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Auf in den Bilderbuchherbst!
Das Bilderbuch "Villa Herbstgold" von Stefanie Höfler und Claudia Weikert führt den Herbst schon im Titel. Gemeint ist natürlich eher der Herbst des Lebens als die Jahreszeit. Trotzdem bietet diese Saison natürlich eine gute Gelegenheit, sich mal dem Thema Altern und Altersheim anzunehmen. Das tun die Kindergartenkinder der Igel-Gruppe auch. In ihrem zweiten Abenteuer (nach "Waldtage!") machen sie das Altersheim unsicher und entdecken so einige Parallelen zu ihrem eigenen Leben. Vielleicht haben sie ja doch mehr mit diesen älteren Menschen gemeinsam, als sie im ersten Moment dachten?Als bei der Igel-Gruppe ein Ausflug ins Altersheim ansteht, fallen die Reaktionen ganz unterschiedlich aus: Die kleine Ich-Erzählerin (ginge auch als Junge durch) im roten Pullover freut sich. Ist aber natürlich auch etwas aufgeregt. Önder ist da schon etwas abgeklärter und findet das Altersheim "Langweilig!". Für Leslie ist die Hauptsache, dass es nicht in den Zoo geht. Ferdinand trauert der gut riechenden Alpakaspucke hinterher und Una hat Angst, dass sie dort auf die Hexe von Hänsel und Gretel treffen könnte.So vielfältig wie die KinderWie dem auch sei, die Kindergartengruppe von Frau Ach und Frau Oha studiert ein Theaterstück - natürlich Hänsel und Gretel - ein und macht sich dann auf den Weg, die Villa Herbstgold zu erobern. Und das tun die Kinder! Mit kindlichem Blick und ganz viel Neugier entdecken sie das Altersheim, seine Bewohner*innen und den dortigen Alltag. Da gibt es eine Fee, Zähne im Wasserglas, ein Holzbein, Menschen im Rollstuhl, eine Frau mit Hijab, Süssigkeiten im Klavier und vieles mehr.Die Kinder merken, dass die alten Menschen gar nicht so anders sind als sie: Sie trinken auch Tee, sie müssen die Zähne putzen (wenn auch teils ausserhalb des Mundes) und einige tragen Windeln. Ob die Kinder tatsächlich einer Hexe begegnen und ob ihre Theateraufführung zum Erfolg wird, müsst ihr selber herausfinden!Claudia Weikert hat "Die Eroberung der Villa Herbstgold" wunderbar illustriert. Die abgebildeten Menschen sind divers, die Bilder stecken voller Dynamik und amüsanter Details. Die Bilder sind meist doppelseitig, aber auch mal kleiner. Die Geschichte hat relativ viel Text und ist deshalb geeignet für Kinder ab 4 Jahren (oder jüngere Kinder mit viel Ausdauer) und natürlich auch ältere Generationen!Fazit:"Die Eroberung der Villa Herbstgold" von Stefanie Höfler und Claudia Weikert ist ein generationenverbindender Bilderbuchspass! Das Duo aus Autorin und Illustratorin erzählt mit Text und Bild eine vielfältige, humorvolle Geschichte vom Aufeinandertreffen der Generationen, die mehr gemeinsam haben, als man auf den ersten Blick meinen könnte.Die Fakten:Die Eroberung der Villa HerbstgoldStefanie Höfler (Text)Claudia Weikert (Illustration)Beltz & Gelberg34 SeitenErschienen am 09.02.2022HardcoverISBN: 978-3-407-75631-2Ab 4 JahrenPS: Dieser Beitrag erschien zuerst bei mint & malve. Da findet ihr noch viel mehr Bilderbücher mit einem Augenzwinkern. Schaut vorbei!
Auf in den Bilderbuchherbst!
