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rosvoroope
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Leiden jetzt die Moslems unter den Anschlägen?
haha panchosancho, das sind wissenschaftliche Journals und wurden von diversen Universitäten herausgegeben wie z.B. Oxford, Cambridge oder California. Die Bücher kann man in der ZB ausleihen. Ich wüsste gar nicht, wo man diese kaufen könnte und wenn, gäbe es wenig Leute die daran Interesse hätten. Das würde sich gar nicht lohnen. Also nichts mit hoher Auflage ;) Sehr schade aber, dass du die Aussagen meiner Literaturnachweise nicht verstehst. Vielleicht solltest du sie dir dann selber durchlesen, damit du deren Aussage mitkriegst? Und billig sind die Ausreden - ich benutze vorsichtshalber lieber die etwas objektivere Bezeichnung; Argumente - ganz sicher nicht. Das sind Leute, die sich jahrelang mit einem Thema auseinander gesetzt, zig-tausend Stunden Fachliteratur gelesen, hunderte Umfragen erstellt und Daten ausgewertet haben. Der ganze Aufwand kommt dann einfach nicht sehr billig, wenn man gründlich gearbeitet hat. Aber bei einem gebe ich dir Recht: Man soll nicht jemanden mehr in Schutz nehmen, nur weil sie/er ärmer oder schwächer ist. Die Tat bleibt schliesslich dieselbe. Ich habe nur gesagt, dass es zu einfach ist, die Schuld den anderen (in diesem Fall der Religion bzw dem Islam) zu zuschieben. Das ist einfach nicht korrekt, denn der Islam bildet keine Terroristen aus und wird es auch nicht in Zukunft tun. Wenn sie das täte, wären wir alle bereits tot. Es ist einfach falsch zu glauben, dass alle Muslime an den Jihad glauben, Frauen sich verhüllen müssen und nicht Autofahren dürfen.
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Leiden jetzt die Moslems unter den Anschlägen?
haha lieber pimp, wenn du das so sehen möchtest, dann hast du alle Freiheit dazu :) Ich gebe hier nur wieder, womit ich mich gerade das letzte Semester auseinander gesetzt habe und hoffentlich noch bis zum Ende des Studiums werde. Die zitierten Bücher habe ich vor mir. Falls du vorbeikommen möchtest um die Echtheit der wissenschaftlichen Funde zu überprüfen, dann be my guest ;)
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Leiden jetzt die Moslems unter den Anschlägen?
Gut und dann noch zum Thema, ob der Islam ein sogenanntes 'Terrorproblem' hat oder nicht. Wieder möchte ich auf John Richardson hinweisen, denn der belegte mit einer kritischen Diskursanalyse und linguistischen Corpus, dass Wörter wie 'Muslim' und 'Islam' in den Medien (gesprochen und geschrieben) seit Bush Junior exponentiell zugenommen haben in ihrer auftretenden Zahl. Obwohl ich hier auf keinen Fall eine von der Verschwörungstheorien zum 9/11 oder dem Irakkrieg verherrlichen möchte, finde ich das eine ziemlich spannende Erkenntnis. Man könnte annehmen, dass es im Westen vorher eigentlich praktisch kein solches Terrorproblem gegeben hat oder dass diese einfach von zu wenig Wichtigkeit war, als dass man darüber berichten würde. Ausserdem denke ich, dass seit 9/11 ordentlich Öl ins Feuer geschüttet wurde und den im Westen lebenden Muslimen so ein schlechtes Gewissen oder Minderwertigkeitsgefühl aufgedrückt wurde. Denn davon strotzen doch zum Beispiel Tweets von radikal islamistischen Nutzern, oder nicht? (Wer sich dafür interessiert; es lohnt sich einen Twitterkanal zu eröffnen, um zu sehen, was gerade so in den Köpfen von potentiellen Jihadisten herumgeistert.) Zumindest habe ich jedes Mal das Gefühl, dass sich junge Männer mit solchen ideologischen und gewaltverherrlichenden Aussagen Respekt verschaffen möchten. Respekt, den ihnen anderswo weggenommen wurde, sonst hätten sie es ja nicht nötig. Dasselbe gilt aber auch für Anhänger der anderen radikalen Seite; Pegida um nur ein Beispiel zu nennen. - Wobei die Bertelsmann Stiftung hat ja gerade erst kürzlich aufgezeigt, dass auch politisch moderat oder sogar links eingestellte Europäer (oder wie nennt man denn die 'Westler' eigentlich korrekt?) gegenüber das Thema Islam mit der rechten Flanke sympathisieren! Ich könnte noch ein paar weitere Studien aus Deutschland, Grossbritannien, Frankreich oder den USA aufzählen, die verschiedene Beispiele untersuchten und auf ein ähnliches Resultat kamen. Diese Radikalisierung ist beängstigend und schüttet meiner Meinung nach noch mehr Öl ins Feuer. Sprich, salopp gesagt, sind wir es, die die nächste Terrorattacke provozieren in dem wir uns nicht mit dem Islam auseinandersetzen wollen. Klar, das ist eine viel zu einfache Schlussfolgerung und belegen kann ich sie auch (noch) nicht. ;) Sie gibt aber ein ziemlich schönes Bild davon ab, was mir persönlich Angst macht und wie ich die Zukunft sehe, wenn sich in dieser Abwehrhaltung gegenüber dem Islam nicht endlich etwas ändert...
