Kommentare

Heri: Also ich vertrete sowieso die Meinung, viele unserer moralischen Prägungen wurden einfach vom Christentums in unsere heutige Zivilgesellschaft übernommen. Besonders die SP-Grundsätze sind unverkennbar vom Stichwort der Nächstenliebe durchtränkt. Das nur so nebenbei. - Natürlich kann man sich bei Blockfeld fragen, ob nicht besser ein genossenschaftliches Modell gewählt worden wäre. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Ein Nachteil ist vermutlich, dass dann sehr viele Köche reinreden. Auch ist ein Produkteverkauf in der Halle vorgesehen. Es ist auch etwas fraglich, warum einer zahlen soll, während andere dann von seiner Zahlung profitieren. Das sind keine generellen Hindernisse, aber könnten halt Gründe sein, warum das nicht verfolgt wurde. Allerdings kann man seinen Zins offenbar auch via Abos einlösen. Ein Vorteil beim gemeinnützigen Modell wäre sicher die geringere Besteuerung via MWST gewesen. Ich kenne mich jetzt ansonsten auch nicht weiter mit weiteren Vorteilen von Genossenschaften/Vereinen (FIFA!) aus.

@Bluebalu: Natürlich gibt es Grautöne. Meine Gedanken beziehen aber möglichst das Grosse ganze (Weltwirtschaft) mit ein. Die Ausbeutungsverhältnisse von Mittelstand zu Mittelstand sind unter diesem Gesichtspunkt letztendlich ein Nullsummenspiel, mit der Tendenz des Katipalabflusses nach oben. Also eigentlich eine Lose-Lose-Situation.
Gute, unterstützenswerte Projekte finden meist auch zinslose Darlehen, aber nur, wenn sie nicht selber heimlich wieder damit rechnen, mit dem geliehenen Kapital seinerseits Gewinn einzufahren. Besipielsweise vom Genossenschaftsfonds der Stadt Zürich, welcher von den Stimmberechtigten eingerichtet wurde, um günstigen Wohnraum zu ermöglichen.
Und zu Deinem letzten Abschnitt: Meine Zukunft schädige ich in erster Linie dann, wenn ich mich am aktuellen Fressen- und Gefressenwerden-Spiel aktiv mitbeteilige. Ich verbessere jedoch meine Zukunft, wenn ich mein Geld der solidarischen Wirtschaft zukommen lasse. Ob Du das sozialistisch nennen willst, ist mir einerlei. Man könnte es beispielsweise genausogut auch christlich nennen. Solche Begriffe dienen eh hauptsächlich nur der Anschwärzerei auf der einen und der programmatischen Positionierung einer Partei auf der anderen Seite. Vergleiche mal die realen Programme und Taten der real existierenden Parteien und Regierungen auf dieser Welt, die sich "sozialisitisch" nennen. Da gibt es himmelweite Unterschiede. Und was seinerzeit Karl Marx unter Sozialismus verstanden hat, davon wollen wir gar nicht reden, das ist schon zu sehr verschüttet von den Redeschlachten und Missbräuchen hüben wie drüben.

Naja, Heri, du siehst das schon etwas nach der sozialistischen Schablone. Nehmen wir die Leute hinter Blockfeld (ist das jetzt dein ausbeutender Mittelstand?). Hier wäre es wohl eher der ausgebeutete Mittelstand. :-) Egal, die haben also eine Geschäftsidee und wollen sich die Bank sparen. Dafür bezahlen Sie einen Zins aus dem Ertrag für denjenigen, der Ihnen das Geld etwas billiger als die Bank leiht. Ganz ohne Foxxconn, Bangladesh und Co. Natürlich, sie könnten auch die Beine hochlegen und auf das Projekt verzichten, aber sie halten hoffentlich das, was sie tun, für sinnvoll. Natürlich ist das jetzt auch nicht so das megakapitalistische Projekt, aber es gibt doch offenbar auch Grautöne.
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Die Wahrscheinlichkeit, dass du den Betrag verlierst, mag gleich sein. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass du dich bzw. deine Zukunft schädigst steigt doch mit dem Betrag, den du einsetzt.

Hat die Ron Orp Community nach diesen Details gefragt? Die gestellte Frage lautete: Wo liegen Eure Ersparnisse?
Dazu vernimmt man aus Deinen Ausführungen herzlich wenig.


