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Ort
Bern
Gegründet
2018
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Armut in der Schweiz – «Ich erfand Aktivitäten, die ich angeblich gemacht hatte»
In einem wohlhabenden Staat wie der Schweiz in Armut aufwachsen – Özge, Rachid, Yosh und Jeannine erzählen.Dass ihre Familie wenig Geld zur Verfügung hatte, merkte Özge erst, als ihre Mitschüler*innen begannen Markenkleider zu tragen: «Miss Sixty Hosen lagen für mich einfach nicht drin.» Und die anderen Kinder liessen sie dies auch spüren, so Özge.«Miss Sixty Hosen lagen für mich einfach nicht drin.»Auch für Rashid war es sehr unangenehm, finanziell nicht mit seinen Mitschüler*innen mithalten zu können. Wenn die Klasse jeweils montags vom Wochenende berichten musste, hatte Rachid nichts zu erzählen. «Ich begann dann Dinge zu erfinden, wie dass ich mit meinem Vater am Rhein eine Schiffsfahrt unternommen hatte», erzählt er im Video. Jeannine erntet noch heute überraschte Reaktionen, wenn jemand erfährt, dass sie weder Ski fahren noch snowboarden kann: «Es ist wahnsinnig teuer in die Skiferien zu fahren. Das konnten wir uns einfach nicht leisten.»Weshalb es finanziell so schwierig war und welche Art von Unterstützung sie sich gewünscht hätten, erzählen Özge, Yosh, Jeannine und Rachid im Video.
Armut in der Schweiz – «Ich erfand Aktivitäten, die ich angeblich gemacht hatte»
In einem wohlhabenden Staat wie der Schweiz in Armut aufwachsen – Özge, Rachid, Yosh und Jeannine erzählen. Dass ihre Familie wenig Geld zur Verfügung hatte, merkte Özge erst, als ihre Mitschüler*innen begannen Markenkleider zu tragen: «Miss Sixty Hosen lagen für mich einfach nicht drin.» Und die anderen Kinder liessen sie dies auch spüren, so Özge.
«Miss Sixty Hosen lagen für mich einfach nicht drin.»
Auch für Rashid war es sehr unangenehm, finanziell nicht mit seinen Mitschüler*innen mithalten zu können. Wenn die Klasse jeweils montags vom Wochenende berichten musste, hatte Rachid nichts zu erzählen. «Ich begann dann Dinge zu erfinden, wie dass ich mit meinem Vater am Rhein eine Schiffsfahrt unternommen hatte», erzählt er im Video. Jeannine erntet noch heute überraschte Reaktionen, wenn jemand erfährt, dass sie weder Ski fahren noch snowboarden kann: «Es ist wahnsinnig teuer in die Skiferien zu fahren. Das konnten wir uns einfach nicht leisten.»
Weshalb es finanziell so schwierig war und welche Art von Unterstützung sie sich gewünscht hätten, erzählen Özge, Yosh, Jeannine und Rachid im Video.
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«Je höher die Erwartung einer Lehrperson ist, desto freundlicher ist der Ton»
Dieter Rüttimann ist Lehrer und Dozent am Institut Unterstrass in Zürich. Er spricht über die Ungerechtigkeit, die Schülerinnen und Schüler erleben, welche einen Migrationshintergrund haben, fremdsprachig sind oder durch sozioökonomische Verhältnisse benachteiligt sind.
Lehrpersonen vermitteln in jeglichen Interaktionen (verbal und nonverbal) ihre Erwartungshaltung gegenüber den jeweiligen Schüler*innen. Diese Interaktionen tragen massgeblich dazu bei, Schüler*innen entweder zu ermutigen – oder zu entmutigen. Letztere neigen dann stark dazu, die tiefe Erwartungshaltung der Lehrperson zu ihrem Selbstbild zu machen. Besonders Schüler*innen aus einem schwachen sozioökonomischen Umfeld und / oder einer Migrationsgeschichte sind betroffen.
«Die Frage: Wie geht es dem Kind mit mir? , wird systematisch ausgeblendet.»
Dabei sei die Beziehung zwischen Lehrpersonen und Schüler*innen massgebend für den schulischen Erfolg. Oft werde sie jedoch systematisch ausgeblendet. Welche Tipps Dieter Rüttimann Lehrpersonen gibt, um sich selbst besser zu reflektieren, erfährst du im Video. Die Videoserie gibt es auf babanews.ch: https://www.babanews.ch/je-hoeher-die-erwartung-einer-lehrperson-ist-desto-freundlicher-ist-der-ton/
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Was ich dich schon immer fragen wollte: «Wann bist du noch immer Jugoslawe?