Das Bilderbuch "Villa Herbstgold" von Stefanie Höfler und Claudia Weikert führt den Herbst schon im Titel. Gemeint ist natürlich eher der Herbst des Lebens als die Jahreszeit. Trotzdem bietet diese Saison natürlich eine gute Gelegenheit, sich mal dem Thema Altern und Altersheim anzunehmen. Das tun die Kindergartenkinder der Igel-Gruppe auch. In ihrem zweiten Abenteuer (nach "Waldtage!" ) machen sie das Altersheim unsicher und entdecken so einige Parallelen zu ihrem eigenen Leben. Vielleicht haben sie ja doch mehr mit diesen älteren Menschen gemeinsam, als sie im ersten Moment dachten? Als bei der Igel-Gruppe ein Ausflug ins Altersheim ansteht, fallen die Reaktionen ganz unterschiedlich aus: Die kleine Ich-Erzählerin (ginge auch als Junge durch) im roten Pullover freut sich. Ist aber natürlich auch etwas aufgeregt. Önder ist da schon etwas abgeklärter und findet das Altersheim "Langweilig!". Für Leslie ist die Hauptsache, dass es nicht in den Zoo geht. Ferdinand trauert der gut riechenden Alpakaspucke hinterher und Una hat Angst, dass sie dort auf die Hexe von Hänsel und Gretel treffen könnte. So vielfältig wie die Kinder Wie dem auch sei, die Kindergartengruppe von Frau Ach und Frau Oha studiert ein Theaterstück - natürlich Hänsel und Gretel - ein und macht sich dann auf den Weg, die Villa Herbstgold zu erobern. Und das tun die Kinder! Mit kindlichem Blick und ganz viel Neugier entdecken sie das Altersheim, seine Bewohner*innen und den dortigen Alltag. Da gibt es eine Fee, Zähne im Wasserglas, ein Holzbein, Menschen im Rollstuhl, eine Frau mit Hijab, Süssigkeiten im Klavier und vieles mehr. Die Kinder merken, dass die alten Menschen gar nicht so anders sind als sie: Sie trinken auch Tee, sie müssen die Zähne putzen (wenn auch teils ausserhalb des Mundes) und einige tragen Windeln. Ob die Kinder tatsächlich einer Hexe begegnen und ob ihre Theateraufführung zum Erfolg wird, müsst ihr selber herausfinden! Claudia Weikert hat "Die Eroberung der Villa Herbstgold" wunderbar illustriert. Die abgebildeten Menschen sind divers, die Bilder stecken voller Dynamik und amüsanter Details. Die Bilder sind meist doppelseitig, aber auch mal kleiner. Die Geschichte hat relativ viel Text und ist deshalb geeignet für Kinder ab 4 Jahren (oder jüngere Kinder mit viel Ausdauer) und natürlich auch ältere Generationen! Fazit: "Die Eroberung der Villa Herbstgold" von Stefanie Höfler und Claudia Weikert ist ein generationenverbindender Bilderbuchspass! Das Duo aus Autorin und Illustratorin erzählt mit Text und Bild eine vielfältige, humorvolle Geschichte vom Aufeinandertreffen der Generationen, die mehr gemeinsam haben, als man auf den ersten Blick meinen könnte. Die Fakten: Die Eroberung der Villa Herbstgold Stefanie Höfler (Text) Claudia Weikert (Illustration) Beltz & Gelberg 34 Seiten Erschienen am 09.02.2022 Hardcover ISBN: 978-3-407-75631-2 Ab 4 Jahren
PS: Dieser Beitrag erschien zuerst bei mint & malve . Da findet ihr noch viel mehr Bilderbücher mit einem Augenzwinkern . Schaut vorbei!
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Kommt mit auf eine phantastische Reise!
Der Herbst ist die perfekte Zeit, um abends eine schöne Geschichte vorzulesen, oder? Mit "Kami & Mika" von Regina Feldmann und Ayşe Klinge geht es auf eine phantastische, abenteuerliche Reise nach Wolkenhain!
