Der Lorraineladen, liebevoll auch LoLa genannt, ist mehr als nur ein Quartierladen. Natürlich gibt es hier allerlei Nützliches für den täglichen Bedarf, aber vor allem findet man eine sorgfältige Auswahl biologischer Lebensmittel: Prall gefüllte Gemüse- und Früchtekisten, frisches knuspriges Brot und eine spannende Bier- und Weinauswahl zeigen, dass hier bewusst, aber genussvoll eingekauft wird. Schon fast Kult ist auch die LoLa-Cola, welche es seit neustem auch ohne Zucker gibt. Betriebsleiter Daniel König verrät im Interview, wie alles begann und wie es in Zukunft weitergeht.

Stell dich und die Mitarbeiter doch mal kurz vor: Wir sind ein wunderbares Team von zwei Festangestellten, einigen super Aushilfen und rund zehn äusserst verlässlichen Teilzeit-Mitarbeitern. Ich bin Daniel König, Betriebsleiter. Das heisst, ich bin ein bisschen für alles zuständig.
Was habt ihr vorher gemacht? Unterschiedlichstes. Ich selbst bin gelernter Hochbauzeichner, habe über Umwege in den Detailhandel gefunden. Da sind aber auch die Kolleginnen, die zum Teil direkt aus dem Verkauf kommen, aus der Gastronomie, aber auch ein Schreiner ist dabei und Sozialhilfe-Empfänger.

Seit wann gibt es den Lorraineladen? Seit 1996 gehört der LoLa, der Lorraineladen , der Stiftung Contact Netz. Die Stiftung war damals auf der Suche nach Arbeitsplätzen für (ehemalige) Drogenabhängige. Was als Projekt gedacht war, hat sich zu einem wunderschönen und bestens sortierten Lebensmittelgeschäft mit sozialem Auftrag gemausert. Ich persönlich bin seit 2000 als Betriebsleiter dabei.
Was waren die grössten Hürden? Gibt es etwas, das ihr rückblickend anders machen würdet? Die Lebensmittel-Branche ist hart: die Margen klein, der Aufwand gross, die Präsenzzeiten lang. Aber der Kontakt mit Kunden, das Entdecken von feinen Produkten wägen die Schwierigkeiten auf.  Mein Rat an Newcomer: Teilt die Verantwortung auf mehrere auf, rechnet damit, dass es lang dauern kann, bis sich das Geschäft rentiert.

Gibt es etwas, auf das ihr besonders stolz seid? Stolz bin ich darauf, dass es LoLa immer noch gibt und dass wir letztes Jahr sogar vergrössern konnten. Auch dass wir mehr Leute anstellen und neu auch Lehrlinge ausbilden können! Stolz ist vielleicht das falsche Wort, Freude wäre passender, es „fägt“ natürlich schon, so angenehme und sympathische Kunden zu haben wie die von LoLa. Viele kenne ich seit Jahren, daraus ergeben sich auch Freundschaften. Für mich gibt’s fast nichts Schöneres als solche persönliche Begegnungen. Getoppt werden diese Begegnungen nur noch, wenns zum „Schnurre“ eine gute Mahlzeit dazugibt.
Welches ist euer Lieblingsprodukt? Das ist alles andere als eine leichte Frage, denn wir haben so viele. Das mag angeberisch tönen, aber da ist zum Beispiel das frische Brot, beim dunklen ist es klar das Dinkel-, beim hellen das Buure-Brot. Oder beim Essig, der helle Balsamico aus Italien – uuumwerfend gut. Biere? Da kann ich mich nicht festlegen und schwanke zwischen dem hellen Burgdorfer, dem  Fraicheur von Trois Dames oder doch das Amber von den Entlebuchern? Und beim Käse? Einer meiner Favoriten ist sicher der über 18 Monate alte Gruyère, aber auch der reife Brie de Meaux gehört nach 16 Jahren immer noch auf meine Käseplatte … und unsere kräftige Fondue-Mischung in das Caquelon. Oder bei den tierfreien Produkten ist es sicher der aromatische Tomaten-Tofu und der kräftige Hanf-Weizen-Stängel. Wo aber ganz viel Persönliches drinsteckt, ist die LoLa-Cola. Nach wie vor die beste Cola für mich.

Was hat euch dazu motiviert bei TWINT mitzumachen? TWINT ist eine logische Entwicklung und eine sinnvolle Zusammenführung von Prepaid-Kreditkarte und Handy. Und da das Handy nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken ist, sollte es auch beim Einkaufen sinnvoll eingesetzt werden können. TWINT bietet genau das an.
Wie hat sich das Business in den letzten Jahren verändert? Das Angebot an guten und feinen Produkten ist gewaltig gewachsen. Und da immer die richtigen für unsere Kunden herauszupicken, ist nicht ganz einfach. Trotz unseres Umzugs und der Vergrösserung der Ladenfläche, habe ich das Gefühl, dass wir noch mehr Platz brauchen könnten. Ich würde gerne noch so viele Lebensmittel ins Sortiment nehmen, dass mir das Selektieren schwerfällt; welches von diesen tollen Produkten soll es nun sein?

Wie geht es mit euch weiter? Habt ihr Pläne für die Zukunft? Pläne? Um beim Sortiment zu bleiben: bei den veganen Produkten wird das Angebot in den nächsten Wochen noch grösser, bei den LoLa-Getränken sicher auch. Da werden wir selber aktiv, unsere LoLa- Cola erhält nun nebst der LoLa-Cola Null noch mindestens eine Schwester: LoLa Limo Orange. Weitere Getränke sind angedacht und warten auf die Realisierung.
Ausserdem werden wir in diesem Jahr vermehrt  Anlässe im und vor dem LoLa realisieren. Ähnlich dem Setzlings-Märit soll es einen Sommer- und einen Kürbis-Märit geben. Auch ein Lotto wollen wir im Laden durchführen. Im Frühling feiern wir unser 20-jähriges Bestehen mit Musik, Essen und vor allem mit unseren Kundinnen und Kunden.
LoLa Lorrainestrasse 23 3013 Bern Website Weitere Shops mit TWINT