Nach anfänglicher Faszination, wurde mir die Hommage an den genialen Eigenbrödler mit der Zeit etwas zu viel. Da passierte...
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Harry Dean Stanton: Partly Fiction. CH 2012 von Sophie Huber mit Harry Dean Stanton, David Lynch, Wim Wenders u.a. Blick in die Seele eines Charakterkopfs.
Nach anfänglicher Faszination, wurde mir die Hommage an den genialen Eigenbrödler mit der Zeit etwas zu viel. Da passierte es: Zum Schluss sang er die ergreifendste Version von "Dany Boy" die ich je gehört habe. Neben witzigen Details, wie: Ein persönlicher Sekretär!, oder dass Debbie Harry (ex Blondie) mit "I want that man" Ende 80er Jahre ihm ihre Verehrung zollte, ist wohl die entscheidende Leistung von Filmerin Sophie Huber, den wortkargen Interviewmuffel zum Erzählen über sich selbst gebracht zu haben.
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A perdre la raison. F 2012. von Joachim Lafosse. Eine Mutter dreht durch. Wir wissen warum! Wissen wir's wirklich?
Selbst mit meinen 50 Lenzen bin ich als Mann gegen jede Frauenerfahrung von vornherein platt. Dazu kommt noch das berüchtigte "nach einern wahren Begebenheit". Ums Mitdenken und Mitfühlen komm aber auch ich nicht herum. Müsste jedwede Situation, die so eingefädelt ist, in einer Katastrophe enden? (dazu kommt noch erdrückend: Frau die wegen vieler Kinder und Rollendominanz des Mannes den Job aufgeben muss) . Muriell orientiert sich mit ihrer Marokko-manie in ein traditionelles Wertesystem. Offenbar geht der Spagat zu unseren Idealen von selbstbestimmter Gleichwertigkeit nicht mehr. Bedenklich dünkt mich, dass die junge Familie am "gemachten Nest" seelisch zerbricht. Wären sie arm, aber unabhängig, im rauhen wirtschaflichen Gegenwind besser gefahren? Jein. Hätte eine robustere Frau sich besser geschlagen, sogar glücklich? Durchaus!
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The Impossible - Die Geschichte einer Familie in der Tsunami-Katastrophe (ab 28.02. im Kino)
Ich bin etwas lustlos in diesen Film gegeangen, gerade weil das Thema damals medial abgedroschen wurde (durch aus nicht nur auf die westlichen Opfer bezogen). Was also soll man da noch ein Drama draufsetzen, dachte ich!? Da ich mir kürzlich auch gerade eine heftige Fleischwunde zugegzogen habe und traumatisiert vor der Narkose aufgefordert wurde an etwas Schönes zu denken, -auch irrationale Sterbensangst davor hatte, hat mich der Film mit emotionaler Wucht erwischt. Die Schema-Dramaturgie "Katastrophenfilm" habe ich dabei nicht vergessen! Die Filmdrama-Übersättigung bringt es mit sich, dass wir momentan einen "based on a true story" Flut haben (Klar ist auch das nicht neu..), einfach damit es noch einen Kick mehr gibt, den Authentizitätskick. Insofern verstehe ich den Protest von "Bruder" n'dugu nur zu gut. Andrerseits hat schneekönig genau so recht. Das Argument," da sind noch die andern einheimischen Opfer vergessen", ist mir nicht geheuer, gerade weil es fast immer zieht. Wenn es mit moralischem Anspruch getan wrid, halte ich eine andere Ethik dagegen: Leid sollte man nicht gegeneinader aufrechnen. Ich fand die Balance der Privilegierten Touri-Opfer zu den verschiedenen Einheimischen deswegen nicht verfehlt oder klischiert-einseitig dargestellt. HappyEnd und zürich product placement negierten den Rest nicht, im Gegenteil. Es gab viele Nuancen und viel Nachdenkliches im Film, auch wenn man emotional "überfallen" wird. Ich mag Katastrophenfilme, weil darin Menschen wieder von Null auf oder von Grund auf sich finden müssen, egal ob das Schema platt oder abgelutscht scheint. Insofern habe ich micht von diesem "Kick" verführen lassen... Hervoragend gemacht und geschrieben finde ich den Film trotzdem.
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