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das einfordern klingt für mich aber etwas hart. es ist doch etwas was man gemeinsam entscheiden kann? und wenn man eben für jemanden auf etwas verzichtet und es zumindest versucht. verzichten zu können ist sowieso eine tugend. wenn man dann von anfang an sagt, jeder vögelt rum wie er will, das ist doch auch nicht so das wahre?

Und da schliesst sich für mich der Kreis eigentlich wieder: das, was ich kritisiere, ist eben genau dieses Marionettenspiel, man lügt sich bezüglich der eigenen Treue und der des Partners gegenseitig die Hucke voll, nur um den Schein wahren zu können (sicher nicht bei allen, aber laut statistik bei sehr sehr vielen paaren realität!). Das kann es doch aber nicht sein?! Was ist daran falsch, ehrlich miteinander umzugehen?

@sehr treffend geschrieben, Livanto. Herzlichen Dank. Das stimmt, dass dieser unabhängige Weg nur in derartiger Sicherheit, wie wir sie in unserer GEsellschaft erleben können, möglich ist, ich gebe dir recht. ich glaube, ein eleganterer weg ist es für beide, wenn die partner nicht von dritten wissen - ohne dabei nicht trotz allem offen miteinander umzugehen. Emotional ist das sehr herausfordernd, auch da gebe ich dir widerum recht. wenn es mich emotional aber sehr trifft und eifersucht oder ähnliches spürbar wird, bedeutet das für mich, weiter an mir zu arbeiten, und nicht dem partner vorzuwerfen, er/sie wäre für mein Innenleben verantwortlich.
@kristallin: verzicht finde ich durchaus legitim, wenn das bedürfnis nach verzicht aus einem selbst heraus entsteht. Nicht aber, wenn der andere es vom partner als ultimative bedingung für ein zusammenleben verlangt.
Seelische Verletzungen entstehen nicht dadurch, wenn man mit sich selbst und seinem handeln im reinen ist - sie entstehen dadurch, dass man entweder die erwartung des anderen nicht erfüllt oder aber man absichtlich und ganz bewusst verletzt, wenn man etwas aus niederen Gefühlen dem anderen leid zufügen möchte. Ich mache meiner Partnerin nichts vor, indem ich auf meinem weg bleibe. Wenn sie für sich einen völlig anderen Weg sieht, da hast Du recht, wird wohl kein gemeinsamer Weg daraus.
Vielleicht kann man Treue mit folgendem Beispiel vergleichen: Wenn ich meiner Freundin Blumen mit nach Hause bringe, dann möchte ich das nciht tun, weil sie das von mir einfordert - wenn auch durch die Blume - sondern, weil ich Freude daran habe, ihr ein Geschenk zu machen. Ich tue es aus freien Stücken - zu meiner und zu ihrer Freude. Fordert sie, geht die Freude des Schenkens verloren - es ist nicht mehr echt, nur noch ein Spiel, zudem man als Marionetten tanzt.

Genauso gut kann man fragen: warum in einer gut funktionierenden beziehung ausserehelichem drang und trieb nachgeben? Es gibt leute, die in einem verzicht für aussereheliche aktivitäten einen sinn sehen für sich selbst, für den anderen, für die partnerschaft. Ich finde toms einstellung hedonistisch. Das verrückte daran ist: es ist selbstverständlich geworden, sowas für sich einzufordern ("das tut doch gut") und zusätzlich noch verständnis vom partner/ von der partnerin diesbezüglich voraussetzen zu wollen, sonst ist man sicher verklemmt oder sonstwie bünzlig. Wenn du, tom, das ausleben möchtest, dann mach es doch zusammen mit einer geeigneten partnerin, die das toleriert oder genauso macht. Das sei dir nicht vergönnt. Die anderen lässt du bei deiner neigung am besten in ruhe bzw. kannst ja mit ihnen schöne freundschaften aufbauen. Deine partnerin und deine nebenpartnerinnen aber wählst du mit bedacht aus. Denn du kannst seelische verletzungen nicht einfach wegreden, nur weil du es so gerne anders haben würdest. Das entspricht einfach nicht den tatsachen.

ja am besten man trifft sich gleich in der sauna :D

Wie praktisch, das erspart denen, die es mit der Treue etwas lockerer sehen gleich noch das Inserart!

