Damit sind jetzt nicht metaphorisch die Baustellen im Leben gemeint, sondern die wirklichen und ungeheuer lauten Baustellen, die im Frühling wie Gänseblümchen aus dem Boden schiessen. Mich scheinen Baustellen in diesem Sommer regelrecht zu verfolgen. Überall lauern sie auf einen, ob bei der Tramhaltestelle, vor der Uni oder bei deinem Lieblingscafe. Nun gut, dies liesse sich ja noch akzeptieren. Schwieriger wird es wenn die Baustelle bei dir zu Hause ist. Wo Staub und Asbest regieren, flüchtet man lieber gleich aus dem Haus, statt gemütlich auf dem Balkon seinen Morgenkaffee zu trinken oder am Abend den Grill anzuwerfen. Spätestens um 7.00 Uhr morgens, wenn dich der ohrenbetäubende Schlaghammerbohrer aus dem Schlaf reisst, solltest du so schnell wie möglich von zu Hause verschwinden. Zugegeben, ein bisschen Tagesstruktur tut den Studenten unter uns gut und nach elf Semestern gestehe auch ich, dass die Bibliothek ein besseres Arbeitsklima bietet als das eigene Zimmer. Doch wenn auch am Freitagmorgen während dem Gurtenfestival "mitten in der Nacht" die Bauarbeiten anfangen und sich der Bohrlärm zum Tinitus gesellt, spätestens dann stellt sich doch ein leichter Ärger bei allen WG-Bewohnern ein.  Eine weitere Ärgerquelle ist der Lift, welcher logischerweise meist von den Bauarbeitern blockiert wird. Die Treppe nehmen und so gleichzeitig den Beachbody stählen? Im Ernst, wer will schon jeden Tag mit Tasche und Einkaufstüten in den 5. Stock laufen? Zuletzt noch das Sahnehäubchen: Durch die isolierende Plastikabdeckung um die Gebäudefassade entsteht in der ganzen Wohnung ein tropenähnliches Klima, bei dem sowieso nicht an Schlaf zu denken ist. Wenn man dann gegen morgen endlich eingeschlafen ist und bereits gefühlte 30 Minuten geschlafen hat, fängt der ganze Spass von neuem an. Übernachtungsalternativen? Ab und zu bei Mama und Papa übernachten? Ich fliege morgen zur Erholung nach Spanien. Hasta la vista!