe mich trotz grosser Anstrengung vom Angebot verführen lassen! An der Kasse - an der ich eine große Summe hinterließ - schaute mich eine Verkäuferin mit strengem Blick an ob des Alkohols, der sich versehentlich und völlig unbewusst in meinen Korb geschlichen hatte, und verlangte nach meinem Ausweis. Ich schaute wohl etwas irritiert, da ich das noch nie musste, noch nicht mal mit 15, also wiederholte sie ihre Bitte.
Schlussendlich sitze ich nun zu Hause, völlig ausgelaugt und verschwitzt ob dieser Anstrengung mit all den Sachen, die ich gar nicht wollte und frage mich: Brauchen wir solche Riesenstores denn wirklich? Ich will die alten Tante-Emma-Läden ums Eck wieder zurück, in denen es von jedem Produkt nur eine Sorte gibt und mich Tante Emma gewohnt liebenswürdig fragt, wie es denn so geht, und ob's wie üblich noch von diesem oder jenem sein dürfte. Denn in diesen unseren Produktewüsten will ich mich partout nicht zurecht finden (wollen) ...