Kommentare

ja kommt heute abend um halb 6 an den paradeplatz, um mit eurer präsenz gegen die ganze abzockerei ein nein-zeichen zu setzen!

... trotz oder gerade wegen...

@Sequelle: natürlich ist die finanzkriese real! und falls sich keine strukturelle änderung ergibt, und die ergibt sich nur unter druck, wird sie in zehn fünfzehn jahren genauso real und noch ein bisschen schlimmer sein, trotz milliarden die man hineingepumbt hat.

stadtzürcher: ist im Vergleich natürlich voll pervers zu sehen, dass viele gute Projekte an wenig Geld gescheitert sind und jetzt Milliarden in eine unsichere Rettungsaktion fliessen.. Dennoch: Mir ist's lieber heut die Kohle in ÜBS-Rettungsaktion zu schmeissen, als eine Bildungsoffensive zu starten. Ich glaub schon, dass die Gefahr eines Kollapses des Finanzsystems real ist und nicht einfach eine Verschwörung des Finanzfilzes um dem Staat Geld abzuluchsen. Island hat z.B. Staatsbankrott angemeldet, das ist schon eher heftig..

@cat: nicht ich. aber ich weiss von solchen fällen. leute die nicht mehr zahlen konnten und denen dann ein depot abverlangt wurde. ist allgemein übliche praxis.
und das mit "kleinen" angestellten der banken, weiss ich auch. bin ja nicht blöd. von denen war kaum die rede in diesem thread, sondern von ospel, kurer & Co.
wenn ein kleiner angestellter irgendwo einen scheiss macht, fliegt er raus. die sind ja noch immer dort und führen sich auf, als ob es sie nichts angeht.

ich finde es einfach unglaublich, dass bei den abstimmungen in den letzten jahren über kredite von ein paar oder ein paar hundert millionen von der svp und der fdp immer gesagt wurde: kein geld vorhanden, wir müssen sparen, und nun, wos um ihre interessen geht, sind 60 mia innerhalb einiger tage spruchreif (wir erinnern uns: im verwaltungsrat der ubs sitzen oder sassen einige fdp- und svp- nationalräte). ob da eine milliarde mehr für bildung nicht nachhaltiger investiert wäre als 60mia in ein finanzgeschäft? ein finanzgeschäft, das wenigen ihre pfründe sichert, und möglicherweise bereits in ein paar monaten voll abgeschrieben werden muss? ohne dass da ins komplizierte finanztechnische gegangen werden muss, ist es doch unglaublich, dass diese wahl dem volk/steuerzahler vorenthalten wird. boni für wenige oder investitionen für alle. die erwähnten filzparteien wollen uns natürlich glauben machen, es muss 'schnell' gehen. und es sei wichtig. ansonsten ... (hier beliebiges greuelmärchen einsetzen). jaja.

oh doch, catherine, da verlieren viele ihren job! aber es sind natürlich nicht die obersten, es sind die mittleren und kleinen banker, die gehen müssen. aber auch diese haben gemeint, sie müssten ihre säcke füllen und grosskotz spielen. deshalb hält sich mein mitleid irgendwie in grenzen...
wieso kriegst du strom und telefon nur mit einem depot?

man sollte mal die eidg. Bankenaufsicht fragen, warum die Rückstellungen bei den international tätigen CH-Banken nach der Dot.com-Krise nicht wie gefordert eingehalten wurden.. Haben alle irgendwie weggeschaut, weil es sich wohl keiner vorstellen konnte, dass diese Rückstellungen jemals wirklich vonnöten würden.
Catherine Hepurn: hilf mir bitte schnell auf die Sprünge: In welchem Thread/Beitrag hast Du konkret vor der Finanzkrise gewarnt? Ist mir wohl entgangen.

@catherine hepurn: naja, jener der sich ein teures auto leistet tut dies wohl eher auf pump als der, der sich ein fahrad kauft ;). das ist es ja gerade, diese ganze auf pump leben mentalität, die reicht tief... stellt euch vor, der wohlstand der westlichen welt ist gar nicht so hoch... das war alles auf pump...

wenn ich als privatperson schulden mache, muss ich die auf heller und pfennig zurück zahlen. ich kriege telefon und strom nur mit einem depot, die UBS ist die erste, die einem das überzugslimit auf dem konto streicht und jeder zieht und zerrt und fordert und wehe ich komme den forderungen nicht nach...!
doch die machen einfach weiter. ungeschoren.
da verliert keiner seinen job, keine seine villa und mit dem staatskredit machen die nix anderes als zuerst mal sich ihre bonis und ihre unverschämten gehälter sicher zu stellen, derweil man sich im thread darüber ergeht, ob die NZZ die «richtige» lektüre sei, oder nicht.
wir habe so lächerliche sorgen und merken dabei gar nicht, was wirklich abgeht. aber wie sagen mir vor einigen wochen noch einige hier? «ist doch alles so schön bunt hier!» und schimpften mich schwarzseherin. und jetzt?
derweil man sich hier die köpfe heiss diskutiert ob autofahrer untermenschen seien oder nicht und nur radfahrer eine daseinsberechtigung auf der welt hätten, passieren dinge, die uns alle was angehen und gegen die wir uns vehement wehren müssten.

