@ mary_jane_louis: Menschen, die Suizid begehen, sind krank. Es ist nicht ihre freie Entscheidung, dass sie diesen letzten...
@ mary_jane_louis: Menschen, die Suizid begehen, sind krank. Es ist nicht ihre freie Entscheidung, dass sie diesen letzten Ausweg wählen. Es ist die «Krankheit», die diese Entscheidung fällt. Solche Menschen können selbst keinen anderen Ausweg mehr suchen, sie sehen nichts mehr. Die Krankheit hat ihren Lebenswillen vernichtet. Sie haben nicht mehr die Wahlmöglichkeiten, die du ihnen unterstellst. Man kann lange darüber diskutieren, was diese Krankheit verursacht. Ob unser Lebenstil Depressionen begünstigt. Wichtig ist einfach, dass über die Ursache des Freitods diskutiert wird. Kein gesunder Mensch bringt sich einfach so um. Im konkreten Fall kann es sein, dass die Arbeit zur psychischen Störung geführt hat. Aber genauso kann eine andere Ursache vorhanden sein. Und ob dieser Mensch nach Macht und Gier gelechzt hat, ist einfach mal eine Unterstellung deinerseits. Soviel ich gelesen und gehört habe, war diese Person bei der Belegschaft sehr beliebt. Macht- und Giermenschen sind das in der Regel nicht. Manchmal spült das «System» einfach die Fähigsten an die Spitze. @ahua: Ich habe meine Aussage nicht auf den konkreten Fall bezogen sondern allgemein gemeint. Natürlich hätte diese Person einfach aussteigen können, er hatte diese Möglichkeit. Aber ein 0815-Mensch hat diese Möglichkeit nicht. Da hilft es nicht, die Lüge zu enttarnen, weil man keine vernünftigen Konsequenzen daraus ableiten kann.
mitdiskutieren
@ahua: Unser Wirtschaftssystem ist von uns Menschen gemacht. Es ist ja nicht so, dass ein Überwesen einfach das System über die Welt gestülpt hat und jetzt alle daran leiden müssen. Kritisieren kann man unser aktuelles System sicherlich, es stellt sich dann einfach die Frage, was Alternativen sein könnten. Ausserdem, wenn man erkennt, dass es eine Lüge sein soll, dass man richtig lebt, wenn man systemkonform lebt, ja was ergibt sich dann daraus? Soll man dann einfach aus dem System aussteigen? Stelle ich mir für einen Familienvater schwierig vor. Einfach die Lüge als Lüge zu erkennen, hilft einem ja auch nicht weiter. @Topic: Suizide wird es immer gegeben haben und wird es immer geben. Es gibt Menschen, denen es psychisch einfach mies geht, die aber keine Hilfe annehmen wollen oder können. Dieses Dunkle trägt wohl jeder Mensch in sich. Mehr Offenheit darüber wäre sinnvoll. Problematischer als unser System finde ich den Umstand, dass Depressionen tabuisiert sind und man nicht darüber spricht. Und wenn es jemand tut, begegnet dieser Person wahrscheinlich nur viel Hilflosigkeit seiner Situation gegenüber. Hier einen Umbruch zu erwirken würde bedeuten, dass man dieses Thema entabuisiert und wir uns als Gesellschaft zugestehen, dass es auch Menschen gibt, die eine solche Krankheit haben. Über Krebs kann man heute offen sprechen, die Menschen die daran leiden, erhalten auch Hilfe. Über Depressionen und andere psychische Erkrankungen spricht man jedoch nicht, bzw. zeigt gegenüber diesen kein Verständnis. Wahrscheinlich auch, weil noch immer in vielen Köpfen der Irrglaube herrscht, dass Menschen mit psychischen Krankheiten sich doch einfach ein wenig zusammenreissen müssten, und es diesen dann automatisch besser geht.
Es ist schwierig, eine Antwort auf deine Frage zu geben, weil der Kontext zu der Beleidigung fehlt. Grundsätzlich verstehe ich Beleidigungen als ein Kommunikationsdefizit. Wenn jemand sich nicht mehr anders verbal wehren kann, wird halt das Gegenüber beleidigt. Sieht man oft, wenn zwei sich streiten und sich der eine verbal in die Enge getrieben fühlt. Dann wird halt auf eine andere Ebene ausgewichen und man beleidigt das Gegenüber, weil man keine anderen Möglichkeiten hat. Beleidigungen können aber auch als reine Provokation verwendet werden, und unter Freunden sind sie manchmal sogar ein Mittel, die Freundschaft auszudrücken. Wie gesagt, ohne Kontext ist die Frage schwierig zu beantworten.
