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Guten Morgen Bern: Guten Morgen Albert & Frida
Jetzt wird es Zeit, die Superlative auszupacken: Kürzlich ass ich das hübscheste Zmorge von Bern. Es war nicht sonderlich ausgefallen in Bezug auf die Zutaten. Aber alles war ganz schrecklich liebevoll gemacht. Das fängt mit dem Gärtli an: Wir befinden uns ganz unten in der Altstadt, am Fuss des Klösterli-Stutzes, grad bei der Untertor-Brücke, von der Wagemutige im Sommer in die Aare springen. Das Gärtli gehört zum Hotel Landhaus, das sich jetzt Albert & Frida nennt, und genau so fühlt es sich an: wie bei einem Albert und einer Frida daheim. Ein bisschen überwuchert ist es, lauschig im Schatten der Birke, und das Frühstück holt man sich von einem alten Buffet, das bestimmt mal einer Frida gehört hat. Die Konfi (in Weck-Gläsli) steht auf Tortenuntersetzern, das Müesli schöpft man aus einer schönen alten Suppenschüssel, und überall um einen herum sind kleine Zwergli und Spielzeugli versteckt, die einen beim Aufladen zublinzeln. Wir assen ein klassisches Schweizer Zmorge (ähm Continental Breakfast): Brot, Gipfeli, Käse, Butter, Konfi, Müesli, Joghurt, Orangejus und zwei Kaffee oder Tee.Und das alles für zwölf Franken.Und das alles gibts jeden Tag.Für alle, nicht nur für Hotelgäste.Und wer dannach in die Aare hüpfen möchte, darf sich bei Albert & Frida umziehen und ein Kästli benutzen für die Kleider. Ist das nicht allerliebst? Ich finde. Und ich freu mich auch schon ein wenig auf den Winter, da kann man bei Albert & Frida in der guten Stube sitzen und die vielen Heftli lesen. Jetzt fehlte nur noch ein heisser Porridge. Oder ein schönes Rührei. Dann wär das Zmorgeglück nahezu perfekt. Hotel Landhaus by Albert & FridaAltenbergstrasse 43013 Bern031 348 03 [email protected] Frühstück täglich von 7-11 Uhr, Sonntags 9 bis 11.30 Uhr12 Franken Eine gute Stadt braucht eine gute Frühstückskultur. Warum nur hat die Hauptstadt keine? Aber jetzt gibt es "Guten Morgen Bern", Berns erste Zmorge-Kritik. Caramel Landsturm (30, Lieblingsessen: Frühstück) testet dafür Zmorge in Bern. Und nein, nicht Sonntagsbrunch. Ganz normales Frühstück. Tipps an: [email protected] www.caramell.ch
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AlainBahadurpreetseryberry
Guten Morgen Bern: Guten Morgen Albert & Frida
Jetzt wird es Zeit, die Superlative auszupacken: Kürzlich ass ich das hübscheste Zmorge von Bern. Es war nicht sonderlich ausgefallen in Bezug auf die Zutaten. Aber alles war ganz schrecklich liebevoll gemacht.
Das fängt mit dem Gärtli an: Wir befinden uns ganz unten in der Altstadt, am Fuss des Klösterli-Stutzes, grad bei der Untertor-Brücke, von der Wagemutige im Sommer in die Aare springen. Das Gärtli gehört zum Hotel Landhaus, das sich jetzt Albert & Frida nennt, und genau so fühlt es sich an: wie bei einem Albert und einer Frida daheim. Ein bisschen überwuchert ist es, lauschig im Schatten der Birke, und das Frühstück holt man sich von einem alten Buffet, das bestimmt mal einer Frida gehört hat. Die Konfi (in Weck-Gläsli) steht auf Tortenuntersetzern, das Müesli schöpft man aus einer schönen alten Suppenschüssel, und überall um einen herum sind kleine Zwergli und Spielzeugli versteckt, die einen beim Aufladen zublinzeln.