die rückzahlung der boni wäre einfach ein zeichen. dass es sonst nicht viel bringt, ist mir auch klar. und ospel ist halt der inbegriff des "bösen", weil er mit seiner aalglatten, arroganten art genau dem cliché des abzockers entspricht. dass es noch viele andere gibt, ist mir doch auch bewusst. auch vasella ist ein sehr gutes beispiel, auch wenn er kein banker ist.

@cat: ach der Ospel, der ist gar nicht so das problem, der hat nur das pech oder eher selbstverschulden, dass er mit seinem unglaublich arroganten auftreten zu viel öffentliche aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. und jetzt eben auch verdienen wird, was er verdient, auch wenn er für sich die bilanzen nur in den fetten jahren zieht und den rest sich als opfer sieht. die rückzahlung der boni bringt wohl auf längere sicht wenig. was sich wirklich ändern muss, sind die strukturen, die heute auf gross und grösser und schnell und schneller ausgerichtet sind. nach dieser missere muss sich ein staat oder eine gesellschaft schon langsam fragen, ob es besser ist, zwei dinosaurier zu haben, die zwar kurzfristig viel einbringen aber ein hohes risiko tragen, denn falls sie fallen ziehen sie alles mit, oder viele kleine die die stabilität sichern. wenn man hier sagt, dass es noch schlimmer wäre, wenn grosse fallen würden, dann muss man auch einsehen, dass dies im wesen der grossen liegt und wir das ja immer wollten, in den letzten jahren forderten und förderten, dass die grossen immer grösser werden, obwohl unzählige kleine viel mehr stabilität beringen. eine wichtige frage ist nun, wenn wir die grossen dinosaurier weltweit an die lungenmaschienen hängen und sie künstlich beleben... ja sie sogar vielleicht künstlich noch mehr klumpen lassen, wie wird es dann sein, wenn sie fallen? und fallen werden sie, das ist nur eine frage der zeit, alles vergeht. die frage ist auch, was hätte man mit dem geld, das man jetzt zum erhalt der dinosaurier investiert hat, sonst alles schaffen können?

@GregZH: richtig darum sei jetzt für die zukunft die lehren zu ziehen, zumal es ja nicht sein kann, dass man immerzu gewinne privatisiert und verluste solidarisiert. will man einen freien markt, muss dies auch konsequent umgestzt werden und nicht nur in den fetten jahren. dazu muss man sich der instabilität eines freien marktes bewusst sein und wer schnell viel gewinnen kann soll auch schnell viel verlieren können. oder aber man entschliesst sich für mehr stabilität mittels mehr regulation. nur, je nach lust und laune derjenigen die die fäden ziehen mal so mal anders, das bringt der gesellschaft nichts, und sicher keine stabilität. das grosse risiko bei dem jetztigen vorgehen besteht ja vor allem darin, dass alles so weiterfunktionieren kann wie bisher und keine anreize für strukturwechsel bestehen. die probleme die wir haben bestehen aber auf vorhandenen strukturen, ändern die sich nicht, sind wir in zehn jahren wieder am selben punkt... dann vielleicht noch schlimmer.

bei aller wut auf ospel und konsorten, bei allem unverständnis dieser grenzenlosen gier und unfähigkeit gegenüber, aber die ubs einfach fallen zu lassen, hätte so weitreichende konsequenzen für uns alle gehabt, das hätte doch keiner ernsthaft ins auge fassen können.
für mich ist klar, dass "das volk" jetzt von diesen gaunern die rückzahlung ihrer fetten boni und abfindungen fordern muss und zwar subito!
ospel wagt sich ja nicht mal mehr an den kispi-ball, wie entsetzlich, dass er auf sowas verzichten muss! was für ein entbehrungsreiches leben der ärmste jetzt wohl führt?

@simsalabim: ordnungspolitisch ist das, was du vorschlägst, sicher viel konsequenter - das haben auch die "libertären" thinktanks in den staaten vorgeschlagen (die reine theorie ist immer einfach). aber ein selbstregulierendes system hat eben die eigentschaft, ab und zu ganz böse pendelausschläge zu machen, und als politiker (immer mit blick auf die nächsten wahlen) ist man nun vor die frage gestellt, ob man die realwirtschaft mit in die tiefe ziehen lassen möchte (bzw. ihr die gefahr aussetzen, mit hinuntergezogen zu werden), oder doch besser eingreifen sollte. ich bin froh dass ich den entscheid nicht fallen muss; keine der beiden varianten ist wirklich ansprechend.