Mein lieber Schwan. Und auch mein lieber Leser: Sie wissen gar nicht was Sie da letzten Samstag verpasst haben. Also… vielleicht wissen Sie’s ja schon und vielleicht haben Sie’s ja gar nicht verpasst, aber auch dann reibe ich’s Ihnen gerne nochmals unter den Riechkolben: Debunk im Chinagarten war jetzt so ziemlich das chilltechnisch Beste, was dieses Jahr über Zürich gekommen ist. Schön war’s und zwar sehr.

Aber da die schönen Seiten des Lebens nie so spannend sind wie die schattigen, wenden wir unseren Blick in den düsteren Norden, nach Oerlikon ins Oxa: Messerstecherei, ein paar Verletzte, einer oder zwei davon schwer. Das alles im Rahmen einer Party namens „Rock The Wet Pussy“ (…), veranstaltet von den lustigen Freunden von Private Fiction, die ja dem guten Geschmack, dem intelligenten Publikum und auch dem Stil an sich den Krieg erklärt haben (sah auch lange danach aus, als ob sie ihn gewinnen würden – zumindest bis zur Totalhavarie im Hallenstadion nach der Street Parade).

Ein Auszug aus dem entsprechenden Bericht im 20minuten: Die festgenommenen neun jungen Männer – zwei davon noch Jugendliche – sind zwischen 17 und 22 Jahre alt und stammen vornehmlich aus Serbien-Montenegro sowie aus Italien, Irak, Schweiz und der Dominikanischen Republik.

Nun bin ich zwiegespalten: Einerseits finde ich es ja toll, dass sich das Private Fiction-Publikum weiter zu dezimieren versucht indem es sich wie die Lemminge in Messer stürzt, andererseits finde ich es ein bisschen gemein, dass das Label auf diese Weise der SVP alle Werkzeuge in die Hand spielt, die sie für die kommende Abstimmung benötigt.

Der Idiot, der mir immer die Plattenkoffer trägt, hat nun den Vorschlag gemacht, man könnte ja Private Fiction-Events exklusiv in den Aargau verlegen und auch den Wirkungskreis von SVP-affinen Abstimmungen (es kommen ja eh alle SVP-Wähler aus dem Aargau).

…dann bräuchte die restliche Schweiz nur noch ein, zwei Jahre zu warten und alle, alle Probleme hätten sich von selbst gelöst.

Plattenkoffertragen scheint klug zu machen.