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Ab in die Schule!
Wie gehen Kinder in Japan zur Schule? Wie sieht ein Klassenzimmer in Brasilien aus? Und was essen die Schüler*innen in Kamerun zu Mittag? Clara Schaksmeier und Pauline Pete nehmen uns in ihrem Sachbilderbuch "Heute geh ich in die Schule" mit in Schulzimmer rund um die Welt und beantworten diese und weitere Fragen. Ein tolles Geschenk für alle neuen Erstklässler*innen!Da wir gerade in den USA leben, stecken unsere Kinder gerade schon in der vorletzten Schulwoche. Und für die Kleinste geht es nach den Sommerferien auch schon los mit dem Schulspass. Da fragt sie sich natürlich wie ganz viele Kinder: Wie geht das eigentlich mit der Schule? So lernen Kinder rund um den GlobusKinderbuchautorin, Lehrerin und Coachin Clara Schaksmeier und Illustratorin Pauline Pete zeigen uns in "Heute geh ich in die Schule", wie unterschiedlich der Alltag im Klassenzimmer aussehen kann. Mit ihrem Kindersachbuch begleiten sie 13 Schüler*innen in 10 Ländern auf 4 Kontinenten im Schulalltag. Auf jeweils 5 Seiten erfahren wir von ein oder zwei Kindern, wie sie zur Schule kommen, wie sie dort lernen, ob sie Uniformen tragen und sich zur Morgenversammlung im Schulhof treffen, ob sie mit Computern und Tablets arbeiten oder sogar noch eine kleine Schiefertafel benutzen. Wir lernen Schulen kennen, wie die von Yuki und Akio in Japan, die Schüler*innen und Lehrer*innen gemeinsam putzen. Oder solche, die aus einem einzigen grossen Raum bestehen, wie die von Elkan und Amanda aus Melbourne, Australien. Ganz ähnlich übrigens wie die Schule unserer Kinder hier in Wisconsin!In einigen Schulen gibt es mehrere Schichten, eine für die jüngeren, eine für die älteren Kinder. Es gibt ganz unterschiedlich lange Schulstunden, Klassengrössen (in Vietnam sind es 40 Kinder, in Kamerun gar 60!), Unterrichtszeiten und Pausen. Mancherorts wird über Mittag geschlafen und andere essen sogar in der Schule zu Abend. Hier wird vor der Schule die Nationalhymne gesungen, dort gebetet und da in der Pause gemeinsam getanzt. Der Text ist in angenehme Häppchen aufgeteilt und vermittelt sowohl Einblicke in einzelne Familien und Schulen als auch allgemeineres Wissen, wie das über die bereits 200 Jahre alte deutsche Tradition der Schul- oder Zuckertüten. Mit "Heute geh ich in die Schule" kann man mit Kindern wunderbar ins Gespräch kommen über den eigenen Schulalltag, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum Gezeigten. Das kann ich mir gerade auch zu Beginn eines neuen Schuljahrs sehr gut als Gesprächsanlass für Schulklassen vorstellen.Als wir zum Beispiel lasen, dass die Kinder in Japan wie in der Schweiz nur mit Hausschuhen ins Klassenzimmer gehen, erinnerte uns das an eine herrliche Szene mit unserem Nachbarsmädchen. Sie fragte unsere Tochter, was in der Schweizer Schule anders sei als in den USA und die erklärte ihr die Sache mit den "Finken". Das Nachbarsmädchen war ganz baff und kriegte sich kaum mehr ein, wie schlau das sei. Sie erzählte es sofort begeistert ihrer Mutter und am nächsten Tag der Lehrerin. Sollten die Kinder in Wisconsin also dereinst in Finken zur Schule gehen. Wisst ihr, wem sie das zu verdanken haben. :-) So vielfältig wie unsere WeltClara Schaksmeier hat für die Porträts nicht einfach Nachbarländer von Deutschland oder die üblichen Verdächtigen wie z.B. die USA ausgewählt, sondern ganz besondere wie Georgien, Nordmazedonien, Vietnam oder Indien, von denen wohl die wenigsten der Leser*innen etwas über das Bildungssystem wissen. Auch die einzelnen Schulen und die Kinder sind ganz unterschiedlich, sei es nun vom Alter her oder ihren Lernbedürfnissen.Neben den spannenden Einblicken in den Schulalltag rund um die Welt mag ich besonders die abgebildete Vielfalt der Menschen im Buch. Hier gibt es Menschen aller