Die Tomate ist tot. Aus die Maus, vorbei der Spass. Einen Sommer lang leuchtete sie rot auf meinem Balkon. Mehrmals täglich kümmerte ich mich dort um sie. Ich tränkte sie, ich stützte sie, ich stutzte sie. Manchmal, aber nicht oft, beschenkte sie mich mit ihrer roten Frucht. Ein köstlicher Dank, der viel zu selten kam. Nun ist sie dahingesiecht. Ziemlich schnell sogar. Mit jedem Grad weniger auf dem Thermometer sank die Pflanze in sich hinein. Eine morbide Pirouette im fünften Stock. Jetzt steht da nur noch ein grüner Stecken im Regen. Lycopersicon lycopersicum, wie die Tomate korrekt heisst, bedeutet übrigens so viel wie «Wolfspflaume». Ein beeindruckender, aber auch irreführender Name. Viel Wölfisches kann in meiner Tomate nicht stecken, wenn sie bei unter 18 Grad eingeht.

Gruss in die Stadt

Wenn ich das Landhaus Liebefeld betrete, erwarte ich nicht unbedingt eine grosse Auswahl an veganen Gerichten. Aber da liege ich ganz falsch und bin der lebende Beweis dafür, dass ein Buch (bzw. Restaurant) niemals anhand seines Covers (bzw. Name) gewertet werden sollte! Das Landhaus Liebefeld hat auf seiner Menukarte einen sorgfältig auserwählten, veganen 5-Gänger, der ein wahrhaftes kulinarischer Erlebnis bietet. Das Landhaus wurde ganz schnell zu einer Empfehlung meinerseits für vegane Gerichte.

Ich liiiieebbbee Glitzer, das weisst du bestimmt. Deshalb stand mein Plan für heute Abend sofort fest, als ich hörte, dass im Bücherbergwerk die Vernissage vom Buch « Glitzermensch» stattfindet. Annalisa Hartmann liest aus ihrem neusten Werk und nimmt uns mit auf die Reise der Menschlichkeit in einer Zeit von Stress, Produktivität und virtueller Realität.

Das Zusammenspiel von unterschiedlichen Medien finde ich sehr interessant; fast immer taucht Kunst in Zusammenhang mit anderer Kunst auf. Bild mit Text, Video mit Text, Foto mit Animation, etc. Das ist auch, was Olivia Abächerli in ihren Videoarbeiten macht: sie fusioniert Video mit Zeichnung. Daraus sind zwei Arbeiten entstanden, die je ein Thema behandeln und heute in der Prozess Bar gezeigt werden.

Das Tessin liegt mir am Herzen. Der Weg dorthin, eher weniger – es sei denn, ich sitze im Zug. Wer jemals über Ostern oder im Sommer versucht hat, mit dem Auto in unseren südlichsten Kanton zu reisen, weiss genau, wovon ich spreche. Stundenlange Staus sind da keine Seltenheit. Doch was für mich nur eine temporäre Herausforderung ist, mussten die Anwohner:innen im Jahr 2023 an 264 Tagen ertragen und genau darüber berichtet die Doku «Überleben am Gotthard - Kampf gegen den Stau» von SRF. Anschauen kannst du sie hier.