Kommentare

Hände weg vom "Bundesbeschluss über die medizinische Grundversorgung". Er ist eine Mogelpackung und wird der ursprünglichen Initiative "Ja zur Hausarztmedizin" in keiner Weise gerecht. Im Gegenteil, wir werden nicht mehr die medizinische Behandlung erhalten, die wir im Individualfall benötigen, sondern nur noch die, welche vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) als angemessen gilt. Siehe "Fallpauschalen" in den Spitälern. In einer Studie zu Neuen Versorgungsmodellen für die medizinische Grundversorgung wird vom BAG das Skandinavische Modell (Gate-Keeper-System) empfohlen, bei dem es üblich ist, dass Pflegefachpersonen Patienten entgegen nehmen und darüber zu entscheiden, ob ein erkrankter Bürger dem Arzt vorgestellt wird. Dieses WHO-„Barfussärzte-System“ hat jedoch zur Folge, dass es dort immer wieder - mangels ärztlichem Wissen - zu fatalen Fehldiagnosen kommt.

Lucid: Offenbar schliesst die Vorlage auch ein Vergütungsreglement ein, dass wesentlich über den heute verrechneten Tarifen liegt. Die Krankenkasse ist bei uns ohnehin obligatorisch. Ich sehe nicht, warum das in unsere überladene Verfassung gehört.

Mir ist nicht ganz klar, wo du hier das Monopol siehst, bluebalu. Gerade die von dir als Pseudomedizin deklarierte Alternative dürfte viele Patienten davon abhalten, zum Hausarzt zu gehen. Wo ist das Monopol?
Oder kritisierst du einfach, dass die Hausärzte unterstützt werden? Dann hätte ich noch viele weitere Bereiche, die meiner Ansicht nach deutlich überflüssiger sind und ebenfalls staatliche Unterstützung erhalten.

Ich habe bereits Nein gestimmt. Der Artikel gehört schlichtweg nicht in die Verfassung, wo man dann zahlreiche Begehrlichkeiten draus ableiten kann. Insbesondere nach Sozialist Bersets plumpen und Fehlentscheid zur Aufnahme der Pseudomedizin in die Krankenkasse dürfte das Gesundheitswesen so wieder stark verteuert werden. Nach dem Anwaltsmonopol benötigen wir tatsächlich kein Gesundheitsmonopol. Und es ist ja nicht so, als ob die medizinische Grundversorgung heute nicht garantiert wäre. Und: Wer straft dann unfähige Hausärzte noch ab, wenn nicht der Patient?

Mein Hausarzt hat die Praxis aufgegeben weil Aufwand und Ertrag nicht mehr stimmen. Wenn man eine Hausarzt-Praxis mit andern KMUs vergleicht und wenn die sehr lange Ausbildungszeit berücksichtigt wird, ist das Einkommen eines Hausarztes sehr klein. Etwas besser ist es bei Spezialisten. Der bürokratische Aufwand und die Macht der Krankenkassen bewirken, dass es schon schwierig ist, überhaupt einen Hausarzt zu finden.

Was hast Du nur für ein Problem mit dem "Staat"?
Wenn wir als Gemeinschaft beschliessen, dass wir eine gemeinschaftliche Dienstleistung wollen und bereit sind, dafür Geld auszugeben, dann ist das doch voll OK, oder nicht?
Dass das blinde Festhalten am sogenannten freie Markt (der ja nicht wirklich frei ist) eher mehr Probleme schafft als löst, das sollte mittlerweilen jedem dämmern, der fähig ist, über seine Nasenspitze hinauszudenken. Der freie Markt ist nur für diejenigen toll, die davon profitieren. Gesamthaft gesehen git es aber mehr Verlierer_innen als Gewinner_innen.
Du willst also keine medizinische Grundversorgung? Du krepierst lieber an einer heilbaren Krankheit, anstatt sie adäquat behandeln lassen zu können? Welch krudes Weltbild!!!
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