Hauttöne, unterschiedlichste Frisuren, Kinder mit Lernbehinderung, ein nicht-binäres Kind, sehbehinderte und blinde Kinder, Kinder mit Augenpflaster und Hörgeräten, Lehrerinnen mit Hijab, Kinder im Rollstuhl, Menschen mit Sommersprossen, Vitiligo oder Albinismus und mehr. Hinzu kommt, dass die Kinder erfreulich genderneutral gekleidet sind und das Inhaltsverzeichnis mit Weltkarte für einmal nicht eurozentristisch daherkommt! Etwas grösser könnte die Diversität in Bezug auf die Körperformen sein, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.Für Pauline Pete ist "Heute geh ich in die Schule" ihr Debüt und ich finde es sehr gelungen! Neben der gezeigten Vielfalt überzeugt auch die wunderbare eher gedeckte Farbpalette, die dem Kinderbuch einen Retrocharme verleiht. Auf den einzelnen Seiten gibt es viel zu sehen, so dass man richtig schön in den Details versinken kann. Gestalterisch hervorheben möchte ich auch das wunderschöne Vorsatzpapier mit den Schulteks, -taschen und rucksäcken. Ein Notizheft mit dem Umschlag, eine Postkarte oder ein Poster davon wären ein Traum! FazitEine Weltreise in die Klassenzimmer dieser Erde? Die könnt ihr mit dem Kindersachbuch "Heute geh ich in die Schule" von Clara Schaksmeier und Pauline Pete unternehmen. Dabei erfahrt ihr, wie vielfältig der Schulalltag, Lernformen und Rituale rund um die Welt sind und wie Schule auch funktionieren kann. Grosse Leseempfehlung von mir - nicht nur zum Schulstart! Die FaktenHeute geh ich in die SchuleSo lernen Kinder rund um den GlobusClara Schaksmeier (Text)Pauline Pete (Illustration)Knesebeck VerlagErschienen am 01.07.202364 SeitenHardcoverISBN 978-3-95728-679-6Ab 6 JahrenDieser Beitrag erschien zuerst bei mint & malve. Dort findet ihre weitere Bücher rund um die Schule und den Schulstart. Schaut mal vorbei!
Ab in die Schule!
Wie gehen Kinder in Japan zur Schule? Wie sieht ein Klassenzimmer in Brasilien aus? Und was essen die Schüler*innen in Kamerun zu Mittag? Clara Schaksmeier und Pauline Pete nehmen uns in ihrem Sachbilderbuch "Heute geh ich in die Schule" mit in Schulzimmer rund um die Welt und beantworten diese und weitere Fragen. Ein tolles Geschenk für alle neuen Erstklässler*innen! Da wir gerade in den USA leben, stecken unsere Kinder gerade schon in der vorletzten Schulwoche. Und für die Kleinste geht es nach den Sommerferien auch schon los mit dem Schulspass. Da fragt sie sich natürlich wie ganz viele Kinder: Wie geht das eigentlich mit der Schule?
So lernen Kinder rund um den Globus
Kinderbuchautorin, Lehrerin und Coachin Clara Schaksmeier und Illustratorin Pauline Pete zeigen uns in "Heute geh ich in die Schule", wie unterschiedlich der Alltag im Klassenzimmer aussehen kann. Mit ihrem Kindersachbuch begleiten sie 13 Schüler*innen in 10 Ländern auf 4 Kontinenten im Schulalltag.
Auf jeweils 5 Seiten erfahren wir von ein oder zwei Kindern, wie sie zur Schule kommen, wie sie dort lernen, ob sie Uniformen tragen und sich zur Morgenversammlung im Schulhof treffen, ob sie mit Computern und Tablets arbeiten oder sogar noch eine kleine Schiefertafel benutzen. Wir lernen Schulen kennen, wie die von Yuki und Akio in Japan, die Schüler*innen und Lehrer*innen gemeinsam putzen. Oder solche, die aus einem einzigen grossen Raum bestehen, wie die von Elkan und Amanda aus Melbourne, Australien. Ganz ähnlich übrigens wie die Schule unserer Kinder hier in Wisconsin!
In einigen Schulen gibt es mehrere Schichten, eine für die jüngeren, eine für die älteren Kinder. Es gibt ganz unterschiedlich lange Schulstunden, Klassengrössen (in Vietnam sind es 40 Kinder, in Kamerun gar 60!), Unterrichtszeiten und Pausen. Mancherorts wird über Mittag geschlafen und andere essen sogar in der Schule zu Abend. Hier wird vor der Schule die Nationalhymne gesungen, dort gebetet und da in der Pause gemeinsam getanzt.