Das Kinderbuch "Kami & Mika - Die phantastische Reise nach Wolkenhain" beginnt so richtig turbulent. Gleich zu Beginn werden die 9-jährigen Zwillinge Kami - eigentlich Kazimir - und Mika - eigentlich Malika - von einem rosaroten Teppich mitten aus ihrem Zimmer entführt. Wo sie landen? In der phantastischen Stadt Wolkenhain. Und wie sie feststellen, ist der Teppich eigentlich die Zunge des pinken Chamäleons Konrad. Er ist der Wächter von Wolkenhain und der einzige, der Menschen in die Wolkenstadt holen kann. Isabella hat das Zwillingspärchen zu sich bestellt in der Annahme, sie seien Schornsteinfeger*innen. Die mutige und neugierige Mika spielt das Spiel sofort mit, weil sie unbedingt in dieser faszinierenden Welt bleiben möchte und so ergibt sich auch der zurückhaltende und ängstliche Kami seinem Schicksal. Und so nimmt das Abenteuer seinen Lauf: Sie lernen Isabella und ihre fliegende Kuh Lanzelot kennen, toben in ihrem sprechenden Haus, das aussieht wie ein Gugelhupf, und versuchen, Konrad zu helfen, der auf einmal seine Farbe verliert und ganz blass und schwach wird. Dafür müssen sie erstmal eine Insel finden, deren Standort nur Isabellas verstorbene Grossmutter kannte. Und dann wollen sie es ja auch noch rechtzeitig zur Glühbienchennacht zurück nach Wolkenhain schaffen! Regina Feldmann erzählt, unterteilt in Kapitel angenehmer Länge, eine wunderbare Geschichte voller fantastischer Wesen, die immer spannend bleibt. Sie verbindet Themen wie Freundschaft, Verlust, Zusammenhalt und Toleranz mit einer Abenteuergeschichte mit dem richtigen Grad an Spannung und einer guten Portion Witz. "Ein Dutt ist erstens was für Omas und zweitens ein Lockengefängnis. Meine Locken sind gern frei." (S. 11) Eine Ode an die Vielfalt und alle, die sich dafür einsetzen Regina Feldmann und Illustratorin Ayşe Klinge bringen selbstverständliche Vielfalt in den Kinderroman: Mika ist Schwarz gelesen, ihr Zwillingsbruder Kami weiss, Konrad, das Chamäleon, darf so pink sein, wie er möchte, Isabella ist ebenfalls Schwarz und trägt Dreads und auf dem Marktplatz von Wolkenhain tummeln sich unterschiedlichste Menschen. In diese Szene haben sich 13. Aktivist*innen eingeschlichen, so zum Beispiel Raúl Krauthausen (Aktivist für Inklusion und Barrierefreiheit, im Rollstuhl), Linus Giese (trans Mann), Tupoka Ogette (Antirassismus-Aktivistin) oder Ilka Brühl (Autorin und Illustratorin, geboren mit einer Lippenspalte). Wolkenhain ist ein utopischer Ort mit Schlaraffenland-Flair, an dem alle Menschen so sein dürfen, wie sie sein wollen. Für junge Leser*innen und Zuhörer*innen ein wohltuender Ausflug in eine Welt, wo Vielfalt geschätzt und wirklich gelebt wird. Wir freuen uns auf weitere Reisen nach Wolkenhain! "Aber in Wolkenhain dürfen alle so sein, wie sie sind. Hier sind alle frei und müssen sich nicht verstellen." (S. 39) Fazit "Kami und Mika - Die phantastische Reise nach Wolkenhain" ist ein Kinderbuch voller Abenteuer, Empathie, Freundschaft, Phantasie und Vielfalt. Noch dazu ist es ein #ownvoices-Buch von einer Autorin und einer Illustratorin of Color, leider immer noch eine Seltenheit in der deutschsprachigen Kinderbuchbranche. Ich kann euch den Vorlese- und Lesespass mit den ungleichen Zwillingen nur von Herzen empfehlen! Und das Beste? Wenn euch das Buch gefällt, könnt ihr euch direkt Band 2 schnappen: Kami & Mika - Das Geheimnis des magischen Strudels Die Fakten Kami und Mika - Die phantastische Reise nach Wolkenhain Regina Feldmann (Text) Ayşe Klinge (Illustration) Sauerländer (S. Fischer Verlage) 160 Seiten Erschienen am 23.03.2023 Hardcover ISBN: 978-3-7373-5944-3 Ab 5 Jahren zum Vorlesen, ab 9 Jahren zum Selberlesen Dieser Beitrag erschien zuerst auf mintundmalve.ch .