Zoran ist in Sarajevo geboren. Mit 13 Jahren kommt er in die Schweiz, damals ohne ein Wort Deutsch zu sprechen. Was ihm an der Schweiz am besten gefiel: das Erdbeerjogurt. Seiner Tochter Laura erzählt er, warum er die Brücken nach Ex-Jugoslawien abgebrochen hat und warum ihn die Schweizer Nati stolz macht.
Zoran wurde in Sarajevo geboren und zog dann mit seinen Eltern nach Serbien. Als Teenager kam er dann in die Schweiz, in ein kleines Dorf im Thurgau. «Du darfst nicht negativ auffallen», habe ihm der Vater schon früh klargemacht. Rückblickend bezeichnet Zoran die Zeit als «heile Welt» in der er viel Unterstützung erfuhr – dies sei heute anders. «Mir tut die heutige Generation leid», sagt Zoran, denn heute sei «eine Spur Rassismus als Grundrauschen da».
Auch wenn er in seiner Jugend wenig negative Erfahrungen gemacht hat, kennt er Verletzungen beispielsweise aufgrund seines Namens. Sich dagegen wehren tut er nicht mehr – und bewundert dafür seine Tochter für ihr Engagement, in der Gesellschaft vermitteln zu wollen. Er selbst bringe dazu die Kraft nicht mehr auf und zweifle stattdessen an der Intelligenz seines Gegenübers. Er sagt: «Ich bringe den Aufwand nicht mehr auf, jemandem zu erklären, dass mich seine Aussage verletzt.» Schon bald wurde Zoran bewusst, dass seine Zukunft in der Schweiz lag, und irgendwann brach er die Brücken zum damaligen Jugoslawien vollständig ab. Weshalb ihn deswegen Schuldgefühle plagen und wann er sich heute noch als Jugoslawe fühlt, erzählt er seiner Tochter Laura im Podcast «Was ich dich schon immer fragen wollte».
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Aufgabenteilung – «Ich mag nicht, wenn man sagt: ‹Dein Mann hilft aber viel!›»
Wie werden Aufgaben in Paarbeziehungen verteilt? Bei Chez Shabani sprechen Ana, Ilenia und Anouk darüber, wieso sie immer und überall erreichbar sein müssen, wieso Männer nicht «helfen» sollten und was unsere Sprache damit zu tun hat.
Anouk hat drei Kinder und arbeitet 100 Prozent. Ilenia hat ein Kind, ist Musikerin und macht nebenbei noch die Ausbildung zur Gymnasiallehrerin. Ana hat zwei Kinder, arbeitet 50 Prozent und will nebenbei noch studieren. Alle drei leben mit ihren Partnern zusammen und teilen sich viele Aufgaben im Haushalt. Trotzdem sind sie sich einig, dass vieles an ihnen hängenbleibt. Und dass die Gesellschaft Müttern vieles abverlangt. «Mein Mann hütet nicht, er ist der Vater.» So findet Anouk, dass vieles von Paaren selbst gestaltet werden könne. «Aber ganz so individuell ist es nicht, es ist ein gesellschaftliches Problem.» Oft beginne es schon bei der Wortwahl. Alle drei Frauen kennen die Frage, ob ihr Mann zu Hause «hilft» oder «die Kinder «hütet». Darüber ärgert sich Anouk, denn dies sei nicht nur Aufgabe der Mütter sondern eine Aufgabe beider Eltern. «Nein, mein Mann ‹hütet› nicht, er ist der Vater.» Die drei Frauen sind sich einig, dass viele Probleme ihren Ursprung in staatlichen Strukturen hätten. Beispielweise dem Vaterschaftsurlaub oder dem Zugang zu Kitaplätzen. Beides würde es Frauen erleichtern, wieder in den Arbeitsmarkt einzusteigen und den Männern erlauben, etwas runterzuschrauben. Die Schweiz setze hier allerdings Hürden. «Erst als ich ein Kind bekam, habe ich gemerkt, dass ich doch nicht so gleichgestellt bin.» Ilenia erzählt, dass sie sich, bevor sie Mutter wurde, Männern gegenüber gleichgestellt gefühlt hätte. «Erst als ich ein Kind bekam, habe ich gemerkt, dass ich doch nicht so gleichgestellt bin.» So sei es immer sie gewesen, die gefragt wurde, wer denn auf das Kind schaue, wenn sie ihre Arbeit wieder aufnahm. «Bei meinem Mann war das nie ein Thema.» Welche Rolle kulturelle Unterschiede bei der Aufgabenverteilung spielen und wie ihre Partner zur Rollenverteilung stehen, darüber diskutieren Ana Ilenia und Anouk bei Chez Shabani.
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