Immer wieder fragen mich Leute: «Hey Ron, gibt es dich eigentlich wirklich?» Eine äusserst merkwürdige Frage, wie ich finde. Sie wird mir jedoch so oft gestellt, dass ich gar nicht mehr weiss, ob es mich überhaupt gibt! Dieses ständige Infrage-gestellt-werden wirft mich nämlich in eine tiefe Sinnkrise. Was ist echt und was erdacht? Und sag mal, Ronster, gibt es denn eigentlich dich?

Ich nehme mir auf alle Fälle dieses Wochende gründlich Zeit, um neben all meinen weiteren Aktivitäten darüber nachzudenken.

 

Existentieller Gruss in die Stadt

Oktoberfeste sind ehrlich gesagt nicht so mein Ding. Aber als ich vom Bierfest im Zehendermätteli gehört habe, musste ich zugeben: Das tönt doch eigentlich ganz toll! Seit gestern und noch bis am Samstag werden im Lokal an der Aare Bierspezialitäten von Docteur Gab's und darauf abgestimmte Snacks aus der Zehendi-Küche serviert. Ausserdem kannst du dein Glück beim Dosenwerfen versuchen oder zur Musik von DJ Cruze oder den brachialen Chansons der Band Cyrilov abtanzen.

Morgen setze ich mich in den Zug und fahre nach Biel. Warum, ist klar: Wegen der Nacht der 1000 Fragen, natürlich! Die Nacht der 1000 Fragen ist ein Kulturfestival, das die Bieler Altstadt während 12 Stunden in einen Ort für Musik, Philosophie, Spiel, Gespräche, Kulinarik und Entspannung verwandelt. Protagonistin des diesjährigen Festivals ist die Nacht höchstpersönlich und die Frage: Fällt die Nacht aus der Zeit? Es erwarten dich rund 40 verschiedene Programmpunkte, die sich alle um das Thema Nacht drehen und aus denen du dir eine individuelle Entdeckungstour zusammenstellen kannst. Ein paar Höhepunkte hab ich dir schon mal rausgesucht: Das Videoprojekt «Mitzukos Dream» von Yannick Mosimann, das Podiumsgespräch über queere Nachtkultur und das Konzert von Alwa Alibi im Le Singe, die Open Books in der Voirie und das Liegekonzert von Osomo. Schau dir hier das restliche Programm an und gönn dir da ein Ticket. Preis 5.-/20.-/25.-/40.-

Gefühlt Dreiviertel von meinen Freund:innen sind in den letzten Jahren ins Velo-Game eingestiegen und besitzen nun entweder ein Rennvelo oder ein Gravel-Bike. Gravel-Bikes, das hab ich gelernt, sind sozusagen die Abenteuer-Variante der Rennräder und eigenen sich — anders als das Rennvelo — auch gut für unasphaltierte Strassen wie Wald- oder Kieswege. Das alles erzähle ich dir, weil morgen Samstag in Berns Westen ein Gravel-Velorennen stattfindet, an dem mehr als 500 Teilnehmer:innen mitfahren werden. Profis, Einsteiger:innen, Familien und Kinder starten in verschiedenen Disziplinen und an ausgewählten Publikums-Punkten entlang der Strecke können alle Velo-Fans — also vielleicht auch du? — mit den Fahrer:innen mitfiebern. Mehr Infos zu den Strecken und den Start-Zeiten findest du hier.

Gabriella und Niria bilden zusammen das Musikduo Irié. Sie kennen sich schon seit zehn Jahren. Neben der Leidenschaft zur Musik und einer engen Freundschaft verbinden sie auch ihre brasilianischen Wurzeln. Im Dezember reisen die beiden nach Brasilien, um gemeinsam ihre zweite Heimat zu bereisen, aber auch, um dort ihr Debutalbum aufzunehmen. Um dieses Projekt verwirklichen zu können, haben sie ein Fundraising durchgeführt und nun haben sie das Geld zusammen. Es kann also los gehen! Ich habe Niria und Gabriella auf einen Schwatz in der Lorraine getroffen und ihnen ein paar Fragen zu ihrer Musik, ihrem Album und ihrer Beziehung gestellt. Dabei habe ich viele spannende Dinge erfahren und sie für dich hier festgehalten. Morgen treten sie übrigens am Einweihungsfest der Rollerbahn im Fabrikgarten beim Marzili auf.

Wenn es eine Schweizer Radiosendung gibt, die generationenübergreifend ist, dann ist es das «Echo der Zeit» vom SRF. Das haben schon meine Grosseltern regelmässig gehört, und ich ebenso. Der Inhalt: Infos und Hintergründe zum Tagesgeschehen, präsentiert in guter alter SRF-Radio-Manier. Das ist für mich ein bisschen wie Omas Marmorkuchen, nämlich ein sicherer Wert. Besonders empfehlen kann ich die neue Serie zum Verhältnis der Schweiz zur EU. Hier geht’s zu Folge 1 – die weiteren Folgen werden im Wochentakt herausgegeben. Das «Echo der Zeit» mag die älteste politische Hintergrundsendung der Schweiz sein (es gibt sie seit 1945), aber staubig ist sie deshalb noch lange nicht.