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ja und nun: soll jemand wie heri, der das bewusstsein hat, aufhören sich der misstände bewusst zu sein? macht das etwas besser? soll er nur noch zinsen erwirtschaften statt zu arbeiten und aufhören zu arbeiten?

pancho: unsere spezies funktioniert aber kooperativ. gerade in den letzten tagen kam sogar ein bericht im tage darüber, dass affen, die wie wir menschen in gruppen leben (eben nicht als einzelkämpfer, wie du schreibst, sondern die vorteile liegen darin für die gruppe zu sorgen und von ihr getragen zu werden), ihre kinder umbringen, wenn sie von der gruppe nicht getragen werden, respektive nicht eingebunden sind in die gruppe fand ich sehr erhellend.
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teil des systems sein: ja das ist ein teil des problems. unser wohlstand basiert auf der armut anderer. profit durch reines geld herumschieben, also allein dadurch dass du geld besitzt, mit dem einzigen ziel, nochmehr geld zu haben: ja worin liegt da irgendein nutzen für irgendjemanden als nur für dich selber? und damit sind wir bei deiner fehlannahme, der mensch schaue nur für sich alleine. würde er das, wäre er nicht mensch geworden

Subjekt Heri ist folglich auch ein Räuber, da 40% seines Lohnes aus der Zinswirtschaft stammen und er Wissen darüber hat. Einverstanden, Heri?

Ich lese keine Beiträge von Leuten, die meinen, wenn sie alles klein schreiben, seien sie cool und niemand würde merken, dass sie kein Deutsch können.

den fetten zapfen einstreichen, und die habenichts aufhetzen, damit wenigstens sie den kampf gegen das kapital aufnehmen, mit entsprechenden konsequenzen (kein altersguthaben etc). das sind mir die richtigen.
heri, wie hast du als gutverdiener dein geld angelegt? wo hast du den grössten teil angelegt?

ich sehe das ganz anders. das alles hat uns dann letzten endes den wohlstand gebracht. es wurden so viele dinge geschaffen, dank diesen investitionen. ich weiss nicht was ihr für negative einstellung zum leben habt. es ist ja auch überhaupt nicht so, dass sich die leute keine gedanken machen. ich komme zum schluss, dass letztlich alle profitieren und ein kleiner teil profitiert unverschämt viel.. aber das müssen die selber mit sich vereinbaren. mir ist auch klar, dass wer wirklich ganz nach oben will, skrupellos sein muss. ich versuche jedem menschen korrekt zu begegnen in meinem alltagsleben. das ist das was ich als individuum tun kann.

@livanto: du hortest also dein geld wie ein bankräuber bar irgendwo? geld, das du von anderen ausgebeutet hast und das mit bargeld, dem grundsymbol für den ausbeutenden kapitalismus. und wie hilfst du jetzt damit gegen die ausbeutung?

und ob diese meinung extrem und falsch ist. mir war natürlich klar, dass du mit dieser antwort kommst, heri. ist wie mit allen verschwörungstheorien, man kann damit alles begründen. darum bin ich auf den punkt zurückgekommen, dass du teil von dem system bist. und nur schon indem du hier deiner meinung hinschreibst, beutest du jemanden aus.. zumindest nach deiner definition.
das problem liegt dann wohl schon mal in der natur des lebens. jedes lebewesen versucht möglichst für sich selber vorteile zu schaffen. ist deiner meinung nach früher weniger ausgebeutet worden? also bevor es investitionen und zins gab? der zins ist des übels wurzel?
du stellst zudem einfach behauptungen auf, die so nicht stimmen und vor allem zeigst du kein system, welches besser ist. ausgebeutet wurden menschen schon lange vor dem kapitalismus. der menschheit geht es heute besser wie früher. wertschöpfung, innovation und arbeit führt zu wohlstand. schon die auflistung "sie geben sich einen hundsmiserablen lohn" wirft fragen auf. was ist dann ein hundsmiserabler lohn? man beutet sich selber aus? mit diesem argument habe ich tatsächlich nicht gerechnet. am schluss beutet man noch die athmosphäre auf, weil man atmet :D deine alternative also: die/der bekannte bekommt kein geld von dir und das kafe wird nicht eröffnet, dann gibts keine ausbeutung? oder du gibst das geld ohne zins und dann gehts bachab und dann hat sie dich ausgebeutet.
dein punkt 1 zieht auch nicht so ganz. denn sonst trinken die leute den kaffe zuhause und die menschen werden dann genauso ausgebeutet. das mit dem ausbeuten ist auch so eine sache, die bei mir zweifel aufrufen. immer hört man vom ausbeuten von rohstoffen. es gibt also ein handelsgut, das gehandelt wird. nehmen wir öl, das ist ja das beliebteste. es hat also jemand eine verwendung für diese dreckige pfütze gefunden. weil jemand eine innovation hatte, weil jemand dies zu nutzen wusste. den menschen dort würde es nicht besser gehen, das ist jeweils ein trugschluss. du suggerierst hier, dass die leute arm gemacht worden sind. fakt ist aber, dass es der menschheit als gesamtes besser geht als noch vor 2000 jahren. du kannst höchstens vorwerfen, dass man ihnen zuwenig wohlstand gebracht hat. dieses system ist doch historisch gewachsen. man hat handel betrieben und jemand bietet ein gut an, das der andere gebrauchen kann. was ist genau die ausbeutung und wie beweist du, dass ich diese durch meinen zins verschuldet habe?