Den Kinder-Hass verstehe ich nicht. Habe selbst keine Kinder, aber Kinder gehören zur Gesellschaft einfach dazu. Und das Kinder manchmal lauter sind, hat nichts mit schlechter Erziehung zu tun, sondern gehört bei diesen einfach dazu. Die heutige Gesellschaft tendiert aber leider dazu, alles, was in irgendeiner Form stören kann, zu verbieten oder zu verdrängen. Die Toleranz nimmt meiner Meinung nach ab, und da müsste jeder an sich selbst arbeiten, um hier Gegensteuer geben zu können. Wir steuern klar auf eine Verbotsgesellschaft zu, das stimmt mich traurig.
Smashing: Also ich hätte da schon ein Problem damit, wenn meine Partnerin je nach Lust und Laune Sex mit einem anderen hat. Der Grund ist für mich einfach. Ich kann Sex und Gefühle nicht voneinander trennen. Ich kann und will mit niemanden schlafen, für den ich nichts empfinde und ich gehe davon aus, dass dies bei meiner Partnerin auch so sein würde. Aber das ist halt meine Meinung, schlussendlich muss jedes Paar für sich vereinbaren, wie sie damit umgehen will. Trotzdem wurde ich noch nie zu einem Treueversprechen genötigt ;-) Und falls ich halt versprechen müsste, dass ich treu bleibe, würde ich es machen, das wäre ja nicht mal eine Lüge ;-)
@mary: Ich kenne durchaus Paare, die eine solche Kommunikation pflegen, die du beschreibst. Aber es setzt halt eine gewisse Reife voraus. Dass man sich den eigenen Erwartungen bewusst ist und dass man zusammen ein «Umfeld» schafft, wo diese auch offen kommuniziert und Lösungen/Vereinbarungen gefunden werden können. Aber es gibt halt auch viele Paare, wo unbewusste oder unausgesprochene Erwartungen und Vorstellungen vorhanden sind, und diese führen dann schnell zu Konflikten und Trennungen. Ich denke auch, dass letztere klar in der Mehrheit sind. --- Bei deinem letzten Beitrag würde ich das hypothetisch streichen ;-) Ansonsten finde ich den Satz sehr schön und auf den Punkt gebracht.
oder Login über Facebook
Wann ist das Leben lebenswert?
@ mary_jane_louis: Menschen, die Suizid begehen, sind krank. Es ist nicht ihre freie Entscheidung, dass sie diesen letzten Ausweg wählen. Es ist die «Krankheit», die diese Entscheidung fällt. Solche Menschen können selbst keinen anderen Ausweg mehr suchen, sie sehen nichts mehr. Die Krankheit hat ihren Lebenswillen vernichtet. Sie haben nicht mehr die Wahlmöglichkeiten, die du ihnen unterstellst. Man kann lange darüber diskutieren, was diese Krankheit verursacht. Ob unser Lebenstil Depressionen begünstigt. Wichtig ist einfach, dass über die Ursache des Freitods diskutiert wird. Kein gesunder Mensch bringt sich einfach so um. Im konkreten Fall kann es sein, dass die Arbeit zur psychischen Störung geführt hat. Aber genauso kann eine andere Ursache vorhanden sein. Und ob dieser Mensch nach Macht und Gier gelechzt hat, ist einfach mal eine Unterstellung deinerseits. Soviel ich gelesen und gehört habe, war diese Person bei der Belegschaft sehr beliebt. Macht- und Giermenschen sind das in der Regel nicht. Manchmal spült das «System» einfach die Fähigsten an die Spitze. @ahua: Ich habe meine Aussage nicht auf den konkreten Fall bezogen sondern allgemein gemeint. Natürlich hätte diese Person einfach aussteigen können, er hatte diese Möglichkeit. Aber ein 0815-Mensch hat diese Möglichkeit nicht. Da hilft es nicht, die Lüge zu enttarnen, weil man keine vernünftigen Konsequenzen daraus ableiten kann.
mitdiskutieren
Wann ist das Leben lebenswert?
