Eigentlich sollte es nicht darum gehen, Monogamie und Polyamorie gegeneinander auszuspielen, da beide Beziehungsformen...
Klar kann das funktionieren: Eigentlich sollte es nicht darum gehen, Monogamie und Polyamorie gegeneinander auszuspielen, da beide Beziehungsformen voneinander lernen können. Ich habe mit beidem sehr gute Erfahrungen gemacht. Allerdings kann ich sagen, dass ich mich in offenen Beziehungsformen (wie jetzt) besser und gesünder entwickeln kann. Dies liegt bei mir vor allem daran, dass ich in festen Beziehungen, medienbeeinflusst, zu romantischen Projektionen neige und auch so handle, als würden auf mir unzählige Erwartungen lasten. Es kann sehr befreiend sein, nicht die Ultimativ-Eine-Person für jemanden sein zu müssen, die allen Idealen entspricht und auf allen Ebenen befriedigt. Polyamorie ist schlicht eine Basis, die miteinschliesst, dass Gefühle für andere und verschiedene sexuelle Anziehungen etwas Normales ist, für das man sich nicht schämen muss, was aber noch lange nicht heisst, dass man jedem Trieb nachrennen sollte. Es ist eine positive Offenheit da, solche Dinge zu besprechen. Etwas reifere monogame Paare haben das auch kapiert und gelernt darüber zu reden. Ein grosses Problem heute ist, dass die meisten Menschen die Liebe mit Sich Verlieben gleichsetzen. Das berauschende Gefühl vom Verlieben hält nie lange an und dann wird krampfhaft versucht diese intensive Zweier-Verbindung aufrecht zu halten, was meist in Enttäuschungen endet. (Deswegen sind wohl die meisten Menschen, die sich als monogam bezeichnen genau genommen eher „seriell monogam“.) Liebe hingegen, ist kein Zustand, sondern etwas Aktives und Gebendes – ein Wille sich gemeinsam lebendig und wachsend zu fühlen und dabei das Beste für den Anderen zu wollen. Dies geht in der Monogamie, wie in der Polyamorie. Allerdings sind wohl die Meisten monogam, weil sie Liebe als Nullsummenspiel sehen – daher auch die Verlustängste. Dabei ist es im Gegenteil so, dass Liebe sich vervielfacht, wenn mehr Liebe gegeben wird. Das einzige Nullsummenspiel bei Beziehungen, wäre der Zeitaspekt, aber da ist man sich ja (hoffentlich) auch in festen Beziehungen gewohnt eine Person mit anderen zu teilen. Sowieso ist es völlig absurd mit welchen konsumistischen Haltungen gewisse Menschen Beziehungen eingehen. Polyamorie kann da durchaus ein Weg sein, solche Muster abzulegen: Eifersucht, Besitzdenken, Verlustängste - das sind alles keine fixen Eigenschaften, sondern ungesunde Haltungen die man ablegen kann, ohne dass man aufhören muss ein liebender aufrichtiger Mensch zu sein. Ihr merkt: Polyamorie kann sich auch sehr positiv auf andere Lebensbereiche auswirken :)
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Polyamorie – funktioniert das?
Klar kann das funktionieren:
Eigentlich sollte es nicht darum gehen, Monogamie und Polyamorie gegeneinander auszuspielen, da beide Beziehungsformen voneinander lernen können. Ich habe mit beidem sehr gute Erfahrungen gemacht. Allerdings kann ich sagen, dass ich mich in offenen Beziehungsformen (wie jetzt) besser und gesünder entwickeln kann. Dies liegt bei mir vor allem daran, dass ich in festen Beziehungen, medienbeeinflusst, zu romantischen Projektionen neige und auch so handle, als würden auf mir unzählige Erwartungen lasten. Es kann sehr befreiend sein, nicht die Ultimativ-Eine-Person für jemanden sein zu müssen, die allen Idealen entspricht und auf allen Ebenen befriedigt. Polyamorie ist schlicht eine Basis, die miteinschliesst, dass Gefühle für andere und verschiedene sexuelle Anziehungen etwas Normales ist, für das man sich nicht schämen muss, was aber noch lange nicht heisst, dass man jedem Trieb nachrennen sollte. Es ist eine positive Offenheit da, solche Dinge zu besprechen. Etwas reifere monogame Paare haben das auch kapiert und gelernt darüber zu reden. Ein grosses Problem heute ist, dass die meisten Menschen die Liebe mit Sich Verlieben gleichsetzen. Das berauschende Gefühl vom Verlieben hält nie lange an und dann wird krampfhaft versucht diese intensive Zweier-Verbindung aufrecht zu halten, was meist in Enttäuschungen endet. (Deswegen sind wohl die meisten Menschen, die sich als monogam bezeichnen genau genommen eher „seriell monogam“.) Liebe hingegen, ist kein Zustand, sondern etwas Aktives und Gebendes – ein Wille sich gemeinsam lebendig und wachsend zu fühlen und dabei das Beste für den Anderen zu wollen. Dies geht in der Monogamie, wie in der Polyamorie. Allerdings sind wohl die Meisten monogam, weil sie Liebe als Nullsummenspiel sehen – daher auch die Verlustängste. Dabei ist es im Gegenteil so, dass Liebe sich vervielfacht, wenn mehr Liebe gegeben wird. Das einzige Nullsummenspiel bei Beziehungen, wäre der Zeitaspekt, aber da ist man sich ja (hoffentlich) auch in festen Beziehungen gewohnt eine Person mit anderen zu teilen. Sowieso ist es völlig absurd mit welchen konsumistischen Haltungen gewisse Menschen Beziehungen eingehen. Polyamorie kann da durchaus ein Weg sein, solche Muster abzulegen: Eifersucht, Besitzdenken, Verlustängste - das sind alles keine fixen Eigenschaften, sondern ungesunde Haltungen die man ablegen kann, ohne dass man aufhören muss ein liebender aufrichtiger Mensch zu sein. Ihr merkt: Polyamorie kann sich auch sehr positiv auf andere Lebensbereiche auswirken :)mitdiskutieren