Schönen guten Morgen Ronster

Morgen deshalb, weil mir nun schon mehrere Stadtkinder berichtet haben, dass sie meinen Newsletter jeweils am Morgen im Bett, beim Küchentisch oder auf dem Weg zur Arbeit lesen. Das rührt mich dann immer. Mein Newsletter als Teil des Morgenrituals bei anderen Menschen — wie schön!

Falls du auch zu den Morgen-Leser:innen gehörst, wünsche ich dir jetzt ein gutes Aufstehen, ein feines Zmorge und natürlich eine inspirierende Lektüre! Ich habe auch heute einge tolle Tipps für dich bereit.

«Mir het es Läbe lang niemer gseit, i heigi schöni Ouge» oder «I bi überzügt, dass i im nöchschte Läbe im zentrale Mittufäud vom FC Barcelona e gfiirete Schtar bi, so wie jetze dr Messi». Solche und weitere Aussagen werden dich bei der heutigen Lesung von Ernst Burren erwarten. Der Mundart-Schriftsteller hat vor Kurzem sein Buch «Nume no vor em Färnseh» veröffentlicht, von dem er heute Abend in der Haupt Buchhandlung ein paar Auszüge vorlesen wird. Danach gibt's noch ein feines Apéro, bei dem du dich mit deiner Begleitung über deine liebsten Buchpassagen ausstauschen kannst. Ich verlose für die Lesung (und das Apéro) 2 Tickets. Deshalb: Schreib mir, wenn du Lust auf einen Abend voller Mundartgeschichten hast. Eintritt 15.- inkl. Apéro

Die Literatur steht heute auch im Kairo im Zentrum. Während rum einem Jahr wurde beim Schreibtreff im Kairo an Texten geschrieben, geschliffen und gefeilt. Nun sind sie ready für die Ohren des Publikums und werden auf der Kairo-Bühne präsentiert. Was den Inhalt der Texte betrifft, habe ich keine Ahnung, was auf die Zuschauer:innen zukommt. Klar ist: Es wird ein Abend, an dem die Worte, das Schreiben und alles, was aus unseren Köpfen aufs Papier purzelt, gefeiert wird!

Letztens hat mir ein Freund ein Theaterstück empfohlen, das ich dir nun gerne weiterempfehlen möchte. «Mi vida en tránsito» heisst es, was ungefähr mit «Mein Leben auf der Druchreise» oder «Mein Leben im Wandel» übersetzt werden kann. Konzipiert und aufgeführt von Savino Caruso und Elvio Avila dreht sich das Dokumentartheaterstück um eine unfreiwillige Rückreise nach Argentinien, die daraus resultierende Verzweiflung und vor allem auch um die Freundschaft zwischen Elvio und Savino. Savino wird heute Abend im Schlachthaus Theater physisch auf der Bühne stehen, Elvio digital. Gemeinsam sprechen sie über Verletzlichkeit und Depressionen und was das alles mit ihnen als Männer zu tun hat. Tickets hat's noch für alle drei Aufführungstage.

Wann immer der Filmemacher Donat Hofer seinen Sohn in die Kita brachte, lief er an einer Garage vorbei. Darin sah und hörte er Menschen, die tranken, quatschten und rauchten. Eines Tages nahm er all seinen Mut zusammen und klopfte an die Garagentür. Die Menschen im Raum waren bereit, ihm ihre Geschichten zu erzählen. Geschichten von Lebenswegen parallel zur Gesellschaft, von Sucht und grossen Schicksalsschlägen. Selten habe ich einen so sensiblen Dokumentationsfilm gesehen, in dem Menschen zu Wort kommen, deren Stimmen sonst eher unhörbar sind - grosse Empfehlung!