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Leiden jetzt die Moslems unter den Anschlägen?
Okay also ich bin ja gerade an meinem paper dran, wo ich mit Hilfe von critical discourse analysis und dem COCA (Corpus of Contemporary American English) heraus finden will, ob die Wörter "Islam" oder "Muslim" negativ konotiert sind. Dabei stütze ich mich vor allem auf die Medien, denn wie es van Dijk mit seiner wissenschaftlichen Arbeit "Racism and the Press" (1991) belegte, hat die Presse einen beträchtlichen Einfluss darauf, wie die Öffentlichkeit über ein Thema denkt. Dann darf man aber nicht vergessen, dass die meisten Medienhäuser um ihre Leser kämpfen, weil sie keine Unterstützung vom Staat erhalten. In den Worten von Colin Sparks: '[newspapers] do not exist to report the news… They exist to make money.’ Demnach ist auch John Richardsons Beschreibung von Journalismus als "argumentative discourse genre" spannend, denn gemäss seiner Studie widerspiegelt keine Zeitung die Nation, wie es so oft angenommen wird. Vielmehr 'they have the role of constructing ideologically motivated versions of reality', wie es Baker, Gabrielatos und McEnery ausdrücken in "Discourse Analysis and Media Attitudes The Representation of Islam in the British Press." Das veranschaulicht, was wohl den meisten hier bereits von Anfang an klar war; Der Journalismus ist nicht neutral, sondern fügt sich den Interessen von politischen Parteien, die finanziell seine Existenz sichern. - Soviel zur Frage, warum wir bzw. die Medien ein Problem in Europa kreieren, wo eigentlich gar keines ist. :)
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Leiden jetzt die Moslems unter den Anschlägen?
Wow ok da hat wohl jemand ein paar Begriffe nicht ganz verstanden. Hier kurz wichtige Definitionen, damit "Moslem" oder "Islam" nicht weiterhin falsch benutzt werden. Dafür benutze ich jetzt Mal den Oxford English Dictionary weil ich Islamwissenschaften & Englisch studiere und uns dieser von allen Seiten empfohlen wird: "Muslim" = "A. n. 1. A follower of the religion of Islam." "Islam" = " a. The religious system established through the prophet Muhammad; the Muslim religion; the body of Muslims, the Muslim world. Cf. Muhammad n., Muslim n. 1." Jetzt aber glaube ich, dass der Initiant dieser Diskussion eigentlich statt "Moslems" "Islamisten" schreiben wollte, denn Muslime gibt es schliesslich 1.6 Milliarden auf der Welt - davon sind geschätzte 1% Islamisten. Und an was glaubt denn so ein Islamist eigentlich genau? Ich hab wieder das gute, alte OED gefragt und folgendes gefunden: "An Islamic fundamentalist; a supporter or advocate of increasing the influence of Islamic law in politics and society." Sprich: Die Charlie Hebdo Attentäter waren Islamisten. Und ja, es stimmt dass Muslime in Europa und den USA von allen ethnischen und religiösen Gruppierungen am meisten diskriminiert werden. Das zeigt zum Beispiel unter anderen auch die eben herausgegebene Sonderauswertung der Bertelsmann-Stiftung auf. Und wer eins und eis zusammen zählen kann, sieht in solcher Diskriminierung - oder eben, in dem dass 1,6 Milliarden Menschen zu Unrecht einfach in denselben Topf geworfen und wie potentielle Terroristen behandelt werden. Überspitzt gesagt, wundert es mich nicht, dass Töchter und Söhne aus moderaten, muslimischen Familien plötzlich in den Jihad nach Syrien und Irak losziehen, wenn sie ja im Westen schon im Schulalter als Terrorist angesehen wurden. Zum Abschluss noch ein sehr inspirierendes Interview von CNN mit Reza Aslan über gerade solche falsche Definitionen gegenüber dem Islam und direkte Kritik an Comedian Bill Maher : https://www.youtube.com/watch?v=PzusSqcotDw
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