@von pimp:
Du hast vollkommen Recht, ich kriege für meine Abschlüsse eine Provision (wovon ich meine Miete und meine Rechnungen bezahle) aber dafür kriegst Du auch mich, Deinen persönlichen Jerry Macquire ;-)
Du hast auch vollkommen Recht, dass in der Anfangsphase ein Teil der einbezahlten Prämien für die Versicherungsschutz und die Verwaltung darauf geht. Deshalb sollte man auch keine Versicherung 3a Lösung wählen, wenn man nicht vor hat den Vertrag bis zum Ende einzuhalten.
Auf jedenfalls kriegst Du bei einer Versicherungslösung:
1. einen Versicherungsschutz, also einen unmittelbar auszuzahlender Todesfallkapital für Deine Hinterbliebenen, sei es Deine Verwandten oder evtl Deine Katze ;-)
2. zudem bezahlt die Versicherung weiterhin Deine Prämie, wenn Du einen Unfall haben solltest.
3. Ein garantiertes Erlebensfallkapital zuzüglich die jährlichen positiven Renditen vom SMI Aktienindex kriegst Du auch noch.
4. And finally, bei einem Konkursfall sind Deine Einlagen bei einer Versicherung zu 100% garantiert, bei einer Bank dagegen sind nur CHF 100‘000 durch die Einlagensicherung abgesichert.
www.esisuisse.ch
Bei einer Bank 3a kriegst Du entweder einen minimalen Zinssatz gutgeschrieben (aktuell 0.70% - 1.7%), was zu viel zum Sterben und zu wenig zum Leben bedeutet.
www.vorsorge-3a.ch
Oder Du wählst einen „3a Anlagefondkonto“ wo Du Dich den Markt Schwankungen 100% auslieferst. Und Du weisst sicherlich, um einen minus Performance von 10% im ersten Jahr auszugleichen, muss man im zweiten Jahr eine Performance von 11% erreichen um wieder die Ausgangslage zu erreichen.
Jedenfalls Danke für Dein Kommentar, somit haben wir der "Ron Orp Community" ein paar wichtige Details zu 3a vermitteln können :)
Cheerz and Happy Friday 

Geld "arbeitet" nicht, wie uns immer wieder suggeriert wird. Der Zins (als Mehrwert) muss zuerst erarbeitet/erbeutet werden. Erarbeitet wird er von ausgebeuteten ArbeitnehmerInnen (Bangladesh, Foxconn, etc), erbeutet wird er vom kleinen Mittelstand (subprime Krise) und anderen.
Jeder, der Zins einstreicht, profitiert von den direkten und strukturellen Ungerechtigkeiten/Gewalttätigkeiten dieser Welt.
Die Schamlosigkeit, wie hier über mögliche Gewinne durch Geldanlagen geredet wird, zeigt, dass sich die meisten Leute Null Gedanken machen, worauf eigentlich der verderbliche Wachstumszwang zurückzuführen ist. Ihr kommt mir vor wie ein Stammtisch der Wikinger, die darüber beratschlagen, ob sie als nächstes lieber dieses oder doch besser eher jenes Küstendorf ausrauben wollen.

just be: ich glaube, für den normalintelligenten bürger gibts eine simple regel: beim geldanlegen hände weg von versicherungen!
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du bist wahrscheinlich versicherungsmakler und kriegst beträchtliche bonus-zahlungen beim abschluss jeder police (wieviel ists pro police? 1000 stutz?). finde deine werbung deshalb recht perfide. fact ist, dass eine person, die so mit versicherungen sparen will, wohl jährlich den maximalen betrag für die säule 3a einbezahlt, davon aber die firma/versicherung in deinem rücken das meiste davon für versicherung und verwaltung abkassiert. von 10'000 einbezahlten franken bleiben da oft bloss 2-3000 stutz, die du effektiv als sparguthaben zugute hast. kenne da einzwei so geschädigte. finger weg, geldvernichtung.
alles was du da anpreist, leistet ein normales 3a-konto bei einer bank auch. gratis. und viel rentabler und sicherer.