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Kunterbuntes Freundschaftsalbum
Der erste Schul- oder Kindergartentag liegt für die meisten Kinder in der Schweiz schon ein paar Tage zurück. Bald schon werden die ersten Freundschaftsalben eintrudeln. Damit euer Kind ohne Geschlechterklischees und Merchandise-Schrott durch diese Phase kommt, empfehle ich euch das Freundschaftsbuch "Meine Freund*innen & ich". Das Besondere am Freundschaftsalbum "Meine Freund*innen & ich" von Lena Wanner und Maria Frenay ist, dass jedes Kind zwei Doppelseiten zur Verfügung hat. Die erste ist jeweils, wie man es von anderen Freund*innen-Büchern kennt, ganz dem eintragenden Kind und seinen Vorlieben, Wünschen und Lieblingsdingen gewidmet. Auf der zweiten Doppelseite geht es dann unter dem Titel "du & ich" um die Beziehung zwischen dem Kind, dem das Buch gehört, und dem eintragenden Kind. Wobei haben wir immer viel Spass? Was möchte das eine Kind mal mit dem anderen gemeinsam machen? Wären beide ein Tier, welches wäre es jeweils? Ein Bilderrahmen gibt Gelegenheit für eigene kleine Kunstwerke. Die Hintergrundfarben wechseln immer wieder zwischen rot, blau, grün, lila und ocker. Und diese Farben greift Illustratorin Maria Frenay in ihren fröhlichen Illustrationen zu den einzelnen Fragen wieder auf. Neben den üblichen "Freund*innen-Seiten gibt es auch noch einige Doppelseiten, wo sich alle eintragen dürfen, etwa mit ihrem Geburtstag, ihren Kontaktangaben oder mit einer lieben Nachricht oder einem coolen Spruch für das Kind. Ich mag an diesem Freund*innen-Buch, dass es klischeefrei daherkommt. In den Farben sollten sich alle wiederfinden, dem einen gefällt vielleicht das Einhorn besonders, der anderen der Dino oder der süsse Marienkäfer. Die Fragen sind nicht allzu umfangreich und lassen sich auch in aller Kürze beantworten, so dass das Ausfüllen für selberschreibende Kinder oder ihre helfenden Bezugspersonen nicht ausartet. Auch, dass es weniger um Äusserlichkeiten, sondern vielmehr darum geht, was die Kinder und ihre Freundschaft wirklich ausmacht, finde ich sehr schön. Fazit: "Meine Freund*innen & ich" von Lena Wanner und Maria Frenay ist ein klischeefreies Album für Kindergartenkinder und jüngere Schulkinder, das viel Spass bringt beim Ausfüllen. So wird es zu einer wunderbaren Erinnerung an die ersten Schulfreundschaften und die gemeinsame Zeit. Die Fakten: Meine Freund*innen & ich Lena Wanner (Text) Maria Frenay (Illustration) Achse Verlag 99 Seiten Erschienen am 15.09.23 Hardcover ISBN: 978-3-903408-16-6 Dieser Beitrag erschien zuerst bei mint & malve . Dort findet ihr weitere Freund*innen-Bücher und viele vielfältige Kinderbücher.
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Sand zwischen den Zehen
Ein Tag am Strand ist immer etwas Besonderes, oder? Egal, ob du am Meer lebst, bald ans Meer in die Ferien fährst, noch gar nie oder schon lange nicht mehr am Meer warst: "Ein Strandtag" von Susanna Mattiangeli und Vessela Nikolova gibt dir das Gefühl, den Sand unter deinen Füssen zu spüren. Unbedingte Anschauempfehlung! Viel Sand und Muscheln und viele faule Leute Sand ist nicht immer toll. Nicht in Pospalten, nicht im Bett, nicht zwischen den Zähnen. Aber Sand am Strand ist einfach immer toll und damit kann an einem Strandtag eigentlich nicht viel schief gehen. Autorin Susanna Mattiangeli und Illustratorin Vessela Nikolova zeigen uns in "Ein Strandtag" aus Sicht eines kleinen Mädchens in roter Badehose, wie ein Tag am Strand aussieht.