Wir assen ein klassisches Schweizer Zmorge (ähm Continental Breakfast): Brot, Gipfeli, Käse, Butter, Konfi, Müesli, Joghurt, Orangejus und zwei Kaffee oder Tee.
Und das alles für zwölf Franken.
Und das alles gibts jeden Tag.
Für alle, nicht nur für Hotelgäste.
Und wer dannach in die Aare hüpfen möchte, darf sich bei Albert & Frida umziehen und ein Kästli benutzen für die Kleider.
Ist das nicht allerliebst?
Ich finde. Und ich freu mich auch schon ein wenig auf den Winter, da kann man bei Albert & Frida in der guten Stube sitzen und die vielen Heftli lesen. Jetzt fehlte nur noch ein heisser Porridge. Oder ein schönes Rührei. Dann wär das Zmorgeglück nahezu perfekt.
Hotel Landhaus by Albert & Frida
Altenbergstrasse 4
3013 Bern
031 348 03 05
www.albertfrida.ch
[email protected]
Frühstück täglich von 7-11 Uhr, Sonntags 9 bis 11.30 Uhr
12 Franken
Eine gute Stadt braucht eine gute Frühstückskultur. Warum nur hat die Hauptstadt keine? Aber jetzt gibt es "Guten Morgen Bern", Berns erste Zmorge-Kritik. Caramel Landsturm (30, Lieblingsessen: Frühstück) testet dafür Zmorge in Bern. Und nein, nicht Sonntagsbrunch. Ganz normales Frühstück.
Tipps an: [email protected]
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Guten Morgen Bern: Guten Morgen Promis im Kursaal
Am Gurtenfestival vor zwei Jahren gabs eine grosse Attraktion, das war Pete Doherty, endlich ein bisschen Rock'n'Roll im braven Bern, und er machte sogar ein Mädchen an, eine dieser sprichwörtlichen schönen Bernerinnen, denen das „Magazin“ einmal einen Artikel gewidmet hatte. Die ganze Nacht schrieb der traurige, betrunkene Pete verliebte SMS. Die „Weltwoche“ bastelte sich da gleich eine Story draus. Dabei war das einzige, was zwischen den beiden passierte: gemeinsames Kaffeetrinken am nächsten Morgen im Garten des Kursaals. Sogar die beste Freundin war dabei. Harmlos, sagen die Mädchen.
Man kann aber daraus lernen: Wer während des Gurtenfestivals einen Promi sehen möchte und keinen Backstage-Pass hat (der VIP-Bereich ist sowieso für die Füchse, da sieht man nur Werber und Bagatello-Sänger), der soll im Kursaal frühstücken.
Das ist auch sonst eine gute Idee. Ein bisschen Geheimtipp. Weil im Kursaal kann man sich für 26 Franken das ganze Hotelgästefrühstück einverleiben. Jeden Tag! Ein ganzes Buffett mit wunderbaren Broten, allen möglichen Joghurts und Cornflakes und Säften und frischem Eierzeugs und Lachs und Fleisch. Dazu eine Kanne Kaffee, der sehr gut schmeckt. 26 Franken! Das ist nicht viel dafür. Und die Sachen sind von guter Qualität. Ausserdem hats kleine Gipfeli. Und auch kleine Bratkartoffeln, jööö. Zudem ist Hotelpersonal häufig professioneller als Restaurantpersonal. Ich mag das. Einzig der Fruchtsalat, das grosse Missverständnis unter allen Desserts, müsste nicht sein.
Ausserdem herrscht da halt: Hotelatmosphäre. Man sitzt im Atrium, irgendwie im seltsamen Gang- und Eingangsbereich des Hotels (die PR-Leute nennen das auf der Website: „raffiniert gestaltet“, „futuristisch“, „urban-stylish“, ähm.) Wir störten uns zum Glück überhaupt nicht daran, denn das Testzmorge fand am Tag nach dem grossen Boxkampf im Stade de Suisse statt, und so waren wir abgelenkt durchs Gäste-Gaffen: Da war der „Let's get ready to rumble!“-Speaker (er sieht im Adidas-Trainer um einiges weniger repräsentativ aus als in Fliege und Anzug), der Trainer von Tony Thompson, Klitschkos sehr gut gebräunter Promoter, der RTL-Moderator Karsten Speck (ja, er ass Speck) - und, ui, Wladimirs grosser Bruder. Breakfast with Witali.