Zu all diesen interessanten Vorschlägen hier meine Empfehlung…GSS…
Geld- & Steuern Sparen mit Versicherungspolice.
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Bespiel Kunde:
- 25 Jahre alt
- Gesetzlich maximaler Einzahlung pro Jahr.: CHF 6‘768.-- (mtl: CHF 564.--)
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- Garantierte Todesfall Kapital (Begünstigte frei wählbar)
- Prämienbefreiung bei Erwerbsunfähigkeit nach 3 Monaten
- Steuerersparnis von ca CHF 1400-1700 p.a.
- Die jährliche Rendite auf das einbezahlte Betrag ist an die Performance von
SMI (Swiss Market Index) Aktienindex gekoppelt. Bei negativer Performance von SMI beträgt die Rendite in diesem Jahr 0%. Bereits gutgeschriebene Renditen der Vorjahre werden garantiert.
- Durchschnittliche Jahres Rendite SMI in den vergangenen 20 Jahre = 4.84%
Total garantierter Betrag bei Tod oder Erlebensfall: CHF 239‘000
Szenario 1: 3% Rendite im Jahr CHF 450‘000
Szenario 2: 4.5% Rendite im Jahr CHF 633‘000
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Maximale Sicherheit, Geld für das Alter- sowie Steuern gespart. Bei Fragen und Interesse stehe Euch ich gerne zur Verfügung.
PS: Ich hoffe Ihr habt Verständnis für das Eigenwerben ;-)

@bluebalu: Kurze Antwort zu beiden Fragen: nein. Klar leihe ich manchmal jemandem Geld, der es nötig hat, aber ich mache das, weil ich ihm einen Gefallen tun kann und ich es mir leisten kann.
Das mit dem Risiko ist m,E. eh nur eine Ausrede/Schönfärberei. Wenn ich jemandem 20 Stutz leihe, dann verlange ich nicht 20.17 zurück mit dem Argument des Risikos. Wenn ich ein Risiko sehe, dann leihe ich das Geld nicht. Punkt. Wieso sollte das anders sein bei einer Million Franken? Seien wir doch ehrlich: Wer eine Million gegen Zins verleiht, der macht das, um damit mehr Geld zu machen. Wozu? Er hat ja eh schon eine Million übrig, die er nicht braucht, sonst könnte er sie ja nicht verleihen.

Heri, du würdest also prinzipiell keinem Geld leihen? Oder würdest du einfach für das Risiko, welches du damit eingehst, keinen Zins nehmen wollen?

Tja, Perlentaucher. Auch wenn ich wegziehen würde, würde das an der Verwerflichkeit, Zins zu nehmen, nichts ändern.
Überhaupt witzig: Vor 30 Jahren hat man kritischen Leuten empfohlen: "Geh doch nach Moskau". Heute heissts: "Geh doch zum IS". Ihr seid so einfach manipulierbar, ihr unkritischen Geister!

Auf das Zwangsersparte bei der Pensionkasse habe ich leider keinen Einfluss. Wenn ich aber etwas sparen könnte, würde ich bei der Alternativen Bank ( www.abs.ch ) oder bei der Freien Gemeinschaftsbank ( www.gemeinschaftsbank.ch ) anlegen. Wer eine Bank sucht, die nahe beim Kunden ist und viele Filialen hat, kann auch dei Raiffeisenbank wählen. Fachleute raten die Kleinsparer davon ab, Aktien auf eigene Faust zu kaufen.

Ich kaufe nur Aktien (Direktanlagen, keine Fonds) von Unternehmen, denen es in der Vergangenheit gelungen ist, die Gewinne zu halten oder zu steigern und die einen Teil des Gewinns durch stabile oder steigende Dividende ausschütten. Diese Dividendenerträge investiere ich wiederum in diese Unternehmen. Inzwischen gibt das einen gewissen Zinseszinseffekt, der sich immer mehr von Deinen erwähnten 0.05 % Sparzins entfernt.
(A. Kostolany: Wer gut schlafen will, kauft Anleihen, wer gut essen will, kauft Aktien.)

@ Heri: Für Leute wie dich gibts Scharia compliant Finanz-Produkte.
Wobei, wenn ich mirs recht überlege: Zieh doch gleich in einen dieser turbodemokratischen Staaten/ Staatsteile wie z.B.Saudi-Arabien, Nigeria oder Indonesien. Damit tust du uns allen einen grossen Gefallen

@kodama: Wahre Worte! Habs mir rauskopiert und erlaube mir jedem Bekannten / Verwandten mit Swisscom-Infinity-XXL-oh-die-Schweiz-ist-immer-so-... den Text vorzulegen ;-)