Löcher zu buddeln gehört natürlich dazu, Muscheln suchen auch. Vielleicht trifft man auch ein nettes Kind mit Gummiboot und kann mitfahren. Wichtig ist, den eigenen Platz nicht aus den Augen zu verlieren. Das kann aber schon mal passieren bei all den Füssen und Bäuchen und Popos und Kindergesichtern, die einem bei der ganzen Buddelei und Sucherei begegnen. Keine Sorge, wenn du nicht zu weit weg gehst, findest du bestimmt wieder zurück! So bunt ist das Leben am Strand Auch die nötige Prise Vielfalt ist in diesem Bilderbuch zu finden: die Bäuche mal dick, mal dünn. Die Gesichter mal braun, mal weiss, mal sommersprossig, die Haare mal glatt, mal kraus, mal rot. Die Popos mal alleine, mal als Popo-Paare unterwegs. Die Illustrationen von Vessela Nikolova mit ihren prägnanten Buntstiftstrichen und halbtransparenten Flächen in mildem Blau und warmem Gelb passen wunderbar zur speziellen Atmosphäre am Meer. Posterdesignerinnen und Tapetenhersteller dieser Welt, nehmt diese Bilder für mich in euer Programm auf! Ich will den Strand im Haus - für all die Tage, die wir hier in der Schweiz ohne Meer verbringen müssen, ohne Muschelsuche, Planschen und Sandburgenbauen! Das Buch kommt als Steifbroschur daher. Mit den dicken Pappdeckeln und dem matten Papier die perfekte Mischung zwischen modern und retro. Die Geschichte beginnt schon auf dem Vorsatzpapier, das mag ich sehr! Von grossflächigen Bildern über eine Doppelseite bis zu kleinen Szenen ist alles dabei, was ein kurzweiliger Tag am Strand braucht Fazit: "Ein Strandtag" von Susanna Mattiangeli und Vessela Nikolova fängt wunderbar die besondere Atmosphäre am Meer ein. Mit kindlichem Blick und feinem Humor durchleben wir einen Tag voller Sand, Muscheln, Sonnencreme und faulenzenden Füssen. Egal, ob der nächste Urlaub am Meer bald ansteht oder noch in weiter Ferne liegt, dieses Bilderbuch holt den Strand für Kinder ab 3 Jahren nach Haus! Die Fakten: Ein Strandtag Susanna Mattiangeli (Text) Vessela Nikolova (Illustrationen) Lucia Zamolo (Übersetzung aus dem Italienischen) Bohem Verlag 36 Seiten Erschienen am 25.01.2020 ISBN: 978-3-95939-076-7 Ab 3 Jahren Dieser Beitrag erschien zuerst bei mint & malve . Dort findet ihr weitere Bücher, die perfekt in den Sommer passen.
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Und heute? Alles geht!
Ein neuer Tag beginnt bei Julie Morstad mit der Frage "Und heute?" und eröffnet damit einen Strauss an Möglichkeiten. Ein wunderbares Bilderbuch der vielen Wahlmöglichkeiten, die ein Tag so mit sich bringt.
Was tun? Wie anziehen? Wohin gehen? Schon beim Aufwachen stellen sich ganz viele Fragen und damit eine grosse Palette an Möglichkeiten, die Julie Morstad den jungen Betrachter:innen ihres Bilderbuchs "Und heute?" zeigt. Da gilt es zum Beispiel die Kleider auszuwählen: Darf es heute ein Kimono sein? Oder wie wäre es mit einem Imkerhut? Oder doch einfach im Pyjama bleiben? Die Auswahl ist riesig und entsprechend auch die Vorstellung davon, das eine oder andere tatsächlich anzuziehen.
Weiter geht es mit der Wahl der Frisur. Die kanadische Illustratorin und Kinderbuchautorin präsentiert uns hier eine äusserst diverse Frisurensammlung vor zartrosa Hintergrund: vom Vokuhila, über einen Donut, bis zu Haaren, die mal wieder einen Haarschnitt nötig hätten. Bevor es dann losgeht, wird noch gefrühstückt, auch hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Und so geht es weiter durch den Tag. Mal vor weissem, mal vor pastellig-buntem Hintergrund sehen wir all die Möglichkeiten, die ein Tag so bereithalten kann. Wo geht es hin? Und wie? Stadt oder doch lieber Land? Welche Blumen blühen gerade auf der Wiese? Der Sommer ruft nach Abkühlung und Eisessen. Aber was, wenn es regnet draussen? Vielleicht ein Buch lesen? Wollen wir mal einen Blick reinwerfen? Dann öffnet "Und heute?" und lasst die Kinder entscheiden, worauf sie gerade Lust haben!
Julie Morstad eröffnet mit ihrem Bilderbuch einen Raum der unendlichen Möglichkeiten. Junge Betrachter:innen werden immer einen Anknüpfungspunkt finden, sich vorstellen, mal etwas ganz Neues zu machen oder kommen ins Erzählen, was sie schon alles gemacht haben, welche Kleidungsstücke oder Gegenstände (ich sage nur: Steine!) sie auch besitzen, was sie frühstücken und wie sie sich am liebsten fortbewegen. Und so wird "Und heute?" zu einem selbstermächtigenden Bilderbucherlebnis.