Der Text ist in angenehme Häppchen aufgeteilt und vermittelt sowohl Einblicke in einzelne Familien und Schulen als auch allgemeineres Wissen, wie das über die bereits 200 Jahre alte deutsche Tradition der Schul- oder Zuckertüten. Mit "Heute geh ich in die Schule" kann man mit Kindern wunderbar ins Gespräch kommen über den eigenen Schulalltag, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum Gezeigten. Das kann ich mir gerade auch zu Beginn eines neuen Schuljahrs sehr gut als Gesprächsanlass für Schulklassen vorstellen.
Als wir zum Beispiel lasen, dass die Kinder in Japan wie in der Schweiz nur mit Hausschuhen ins Klassenzimmer gehen, erinnerte uns das an eine herrliche Szene mit unserem Nachbarsmädchen. Sie fragte unsere Tochter, was in der Schweizer Schule anders sei als in den USA und die erklärte ihr die Sache mit den "Finken". Das Nachbarsmädchen war ganz baff und kriegte sich kaum mehr ein, wie schlau das sei. Sie erzählte es sofort begeistert ihrer Mutter und am nächsten Tag der Lehrerin. Sollten die Kinder in Wisconsin also dereinst in Finken zur Schule gehen. Wisst ihr, wem sie das zu verdanken haben. :-)
So vielfältig wie unsere Welt
Clara Schaksmeier hat für die Porträts nicht einfach Nachbarländer von Deutschland oder die üblichen Verdächtigen wie z.B. die USA ausgewählt, sondern ganz besondere wie Georgien, Nordmazedonien, Vietnam oder Indien, von denen wohl die wenigsten der Leser*innen etwas über das Bildungssystem wissen. Auch die einzelnen Schulen und die Kinder sind ganz unterschiedlich, sei es nun vom Alter her oder ihren Lernbedürfnissen.
Neben den spannenden Einblicken in den Schulalltag rund um die Welt mag ich besonders die abgebildete Vielfalt der Menschen im Buch. Hier gibt es Menschen aller Hauttöne, unterschiedlichste Frisuren, Kinder mit Lernbehinderung, ein nicht-binäres Kind, sehbehinderte und blinde Kinder, Kinder mit Augenpflaster und Hörgeräten, Lehrerinnen mit Hijab, Kinder im Rollstuhl, Menschen mit Sommersprossen, Vitiligo oder Albinismus und mehr. Hinzu kommt, dass die Kinder erfreulich genderneutral gekleidet sind und das Inhaltsverzeichnis mit Weltkarte für einmal nicht eurozentristisch daherkommt! Etwas grösser könnte die Diversität in Bezug auf die Körperformen sein, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.
Für Pauline Pete ist "Heute geh ich in die Schule" ihr Debüt und ich finde es sehr gelungen! Neben der gezeigten Vielfalt überzeugt auch die wunderbare eher gedeckte Farbpalette, die dem Kinderbuch einen Retrocharme verleiht. Auf den einzelnen Seiten gibt es viel zu sehen, so dass man richtig schön in den Details versinken kann. Gestalterisch hervorheben möchte ich auch das wunderschöne Vorsatzpapier mit den Schulteks, -taschen und rucksäcken. Ein Notizheft mit dem Umschlag, eine Postkarte oder ein Poster davon wären ein Traum!
Fazit
Eine Weltreise in die Klassenzimmer dieser Erde? Die könnt ihr mit dem Kindersachbuch "Heute geh ich in die Schule" von Clara Schaksmeier und Pauline Pete unternehmen. Dabei erfahrt ihr, wie vielfältig der Schulalltag, Lernformen und Rituale rund um die Welt sind und wie Schule auch funktionieren kann. Grosse Leseempfehlung von mir - nicht nur zum Schulstart!
Die Fakten
Heute geh ich in die Schule
So lernen Kinder rund um den Globus
Clara Schaksmeier (Text)
Pauline Pete (Illustration)
Knesebeck Verlag
Erschienen am 01.07.2023
64 Seiten
Hardcover
ISBN 978-3-95728-679-6
Ab 6 Jahren
Dieser Beitrag erschien zuerst bei mint & malve . Dort findet ihre weitere Bücher rund um die Schule und den Schulstart. Schaut mal vorbei!
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Abenteuer im Garten - oder doch im Urwald?
Kommt ihr mit auf einen Streifzug durch den Garten? Oder doch lieber durch den Urwald? Das Silent Book "Alula" von Reto Crameri bietet beides!
