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El Daniel

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Meine Stadt Bern
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Leben in der Zone

Leben in der Zone

Die Stadt Bern bietet freilich viele Zonen inwechlen wir uns täglich aufhalten. Oft unbewusst schweifen wir von einer Zone in die andere und wieder zurück. Der Tag beginnt für die meisten Menschen in der heimischen Komfortzone. Eine abgegrenzte Räumlichkeit inwelcher wir uns sicher, wohl und zuhause fühlen.Die Treppe runter, raus aus der Tür und bereits befinden wir uns in der öffentlichen Zone, inwelcher man durchaus gewissen Risiken ausgesetzt ist. Ich meine, man könnte ja dem ehemaligen Französisch Lehrer, einer verflossenen Affäre oder einem nervigen ehemaligen Mitschüler begegnen.Meistens überlebe ich die par Meter durch die Öffentliche Zone bis in die Bernmobil Zone des Fischermätteli Trams ohne mit der unliebsamen Vergangenheit konfrontiert zu werden. Es wäre sowieso für jederman eine Zumutung mir Morgens zu begegnen, zumal ich zu Beginn des Tages jeweils in einem unerklärlichen Formtief stecke.Unterwegs zum Bahnhof lese ich in der Zeitung über die Wirtschaftskrise in der Eurozone oder einen Artikel über meinen Lieblingsverein welcher sich wieder mal tief in der Abstiegszone befindet. Da scheint es völlig unwichtig dass ich unbewusst gerade die Grenze der Tarifverbundzone 20/10 überquere.Ein wenig angepinkelt über die unzufriedenstellende Tabellensituation meines Vereins verlasse ich das Tram beim Hirschengraben und bewege mich auf die Masse in der Pendlerzone zu. Insbesondere wenn man wie ich in Fribourg arbeitet, gewinnt die Redewendung  „gegen den Strom zu schwimmen“ an Bedeutung. Ich komme mir vor als wäre ich der einzige welcher die Stadt verlässt. Es ist durchaus eine Herausforderung sich täglich dieser enormen Menschenmasse, welche oben aus der Bahnhofwelle rausschwappt, entgegenzustellen. Gewisse physische Fertigkeiten und einen fuchsigen Orientierungssinn sind Grundvoraussetzungen um unverletzt und rechtzeitig auf dem „Gleis 3“ anzukommen. Ein wenig traumatisiert vom durchqueren dieses Kriegszonen ähnlichen Nadelöhrs, steige ich in den Zug um möglichst rasch und schmerzlos an meine Arbeitszone zu gelangen.Nach der Arbeit fahren wir oft mit dem Auto meiner Mitbewohnerin zurück nach Bern. Das Feierabendbier in der Begegnungszone lässt noch etwas auf sich warten, zumal wir zuerst noch einen Platz in der blauen Parkzone finden müssen. In dieser blauen Parkzone bietet mir die Stadt die Möglichkeit mein Auto tagsüber während 60 Minuten  zu parkieren, was mir unpraktischerweise oft zuwenig ist. Dieser Sachverhalt wiederum ermöglicht es mir die marode Stadtkasse zu quersubventionieren. Seit der Erlangung meines Fahrausweises also spende ich monatlich einen tiefen zweistelligen Betrag zur Förderung der Begegnungs Zone Bern. Doch seit geraumer Zeit stelle ich fest das gerade diese Zone tendenziell verkleinert und immer stärker beschränkt wird, wesshalb ich mir inzwischen sogar überlege meine Subventionen zu stoppen und doch lieber in der Tiefgarage zu parkieren. In der Stadt erfüllt inzwischen jeder Flecken einen gewissen Zweck. Jeder Winkel ist eingezont. Ausserdem gibt es für jegliche Bedürfnisse eine hierführ vorgesehene Zone. Die Zivilisation hat ihren Höhepunkt erreicht. Es wir Zeit das es wieder etwas lockerer und von mir aus auch lauter wird. Ich fühle mich manchmal eingeengt, zugeordnet und bevormundet, leicht ohnmächtig. Einen Tribut welchen man wohl zahlen muss in einer kleinen Stadt eines kleinen und bevölkerungsdichten Landes.Bestimmst du dein Leben in der Zone oder wird dein Leben von ihr bestimmt? 

Please mind the gap