Die abgebildeten Kinder (und ein paar wenige Erwachsene, wo es sie halt braucht - zum Beispiel, um den Helikopter zu fliegen) sind vielfältig, was Stil, Haar- und Hautfarbe, Frisur und Typ angeht. Ein Junge trägt auch mal ein pinkes oder violettes T-Shirt. Ausbaufähig wäre die Vielfalt zum Beispiel in Bezug auf Behinderungen oder die Figur.
Der Illustrationsstil ist leicht abstrakt, aber immer noch realistisch. Wunderschön sind die unterschiedlichen Strukturen und die verspielte Mischung aus unterschiedlichsten Farben und Stiften, von Wasserfarbe, über Öl- und Buntstift, bis zum Fineliner und gedruckt Anmutendem. Der Umschlag und das Papier sind matt, was gut zur eher gedeckten Farbpalette passt und gut in der Hand liegt. Ein haptisches Highlight ist die Prägung des Titels auf dem Cover.
Fazit
"Und heute?" von Julie Morstad nimmt kleine Kinder mit durch einen Tag voller Möglichkeiten. Was machst du heute? Was ziehst du an? Und passt dein Haarschnitt noch oder darfs mal eine neue Frisur sein? Ein Bilderbuch als Fest der Möglichkeiten. Hier können sich Kinder gedanklich austoben. Und vielleicht springt ja sogar ein Plan für morgen dabei heraus!
Die Fakten
Und heute?
Julie Morstad (Text + Illustration)
Kathrin Bögelsack (Übersetzung aus dem kanadischen Englisch)
Bohem
56 Seiten
Erschienen am 02.06.2022
Hardcover
ISBN: 978-3-95939-212-9
Ab 2 Jahren PS: Dieser Buchtipp erschien zuerst auf mintundmalve.ch .
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Ab in die Schule!
Wie gehen Kinder in Japan zur Schule? Wie sieht ein Klassenzimmer in Brasilien aus? Und was essen die Schüler*innen in Kamerun zu Mittag? Clara Schaksmeier und Pauline Pete nehmen uns in ihrem Sachbilderbuch "Heute geh ich in die Schule" mit in Schulzimmer rund um die Welt und beantworten diese und weitere Fragen. Ein tolles Geschenk für alle neuen Erstklässler*innen! Da wir gerade in den USA leben, stecken unsere Kinder gerade schon in der vorletzten Schulwoche. Und für die Kleinste geht es nach den Sommerferien auch schon los mit dem Schulspass. Da fragt sie sich natürlich wie ganz viele Kinder: Wie geht das eigentlich mit der Schule?
So lernen Kinder rund um den Globus
Kinderbuchautorin, Lehrerin und Coachin Clara Schaksmeier und Illustratorin Pauline Pete zeigen uns in "Heute geh ich in die Schule", wie unterschiedlich der Alltag im Klassenzimmer aussehen kann. Mit ihrem Kindersachbuch begleiten sie 13 Schüler*innen in 10 Ländern auf 4 Kontinenten im Schulalltag.
Auf jeweils 5 Seiten erfahren wir von ein oder zwei Kindern, wie sie zur Schule kommen, wie sie dort lernen, ob sie Uniformen tragen und sich zur Morgenversammlung im Schulhof treffen, ob sie mit Computern und Tablets arbeiten oder sogar noch eine kleine Schiefertafel benutzen. Wir lernen Schulen kennen, wie die von Yuki und Akio in Japan, die Schüler*innen und Lehrer*innen gemeinsam putzen. Oder solche, die aus einem einzigen grossen Raum bestehen, wie die von Elkan und Amanda aus Melbourne, Australien. Ganz ähnlich übrigens wie die Schule unserer Kinder hier in Wisconsin!
In einigen Schulen gibt es mehrere Schichten, eine für die jüngeren, eine für die älteren Kinder. Es gibt ganz unterschiedlich lange Schulstunden, Klassengrössen (in Vietnam sind es 40 Kinder, in Kamerun gar 60!), Unterrichtszeiten und Pausen. Mancherorts wird über Mittag geschlafen und andere essen sogar in der Schule zu Abend. Hier wird vor der Schule die Nationalhymne gesungen, dort gebetet und da in der Pause gemeinsam getanzt.