ist das eine gruppen-date-anfrage? :D

Statt hier stuuuuuuuundenlang e-mailerisch hin und her zu "pingpongen" - wieso sich nicht in der stadt treffen und miteinander über dièses (den menschen IMMER WIEDER beschäftigendes) allgegenwärtiges THEMA (nicht "problem"!) zu unterhalten ?
Sonntag nachmittag um 16 uhr, im Kunsthausrestaurant zb...
Ein... weiblein :-)

hab die geposteten Bücher auch im Regal stehen und glaube, wir sind in unserer übersättigten Welt vor Aufgaben gestellt, die vorher noch gar nie anstanden. Der Treueanspruch ist ein Zeichen von Schwäche, dem Gegenüber aufgebürdete Verantwortung für mein Seelenheil - egoistisches Handeln also.
ok, diese Verantwortung gänzlich selber zu übernehmen führt zu Beziehungsresistenz oder einer Beziehung nicht gerade förderlichem Kalkül. Für mich ein Privileg, weil ich das selber wählen kann. Es setzt aber gänzlich erfüllte Sicherheitsbedürfnisse voraus - Zustände, wie sie nur ganz selten in Gesellschaften vorgeherrscht haben.
Die verbreitete Suche nach neuen Wegen bei Weiblein und Männlein ermöglicht diese ganzen neuen Beziehungsformen. Aber es ist kein Wunder tun sich Paare schwer damit - unzählige Jahre überwog der Sicherheitsanspruch - evolutionär hat sich drum wohl der feige Weg im versteckten etabliert.
Mir persönlich widerstrebt der Gedanke, in innigen Momenten von einem dritten zu wissen, selbst wenn dieser dem Vernehmen nach - oder wie zu meinem Erstaunen auch schon gesehen - sogar schriftlich so nach dem Leitsatz "Untreue kann Liebe sein" seiner Partnerin einen"Freipass" erteilt hat.
Meine Erfahrung in diesem Bereich - gedanklich sind solche Übungen den meisten Menschen in meinem Umfeld nah und logisch - emotional damit umzugehen ist aber ein Anspruch in einer anderen Dimension, und der ist nur phasenweise zu erfüllen.

@Tom: bisschen Zuneigung hier und bisschen Zuneigung da.. das mag gehen, es ist aber schon gefährlich, dass man dann eben so viel für die andere Person zu empfinden beginnt, dass man die Partnerin doch verlässt. insoweit macht es schon sinn, dass man diese zuneigungen zu anderen auf ein Minimum beschränkt, um diese Gefahr schon im vornherein zu minimieren. ich bin mir daher nicht ganz schlüssig, was jetzt genau deine Erwartung ist.
"ist es da nicht Wahnsinn, alles wegen ein bisschen fremdgelebter Körperlichkeit über Bord zu werfen" ich gehe mit dir einig, dass das eigentlich bescheuert ist. die regeln aber so festzulegen, dass man das aber eben schon prinzipiell nicht macht halte ich für doch nicht ganz unerheblich für ein langes funktionieren einer Beziehung.

ich scheue schon lange die Eigenschaften: "treu und ehrlich" mich interessieren diese Eigenschaften nicht bei einer Wahl der Partnerin. sie sagen nichts über die Person aus, wenn sie das von sich behauptet. und wer antwortet schon auf die frage der neuen flamme "nein schatz, ich bin nicht treu, ich denke ich werde dich dann ab und zu mal betrügen"? zumal das ja eher weniger vorsätzlich zustande kommt. zumindest in dem sinne, in dem das wort treue meist gebraucht wird. nämlich die sexuelle treue.
wie slomo am anfang geschrieben hat, ist treue doch auch ein zueinander stehen. und treu sein ist nicht nur sexueller Natur. treu ist für mich, zusammen zu bleiben und auch durch schwierigere Zeiten zu gehen. einander verzeihen können.
heutzutage macht man dann einfach noch kurz per sms schluss, bevor man mit dem neuen / der neuen ins bett steigt und kann dann getrost der nächsten liebe erzählen, dass man immer treu war. dem/der zurück gelassenen bringt diese treue dann doch herzlich wenig.
aber hier die offene Beziehung anzupreisen geht mir dann doch etwas zu weit. es hilft wohl schon der Beziehung wenn man sich bewusst ist, dass mal etwas passieren kann, was nicht als Freipass gelten soll.

...also ich für meinen teil - du magst da anders sein - kann (bzw. mag) ohne eine gewisse zuneigung und ohne gefühlen zu einer Person keinen sex mit ihr haben. zumindest - als absolutes minimum - braucht es dann doch schon eine gehörige portion anziehung... ;-)
nochmal zu sagen, ich spreche nicht von einfach nur kaltem fremdvögeln des vögelns willen, sondern von anziehung zu anderen personen ausserhalb der partnerschaft und den umgang damit.

viele paare bevorzugen gefühlsneutrale seitensprünge, möglichst auch heimlich, weil das so nicht schmerze. ist eine legitime taktik, finde ich, wäre aber nicht meins. jedenfalls zur zeit nicht, meinungen und bedürfnisse ändern sich ja

mit gefühlsneutral meine ich keine besondere zuneigung. so wie ich zu einem dildo ein gefühlsneutrales verhältnis habe, auch wenn er mir orgasmen beschert, du verstehst.
ok jetzt tönt es langsam etwas lebensnäher finde ich

...und sex halte ich für nie gefühlsneutral, davon abgesehen... wie soll das gehen, gefühlsneutraler sex? ;-)