@ahua: Unser Wirtschaftssystem ist von uns Menschen gemacht. Es ist ja nicht so, dass ein Überwesen einfach das System über die Welt gestülpt hat und jetzt alle daran leiden müssen. Kritisieren kann man unser aktuelles System sicherlich, es stellt sich dann einfach die Frage, was Alternativen sein könnten. Ausserdem, wenn man erkennt, dass es eine Lüge sein soll, dass man richtig lebt, wenn man systemkonform lebt, ja was ergibt sich dann daraus? Soll man dann einfach aus dem System aussteigen? Stelle ich mir für einen Familienvater schwierig vor. Einfach die Lüge als Lüge zu erkennen, hilft einem ja auch nicht weiter. @Topic: Suizide wird es immer gegeben haben und wird es immer geben. Es gibt Menschen, denen es psychisch einfach mies geht, die aber keine Hilfe annehmen wollen oder können. Dieses Dunkle trägt wohl jeder Mensch in sich. Mehr Offenheit darüber wäre sinnvoll. Problematischer als unser System finde ich den Umstand, dass Depressionen tabuisiert sind und man nicht darüber spricht. Und wenn es jemand tut, begegnet dieser Person wahrscheinlich nur viel Hilflosigkeit seiner Situation gegenüber. Hier einen Umbruch zu erwirken würde bedeuten, dass man dieses Thema entabuisiert und wir uns als Gesellschaft zugestehen, dass es auch Menschen gibt, die eine solche Krankheit haben. Über Krebs kann man heute offen sprechen, die Menschen die daran leiden, erhalten auch Hilfe. Über Depressionen und andere psychische Erkrankungen spricht man jedoch nicht, bzw. zeigt gegenüber diesen kein Verständnis. Wahrscheinlich auch, weil noch immer in vielen Köpfen der Irrglaube herrscht, dass Menschen mit psychischen Krankheiten sich doch einfach ein wenig zusammenreissen müssten, und es diesen dann automatisch besser geht.
mitdiskutieren
Beleidigungen
Es ist schwierig, eine Antwort auf deine Frage zu geben, weil der Kontext zu der Beleidigung fehlt. Grundsätzlich verstehe ich Beleidigungen als ein Kommunikationsdefizit. Wenn jemand sich nicht mehr anders verbal wehren kann, wird halt das Gegenüber beleidigt. Sieht man oft, wenn zwei sich streiten und sich der eine verbal in die Enge getrieben fühlt. Dann wird halt auf eine andere Ebene ausgewichen und man beleidigt das Gegenüber, weil man keine anderen Möglichkeiten hat. Beleidigungen können aber auch als reine Provokation verwendet werden, und unter Freunden sind sie manchmal sogar ein Mittel, die Freundschaft auszudrücken. Wie gesagt, ohne Kontext ist die Frage schwierig zu beantworten.
mitdiskutieren
Kinder
Den Kinder-Hass verstehe ich nicht. Habe selbst keine Kinder, aber Kinder gehören zur Gesellschaft einfach dazu. Und das Kinder manchmal lauter sind, hat nichts mit schlechter Erziehung zu tun, sondern gehört bei diesen einfach dazu. Die heutige Gesellschaft tendiert aber leider dazu, alles, was in irgendeiner Form stören kann, zu verbieten oder zu verdrängen. Die Toleranz nimmt meiner Meinung nach ab, und da müsste jeder an sich selbst arbeiten, um hier Gegensteuer geben zu können. Wir steuern klar auf eine Verbotsgesellschaft zu, das stimmt mich traurig.
mitdiskutieren
...der Kuss kam ja nicht mal zustande...
Smashing: Also ich hätte da schon ein Problem damit, wenn meine Partnerin je nach Lust und Laune Sex mit einem anderen hat. Der Grund ist für mich einfach. Ich kann Sex und Gefühle nicht voneinander trennen. Ich kann und will mit niemanden schlafen, für den ich nichts empfinde und ich gehe davon aus, dass dies bei meiner Partnerin auch so sein würde. Aber das ist halt meine Meinung, schlussendlich muss jedes Paar für sich vereinbaren, wie sie damit umgehen will. Trotzdem wurde ich noch nie zu einem Treueversprechen genötigt ;-) Und falls ich halt versprechen müsste, dass ich treu bleibe, würde ich es machen, das wäre ja nicht mal eine Lüge ;-)
mitdiskutieren
...der Kuss kam ja nicht mal zustande...
@mary: Ich kenne durchaus Paare, die eine solche Kommunikation pflegen, die du beschreibst. Aber es setzt halt eine gewisse Reife voraus. Dass man sich den eigenen Erwartungen bewusst ist und dass man zusammen ein «Umfeld» schafft, wo diese auch offen kommuniziert und Lösungen/Vereinbarungen gefunden werden können. Aber es gibt halt auch viele Paare, wo unbewusste oder unausgesprochene Erwartungen und Vorstellungen vorhanden sind, und diese führen dann schnell zu Konflikten und Trennungen. Ich denke auch, dass letztere klar in der Mehrheit sind. --- Bei deinem letzten Beitrag würde ich das hypothetisch streichen ;-) Ansonsten finde ich den Satz sehr schön und auf den Punkt gebracht.
mitdiskutieren