Der Text ist in angenehme Häppchen aufgeteilt und vermittelt sowohl Einblicke in einzelne Familien und Schulen als auch allgemeineres Wissen, wie das über die bereits 200 Jahre alte deutsche Tradition der Schul- oder Zuckertüten. Mit "Heute geh ich in die Schule" kann man mit Kindern wunderbar ins Gespräch kommen über den eigenen Schulalltag, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum Gezeigten. Das kann ich mir gerade auch zu Beginn eines neuen Schuljahrs sehr gut als Gesprächsanlass für Schulklassen vorstellen.
Als wir zum Beispiel lasen, dass die Kinder in Japan wie in der Schweiz nur mit Hausschuhen ins Klassenzimmer gehen, erinnerte uns das an eine herrliche Szene mit unserem Nachbarsmädchen. Sie fragte unsere Tochter, was in der Schweizer Schule anders sei als in den USA und die erklärte ihr die Sache mit den "Finken". Das Nachbarsmädchen war ganz baff und kriegte sich kaum mehr ein, wie schlau das sei. Sie erzählte es sofort begeistert ihrer Mutter und am nächsten Tag der Lehrerin. Sollten die Kinder in Wisconsin also dereinst in Finken zur Schule gehen. Wisst ihr, wem sie das zu verdanken haben. :-)
So vielfältig wie unsere Welt
Clara Schaksmeier hat für die Porträts nicht einfach Nachbarländer von Deutschland oder die üblichen Verdächtigen wie z.B. die USA ausgewählt, sondern ganz besondere wie Georgien, Nordmazedonien, Vietnam oder Indien, von denen wohl die wenigsten der Leser*innen etwas über das Bildungssystem wissen. Auch die einzelnen Schulen und die Kinder sind ganz unterschiedlich, sei es nun vom Alter her oder ihren Lernbedürfnissen.
Neben den spannenden Einblicken in den Schulalltag rund um die Welt mag ich besonders die abgebildete Vielfalt der Menschen im Buch. Hier gibt es Menschen aller Hauttöne, unterschiedlichste Frisuren, Kinder mit Lernbehinderung, ein nicht-binäres Kind, sehbehinderte und blinde Kinder, Kinder mit Augenpflaster und Hörgeräten, Lehrerinnen mit Hijab, Kinder im Rollstuhl, Menschen mit Sommersprossen, Vitiligo oder Albinismus und mehr. Hinzu kommt, dass die Kinder erfreulich genderneutral gekleidet sind und das Inhaltsverzeichnis mit Weltkarte für einmal nicht eurozentristisch daherkommt! Etwas grösser könnte die Diversität in Bezug auf die Körperformen sein, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.
Für Pauline Pete ist "Heute geh ich in die Schule" ihr Debüt und ich finde es sehr gelungen! Neben der gezeigten Vielfalt überzeugt auch die wunderbare eher gedeckte Farbpalette, die dem Kinderbuch einen Retrocharme verleiht. Auf den einzelnen Seiten gibt es viel zu sehen, so dass man richtig schön in den Details versinken kann. Gestalterisch hervorheben möchte ich auch das wunderschöne Vorsatzpapier mit den Schulteks, -taschen und rucksäcken. Ein Notizheft mit dem Umschlag, eine Postkarte oder ein Poster davon wären ein Traum!
Fazit
Eine Weltreise in die Klassenzimmer dieser Erde? Die könnt ihr mit dem Kindersachbuch "Heute geh ich in die Schule" von Clara Schaksmeier und Pauline Pete unternehmen. Dabei erfahrt ihr, wie vielfältig der Schulalltag, Lernformen und Rituale rund um die Welt sind und wie Schule auch funktionieren kann. Grosse Leseempfehlung von mir - nicht nur zum Schulstart!
Die Fakten
Heute geh ich in die Schule
So lernen Kinder rund um den Globus
Clara Schaksmeier (Text)
Pauline Pete (Illustration)
Knesebeck Verlag
Erschienen am 01.07.2023
64 Seiten
Hardcover
ISBN 978-3-95728-679-6
Ab 6 Jahren
Dieser Beitrag erschien zuerst bei mint & malve . Dort findet ihre weitere Bücher rund um die Schule und den Schulstart. Schaut mal vorbei!
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