Die einen oder anderen mag es in den letzten Tagen vor Aufregung schon im Bauch gekitztelt haben. Heute um 14 Uhr öffnet der Gurten seine Tore zum viertägigen Ausnahmezustand und ihr könnt einiges erleben: Um 20 Uhr erwartet euch in der Abendröte Cypress Hill, die inzwischen so alt und insane sind, dass ich mir der alten Zeiten halber beim Mexikaner eine Schale Nachos mit Gummi-Käse-Sauce holen und mich mit dem Frottiertuch um den Hals dem aufgeregten Kopfnicken hingeben werde. Das nächste Highlight lässt nicht lange auf sich warten, denn kurz nach Elf betreten Biffy Clyro die Hauptbühne. Für eine Nacht mit dessen Frontman würde mein Walliser Freund und Frauenschwarm sogar ans andere Ufer gehen, Obacht ist also geboten. Am Freitag gilt es die Energie gut einzuteilen, schliesslich wollen wir in Bestform sein, wenn bei The Prodigy sich Stacheldrähte mit rosaroten Watte-Wolken paaren und wir uns danach noch im Pilgerstrom zur Zeltbühne für Bonoparte behaupten müssen. Zum guten Glück startet der Samstag gemächlich mit der zauberhaften Selah Sue, die mit ihrem reggaeschen Funk-Soul den Einstieg richtig geschmeidig erscheinen lassen wird. Der Tagesabschluss auf der bis dahin möglicherweise rutschigen Waldbühne ist mit Jeans for Jesus für uns Berner und Bernerinnen natürlich Pflichtprogramm. Zwischendurch bin ich übrigens im Bermuda-Dreieck zwischen Zeltbühne, Bamboo-Bar und Kaffestand anzutreffen, wo Kreti und Pleti im Sekundentakt auftauchen und wieder verschwinden. Der perfekte Ort, um Freunde zu finden und wiederzufinden. À propos Bamboo, das Leiden des Sonntags trinke ich mir dort mit reichlich Mojitos weg und bin damit für die letzte grosse Welle Placebo gerüstet. Und sonst? In meiner Freizeit stehe ich vor dem Crêpe-Stand von Yamatuti Schlange. Wer das nicht tun wird, ist der glückliche Gewinner des diesjährigen Crêpe-Passes mit täglich je einem Gratis-Crêpe für sich und sein Gurten-Gspusi. Ganz genau, mitmachen und los geht's!
In Saus und Braus. Gurtenfestival heute bis Sonntag.

Gefühlsmässig versammelt sich in den nächsten Tagen ganz Bern auf dem Hausberg und der Rest ist in den Ferien. Stimmt so nicht ganz. Für alle Stadtkinder, die keine Lust auf die grosse Menschenmassen haben oder es sich nicht leisten können, gibt es fabelhafte Alternativen zum Gurtenfestival, von welchen ihr heute und Morgen in meiner täglichen Post erfährt. Mit Gruss in die Quartiere, euer Ron

Gaumenschmaus vor dem Palästli, Livemusik auf der Grandpalais Terrace und Diskotanz im Prunksaal verspricht die zweite Ausgabe der alternativen Alternative zu Fusse des Hausbergs. Letztes Jahr war die erste Ausgabe des Gugus Gurte auch gleichzeitig Eröffnung der Heiteren Fahne, welche seither das Berner Kulturleben mit einem sorgfältig ausgesuchten Programm bereichert. Für ihr integratives Schaffen erhält das Macherkollektiv Frei_Raum dieses Jahr den Preis der Paulus Akademie. 
Donnerstag - Sonntag 16:00 - 02:00 Heitere Fahne

Ein Rachethriller scheint auf den ersten Blick keine besonderen Überraschungen zu versprechen. Blue Ruin tut es. Im Mittelpunkt des Films steht Dwight, ein mysteriöser Aussenseiter, der aus seinem Geburtsort eine schreckliche Nachricht erhält. Dem Regisseur Jeremy Saulnier gelingt eine hochspannende Variation auf das Rache-Motiv, die nicht zuletzt aufgrund der faszinierenden Bildsprache einen unheimlichen Sog erzeugt. Die dunkle, subversive Art hat dem Regisseur einen Preis in Cannes und Vergleiche mit den Coen-Brüdern beschert. Zur Berner Premiere hab ich 2x2 Tickets für euch parat. Wer will?
20:30 Kino Kunstmuseum

Die Ur-Britcore Jünger von Killa Instinct beglücken heute im Rössli Hip Hop Fans. Mit im Gepäck haben sie Hip Hop der härtesten Gangart, der mühelos auch Punk- und Hardcore-Anhänger abholt. Die Crew hat ihre grössten Erfolge in der ersten Hälfte der 1990er Jahre gefeiert. 2002 gingen Gerüchte um, dass Bandog und Geta wieder zusammenarbeiten. Bald darauf kam «Dead Breed» raus, dass mit dem herrlichen «We Don't Conform» aufwartete.
21:00 Rössli 

Die Fotografin Ingrid Hertfelder lebt seit einigen Jahren in New York, weil es ihr in ihrer Heimat im Süden Deutschlands zu eng wurde. Lange Zeit vermisste sie sie auch nicht wirklich. Erst, als sie wieder nach einiger Zeit zurück kam, entdeckte sie ihre Verbundenheit zur Heimat wieder. Daraus enstand die schöne Serie Homeland, welche sie ab heute während zehn Tagen in der Photobastei ausstellt. 
18:00 Photobastei Züri

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Was für die männlichen Stadtkinder: Mit diesem Rasierset kannst du dich dem stilvollen Rasieren widmen. Die Rasierpinsel aus Dachshaar vom Traditionshersteller «Mühle» haben treue Anhänger in der ganzen Welt. Auch super geeignet als Geschenk.
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Endlich kann ich meine lang ersehnte Reichweite auf Facebook, Twitter und Co. im Supermarkt kaufen! An dieser Stelle möchte ich gleich ein riesiges Dankeschön an den Fotografen Valerio Loi aussprechen. Produkte, die deine Beliebtheit auch auf Badoo, LinkedIn und Instagram garantieren, findest du hier.

Street Art ist im Iran zwar offiziell anerkannt, aber nur, wenn sie Propagandazwecken dient. Aufgrund der starken Zensur sehen Graffitikünstler den «Vandalismus» als einzige Möglichkeit, ihre Meinung auszudrücken. Werden sie dabei erwischt, müssen sie mit hohen Bussen und Freiheitsstrafen rechnen. Bald soll ein Crowdfunding-Projekt online gehen, um die Kosten für die Doku Mutiny of Colours zu finanzieren. Der Trailer sieht jedenfalls schon sehr vielversprechend aus.