Ich finde Heris Meinung nicht extrem, sie ist grundlegend. Wer sie als falsch einstuft schaut meiner Meinung nach einfach nicht genau hin. Wir alle profitieren von diesen kritisierten Umständen.
Finde es unschwer erkennbar, dass oben an den Pyramidenstufen nur ein einziger Platz ist.
Ob man deswegen ganz zuunterst verharren will, sich moderat oder eben rasant auf dem Treppchen bewegen mag, ist hierzulande glücklicherweise jedem mehr oder weniger selbst überlassen.
Wer aber ausschliesslich gewinnorientiert handelt, weiss hoffentlich auch, dass genau solches Verhalten in schwierigeren Zeiten Unternehmungsleitungen zu verwerflichen Entscheidungen nötigen kann. Wer dies für seine persönliche Finanzsituation skrupellos forcieren will soll das tun, in meinen Augen ist das Abzocke und vor allem Wegschauen in Reinstform!
Jedem das Seine, aber dann bitte auch die Klappe halten, wenn Arbeitgeber beim ersten Zucken der EUR-Grenze sofort Stellen abbauen - und nicht die Opferrolle spielen wie ein italienischer Fussballer...
Zur Eingangsfrage: Anlegen frei nach Duden z.B. "aufbauen, bilden, schaffen" sind ja schon Synonyme, die dem Sinn nach Geld arbeiten lassen, also ohne etwas zu tun Vermögen bilden wollen - wer das mit Lohn für Arbeit gleichsetzt macht Denkspagate gröberen Ausmasses. Wow, kann ich Details zur Technik kriegen?!
Bei mir verweilt ein wachsender Teil meiner Ersparnisse neben ein paar Bankkonti und einem Banksafe für Familienrelikte an einem von mir als sicher eingestuften Ort. Zahlt keinen Zins, ist nicht versichert - quasi ein Sparstrumpf als bewusst in Kauf genommenes Risiko, welches dafür aber auch keine Spesen verursacht. Den Zinsmechanismen auszuweichen ging für mich einher mit einem starken Zuwachs an Lebensqualität. Und wenn ich mehr brauche, streng ich mich mehr an und schaue, dass mehr reinkommt - für mich stimmt es so, jedenfalls solange ich gesund bin.

Und noch etwas: Ja, ich geb's zu. Mir geht es relativ gut. Auch wenn ich keinen überrissenen Lohn habe, verdiene ich doch ein gutes Stück über dem Schweizerischen Median-Lohn. Vom weltweiten wollen wir gar nicht reden, da sind die meisten in der Schweiz arbeitenden Leute weit darüber.
Aber: Ist das ein wirkliches Argument, dass ich mich nicht kritisch zu den herrschenden Verhältnissen äussern darf? Wenn ich Kritikpunkte erkenne, sie aber nicht äussere, weil ich ja selber von den kritisierten Umständen profitiere, dann wäre das nichts anderes als persönliche Korrumpiertheit.