Er ass eine Banane.
Atrium im Hotel Kursaal Kornhausstrasse 3 3000 Bern 25 031 339 52 50
Frühstücksbuffet Mo-Fr 6.30 bis 10 Uhr Sa-So 6.30 bis 10.30 Uhr 26 Franken
Continental Frühstück Brötchen, Croissants, Austrich, Käse, Aufschnitt, Fruchtsalat, Kaffee, Tee, Orangensaft 18 Franken
Eine gute Stadt braucht eine gute Frühstückskultur. Warum nur hat die Hauptstadt keine? Aber jetzt gibt es "Guten Morgen Bern", Berns erste Zmorge-Kritik. Caramel Landsturm (30, Lieblingsessen: Frühstück) testet dafür Zmorge in Bern. Und nein, nicht Sonntagsbrunch. Ganz normales Frühstück.
Tipps an: [email protected]
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Guten Morgen Bern: Guten Morgen Adriano's
Es ist natürlich ein bisschen doof, ausgerechnet mit einem Klassiker anzufangen, aber andererseits: Nirgends habe ich in den vergangenen, sagen wir, zehn Jahren wohl so oft gefrühstückt wie im Adriano's. Und nein, ich meine nicht das fancy Zmorge-Zmorge, das so auf einer Etagère daherkommt, das gibts ja dort glaubs auch.
Nope. Das Adriano's ist für Kater. Für Panini. Für Samstage nach langen Nächten. Respektive kurzen. Für Leute gaffen durch die grossen Scheiben. Auch für Kaffee, logo, aber wer mag schon Kaffee trinken, so schrecklich dehydriert.
Das Problem ist bloss: das Sitzen. Erwachsene Menschen sollten nicht auf Schemeln sitzen müssen, sagte mir mal ein weiser Mann, und ich stimme dieser Aussage energisch zu. Ausserdem verhält sich der Umfang der Tische diametral zum Angebot an Zeitungen. Wie soll man die vielen wunderbaren Zeitungen Lesen, an diesen munzigen Tischen, ohne den Sitznachbar ins Gesicht zu hauen?
Aber dann ist Adriano's eben auch der Ort, wo der Mann, der die grossartigen Panini macht, das Lieblings seiner Stammkunden kennt. Wo es Aranciata Amara gibt, das beste Getränk für einen Samstagmorgen. Wo immer noch die gleichen Leute arbeiten wie vor, sagen wir, zehn Jahren. Wohin die Mitarbeiter immer wieder zurückkehren, selbst wenn sie mal fremd gegangen sind.
Und dann sind da die Öffnungszeiten. Manchmal denke ich, die haben das Prinzip der Gastronomie als einziges Lokal in der ganzen Stadt begriffen. Dass die Leute eben dann in die Beiz wollen, wenn sie frei haben. Ja, am Sonntag! Und an Feiertagen! Schockierend, nicht?
Dafür sitzt man auch mal auf Schemeln.
Adriano's Bar & Café Theaterplatz 2, 3011 Bern Mo-Sa: 7 bis 0.30 Uhr So & Feiertage: 10 bis 23.30 Uhr Tel. +41 31 31 888 31
www.adrianos.ch
Eine gute Stadt braucht eine gute Frühstückskultur. Warum nur hat die Hauptstadt keine? Aber jetzt gibt es "Guten Morgen Bern", Berns erste Zmorge-Kritik. Caramel Landsturm (30, Lieblingsessen: Frühstück) testet dafür Zmorge in Bern. Und nein, nicht Sonntagsbrunch. Ganz normales Frühstück.
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