Odi zum letzten Mal in Mombasa:

Am Wochenende schlugen wir ein devisenträchtiges Angebot unseres Hotels aus und machten uns zu viert auf, Mombasa auf eigene Faust und mit lokalen Transportmitteln zu erkunden. Irgendwo zwischen Bangkok Shopping Center und Altstadt hat sich dann aber unbemerkt ein Taubstummer an unsere Fersen geheftet. Egal in welche Richtung wir uns wandten, er übernahm sofort wild gestikulierend die Führung, und streute immer wieder ein paar relativ einfache Pantomimen-Rätsel, so wie "Dinge fotografieren" oder "jemandem Geld geben". Wir taten uns schwer, eine geeignete Reaktion auf unseren Begleiter zu finden, und erst als sich langsam schaulustige Kenianer kichernd um uns scharten, konnten wir uns dazu durchringen, unseren Führer mit 2$ aus der Pflicht zu entlassen. Der Rest von Mombasas Altstadt ist schnell erzählt, viele Masken aus Tropenholz, T-Shirts mit Löwen und Hakuna Matata, ein paar restaurierte Häuser und Fort Jesus, das angeblich 16$ Eintritt wert sein soll (unvalidiert). Weil das Ganze keinen Tag ausmacht, gingen wir dann zum Zmittag auf Drängen eines verdienten südafrikanischen Kollegen ins beste Restaurant Mombasas, das Tamarind, mit Menues so teuer wie eine halbe Safari, und einem Parkplatz voller Kuoni-Minivans vorne dran, obwohl ich persönlich lieber die Suppenknorpel in der Strassenküche neben dem Fort gekostet hätte. So neigte sich meine Zeit unter vier Sternen langsam dem Ende zu, und am Tag nach der Konferenz begab ich mich zum Büro von Tahmeed Bus, um einem Araber mit einem erstaunlich schlecht abgestimmten Glasauge ein Ticket nach Dar Es Salaam abzukaufen. Meine richtigen Ferien hatten begonnen.