Guten Morgen Ronster

Falls du es heute donnern hörst, dann blicke nicht in den Himmel, sondern auf die Strassen. Denn heute ist der feministische Streiktag und höchste Zeit, dem Groll Gehör zu verschaffen — laut, kreativ und kraftvoll. Hier findest du weitere Infos zum heutigen Tag sowie die wichtigsten Gründe «immer no hässig» zu sein. Ich hab meine streikenden Freund:innen gefragt, was sie heute machen und das für dich zusammengefasst.

Solidarische Grüsse

Den ganzen Tag finden in der Stadt zahlreiche Aktionen statt: So kannst du zum Beispiel beim Casinoplatz die Performance «*INTI-mate Heal-inG*» verfolgen, in der Plakat-Werkstatt dein eigenes Demo-Plakat malen oder in der Schreibmaschinenwerkstatt in die Tasten hauen; Beim Bahnhofplatz erwarten dich verschiedene Infostände und eine Aktion gegen Lohnungleichheit; und auf dem Kornhausplatz kannst du zusammen mit Freund:innen picknicken oder beim Demoblock der EKdM – Eidgenössische Kommission dini Mueter auf ein Kafi vorbeischauen. Eine Übersicht über alle weiteren Aktionen und Infostände findest du hier.

Meine Streik-Freund:innen freuen sich auf die Demonstration «Immer no hässig! Still Angry! Fière et en colère!», die um 18 Uhr mit der Besammlung auf dem Bundesplatz startet. Von Rassismus betroffene TINF (trans, inter und non-binäre Personen und Frauen) treffen sich schon etwas vorher im Safer Space Café Révolution, um gemeinsam an die Demo zu gehen. Eine erste Kundgebung, musikalisch begleitet vom Streikchor und die anschliessende Lastesis-Intervention bilden den Auftakt zur Demo.

Nach der Demo ist vor der Party: An der Streikparty mit DJane-Duo Irié’s auf dem Bundesplatz kannst du bis 23:00 tanzend den Tag Revue passieren lassen. Für meine TINFLA-Freund:innen geht es anschliessend vielleicht noch weiter in den Frauenraum, um den Tag «ausklingen» zu lassen.

Wo sind eigentlich die Frauen* in der Historie? Damit setzt sich der Podcast HerStory auseinander, dabei sollen Frauen und queere Personen endlich sichtbar gemacht werden. Und zwar in ihrer ganzen Vielfalt: Geschichten um held:innenhafte und weniger glorreiche Figuren vom alten Ägypten bis in die jüngere Vergangenheit. Sehr echt und spannend, finde ich. Der Podcast ist zudem für den Deutschen Podcast Preis nominiert. Auf eine inklusive Allgemeinbildung! Reinhören und abstimmen.

Unbezahlte Arbeit ist in der Schweiz nach wie vor sehr ungleichmässig verteilt. Diese Studie vom Bundesamt für Statistik von 2018 zeigt, dass über 60 Prozent der Hausarbeit in heterosexuellen Paarbeziehungen von Frauen übernommen wird, wobei Männer nur 6 Prozent leisten. Immerhin: 31,1 Prozent wird von beiden übernommen. Kommen ältere Kinder hinzu, steigen die Zahlen noch zusätzlich an. Über 70 Prozent der Carearbeit wird dann von den Frauen gestemmt. Dieser Rechner zeigt auf, wie viel Geld unbezahlte Arbeit einbringen würde, wenn tatsächlich Cash fliessen würde. Bling bling bling!