Meine Oma war eine leidenschaftliche Pilzlerin. Neben vielen Pilzen sammelte sie auch viele Weisheiten. Eine lautete: «Wenn du einen Pilz entdeckst, nie den Rücken zukehren, sonst versteckt er sich». Diese Weisheit bewahrheitete sich letztens, als ich selbst im Wald war. Ich erkannte einen prächtigen Täubling im Moos, das Handy klingelte, meine Aufmerksamkeit woanders und der Täubling für immer verschwunden. Er hat sich versteckt und es war meine Schuld. Oma hatte recht, doch Omas Weisheit ist nicht nur auf Pilze anwendbar, sondern auf das ganze Leben. Wie oft hatte ich einen genialen Gedankenblitz, der verpuffte, wie oft habe ich einen Moment verpasst, weil ich zögerte, wie oft habe ich Erinnerungen vergessen, weil ich sie nicht wahrte. Heute weiss ich, dass ich einem Pilz nie den Rücken zukehre – im übertragenen und im wörtlichen Sinn.

Gruss in die Stadt

Das eine Kirche nicht ausschliesslich für Gottesdienste genutzt werden kann, zeigt sich im Moment im Wylerquartier. Letzten Freitag ist die Zwischennutzung in der Markuskirche in eine neue Phase gestartet mit dem fantastischen Namen «BIMBAM». In den kommenden Monaten kannst du dort Flohmis und Ausstellungen besuchen, Konzerten lauschen oder beim Bistro «Monsieur Ismael» leckeres Essen geniessen. Heute Abend finden übrigens Gespräche und Debatten zu den baldigen Gemeinderatswahlen statt. Falls du also selbst eine Frage dazu hast, empfehle ich dir unbedingt hinzugehen.

Letzte Woche habe ich den Nebel in der Stadt hinter mir gelassen und mich aufgemacht in die Berge. Zuerst war es wunderschön und ich konnte der Sonne ins Gesicht lachen, doch nach ein paar Stunden meldete sich dann der Regen auch noch zu Wort. Zum Glück hatte ich meine Regenjacke dabei. Bei dieser Gelegenheit ist mir aber aufgefallen, dass entweder ich mich verändert habe oder aber die Jacke sich. Es spannte nämlich ganz schön um den Bauch. Grund genug heute den «Alpinflohmi» in der Heiteren Fahne zu besuchen, um mich nach einer etwas bequemeren Jacke umzusehen und, wenn ich schon dort bin, eine leckere Pizza zu essen.

Wie du bereits weisst, stelle ich gerne neue Bucherscheinungen vor. Heute geht es um « Niemals aus Liebe», das ein wichtiges und bedrückendes Thema behandelt: Femizide. In der Schweiz wird alle zwei Wochen eine Frau von einem Partner oder Ex-Partner getötet. Jede Woche überlebt eine Frau einen versuchten Femizid. Miriam Suter und Natalia Widla fragen, warum Männer zu Tätern werden und was die Schweiz dagegen tut – oder tun sollte. In Interviews mit Fachleuten aus Justiz, Politik und Psychologie ergründen die Autorinnen, was hinter der Gewalt steckt und welche Lösungen es geben könnte. Ein Buch, das uns eindringlich vor Augen führt, dass Wegsehen keine Option ist. Mehr Buchtipps findest du hier.

Manche Menschen sammeln Briefmarken, andere Münzen – und dann gibt es Peter. Peter hat eine beeindruckende Sammlung zusammengetragen, die die Entwicklung audiovisueller Technologien der letzten 200 Jahre zeigt. Von alten Kameras bis zu längst vergessenen Videospielen – seine Sammlung zeigt ein wertvolles Stück Technikgeschichte. Sein grosser Traum? Das ganze Wissen digital zu archivieren und der Forschung sowie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dafür braucht er deine Unterstützung: 500 Mitglieder für seinen Verein «HistoriAV« – sonst droht das Ende dieser einzigartigen Sammlung. Das Crowdify-Projekt unterstützen kannst du hier.