Nehmen wir mal Panchos Beispiel eines Cafés genauer unter die Lupe.
Damit die Cafébetreiber den Zins für den Startkredit bezahlen können, müssen sie ihn zuerst einnehmen, also aus ihrem Umsatz einen genügend grossen Gewinn erwirtschaften. Dazu haben sie grundsätzlich drei Möglichkeiten (ich stelle jetzt absichtlich drei Extreme gegenüber um es deutlich zu machen):
1. Sie kaufen möglichst billig ein (Kaffee, Maschinen, Geschirr, etc.).
2. Sie geben sich selber keinen oder einen hundsmiserablen Lohn.
3. Sie kaufen fair (=teuer) ein und zahlen sich selber einen anständigen Lohn.
Punkt 1: Braucht wohl nicht weiter diskutiert zu werden, dass möglichst billig einkaufen heisst, über den ganzen Weg der Handelsketten v.a. das letzte Glied (nämlich die Produzenten des Rohstoffs) auszubeuten.
Punkt 2: Sie beuten sich selber aus.
Punkt 3: Der Kaffee im Café wird schlussendlich so teuer, dass ihn sich wirklich nur Gutbetuchte leisten können. Und diese haben ihr Geld (meistens) wiederum auch nur in der globalen Abzocker-Wirtschaft ergaunert.
In der Realität werden wir wohl irgendeine Mischform dieser drei Extreme antreffen. Und dass Ihr mich nicht falsch versteht: Ich bin mir durchaus bewusst, dass es auch Ausnahmen gibt. Die sind jedoch selten.
Es ist nur ein sehr kleiner Prozentsatz der Menschen, die netto unter dem Strich mehr Zins einnehmen als sie zahlen. Die meisten von uns zahlen mit ihren laufenden Ausgaben ziemlich viel Zins. In allen Preisen sind durchschnittlich 40% (!) Zins enthalten, die direkt oder (meist) indirekt den Kapitaleignern abgeführt werden. Der grösste Teil davon ist versteckt (Miete/Hypotheken, Einkaufspreise bei Lieferanten, die wiederum Hypotheken bedienen müssen, usw.).

aber deine firma macht das auch nur um damit geld zu verdienen. und dahinter sind investoren, die auch nur aus mehr geld mehr machen wollen. ob du dadurch moralisch höher gestellt bist, wage ich zu bezweifeln. wie heisst das sprichwort so schön: "zeit ist geld" tu jetzt nicht so als arbeitest du gratis. du arbeitest auch und versuchst möglich viel geld rauszuholen dabei.

investitionen dienen aber nur dem zweck aus geld mehr geld zu machen, vorallem wenn man wie du wirklich nur daran interessiert ist. ob du dir deswegen ein gewissen machen willst ist ja deine sache. aber man könnte sehr wohl da investieren, wo man findet, es werde auch ein guter zweck erfüllt.
bei arbeit um geld zu machen liegt die sache etwas anders, da investiere ich ja zeit und leistung gegen geld. nicht etwas geld um mehr geld daraus zu machen. und ich kann nicht einfach sagen: hier investiere ich nun meine zeit und meine leistung und ihr zahlt mir lohn dafür.

nein, das ist hier überhaupt nicht die frage, slomo. es geht hier darum, dass heri meint, dass rendite per se wie ein banküberfall ist. und meine meinung ist eben, dass dies überhaupt nicht so ist und ich mir deshalb keine gewissensbisse machen muss, wenn ich die maximale rendite raushole. ob letzten endes das handel jener oder dieser firma anderen schadet oder eher hilft, das lässt sich meist nicht so schlüssig beurteilen. darum sind für mich der grosse teil von renditen kein banküberfall. darüber könnte man dann wohl wieder einen einzelnen thread eröffnen, um darüber zu streiten ob jetzt Novartis toll ist oder nicht...
wenn du sagst Du kannst Dir Deinen Arbeitgeber nicht aussuchen, dann stimmt das so wohl nicht.. es geht also auch nur um Gewinnmaximierung... das mit den Zinsen ist dann Heuchelei!

die frage ist nur: tust du das? investierst du dein geld in firmen, über die du dich informiert hast?
beim arbeitgeber ist man ja nicht unbedingt in der komfortablen lage, sich da frei aussuchen zu können, wo man arbeiten will.
greet: ich habe kein erspartes. in deiner frage geht es aber ja wirklich nur um den finanziellen aspekt