In "Alula", einem Wendebuch ohne Worte machen wir uns mit zwei Kindern und einem Stock auf durch den Garten, immer der Katze hinterher, vorbei an riesigen Schnecken, verfolgt von einem Gartenschlauch. Mithilfe der Wäsche an der Leine hangeln sie sich über die gefährlichen Wäscheklammern hinweg bis zum Teich. Dort hüpfen sie über die Steine und sehen plötzlich sich selbst. Und da wechselt das Buch in den Urwald.
Wendebuch mit magischem Effekt
Wir beginnen unseren Streifzug vom anderen Ende des Buches her nochmals von vorne, statt in Weiss, Blau, Grün und Rot jetzt in Weiss, Blau, Grün und Gelb. Aus dem Gartenschlauch wird eine Schlange, aus den Wäscheklammern echte Krokodile. Die Kinder verfolgen mit ihrem Netz einen Schmetterling statt einer Katze. Statt Schneckenhäuschen finden wir hier gekringelte Schwänze von Chamäleons und das Badminton Netz wird zum gefährlichen Netz einer Spinne. Natürlich begegnen die Kinder auch hier am Ende wieder ihrem Spiegelbild. Und wer mag, kann gleich am anderen Ende nochmals von vorne anfangen. Er oder sie wird bestimmt wieder etwas Neues entdecken.
In beiden Geschichten erleben die betrachtenden Kinder mit den Protagonist*innen ein Abenteuer voller Fantasie, können selbst ins Interpretieren und Erzählen kommen. Das Bilderbuch ohne Worte vertraut ganz auf die Kraft der Bilder und die Vorstellungskraft der Betrachter*innen. Reto Crameri hat das Silent Book durchkomponiert vom Umschlag über das jeweils passende Vorsatzpapier, bis zu all den Elementen, die sich in den beiden Geschichten wiederholen, aber in gewandelter Form. Das Papier ist natürlich matt und das Bilderbuch hat ein handliches Format, so dass man es gut und gerne immer wieder wenden kann. Wie es zum Titel "Alula" kommt, bleibt den Leser*innen verborgen. Aber das Palindrom (ein Wort, das sich von vorne wie von hinten liest) passt auf jeden Fall gut zum Wendebuch und klingt passenderweise auch schön geheimnisvoll.
Kein Wunder, gehört das Bilderbuch zu den Schönsten Deutschen Büchern 2023, war nominiert für die Serafina und könnte im Mai den Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis absahnen!
Fazit
Der Schweizer Illustrator Reto Crameri erzählt mit seinem Wendebuch "Alula" eine Abenteuergeschichte zweier Kinder ganz ohne Worte. Eigentlich sind es zwei Geschichten oder zwei Varianten derselben Geschichte - eine im Garten und eine im Urwald. Was das Mädchen und der Junge auf ihren Streifzügen erleben, können die jungen Leser*innen selbst erzählen und mit ihrer eigenen Fantasie ausschmücken.
Die Fakten
Alula - Garten / Urwald
Reto Crameri (Illustration)
Kunstanstifter
56 Seiten
Erschienen am 27.01.2023
Hardcover
ISBN: 978-3-948743-26-0
Ab 4 Jahren
Dieser Beitrag erschien zuerst bei mint & malve . Dort findest du einige weitere Silent Books , die besonders toll sind, um mit Kindern ins Gespräch zu kommen und sie selbst zum Erzählen zu bringen - also nicht nur wahre Bilderbuchkunst, sondern auch Sprachförderung vom Feinsten und das unabhängig von der Erst- oder Familiensprache!
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Vom Säen, Wachsen und Vergehen
Der Frühling lädt ein, den Garten oder Balkon wieder zum Leben zu erwecken. Das tun auch das Mädchen und seine drei älteren Freundinnen im Bilderbuch "Ein Garten für uns" von Zoë Tucker und Julianna Swaney.
Sie sähen unterschiedlichste Blumen und ganz viel Gemüse an. Zoë Tucker zelebriert mit ihrem Text das Aussäen richtiggehend. Und auch die Damenrunde zelebriert das Warten auf die ersten Sprossen im Garten - stilecht mit einer Tasse Tee. Langsam geht der Frühling in den Sommer über und die Pflanzen gedeihen prächtig, schlängeln sich Rankhilfen entlang in Richtung Sonne, saugen alle Regentropfen auf, blühen in den schönsten Farben und verströmen die intensivsten Düfte.
Die Ich-Erzählerin und die älteren Frauen geniessen die warme Jahreszeit in vollen Zügen und mit den kürzer werdenden Tagen ernten sie, was in ihrem Garten gewachsen ist. Gemeinsam mit Familie und Freund:innen geniessen sie köstliche Speisen und erzählen sich Geschichten.
Der Herbst des Lebens
Mit Beginn des Winters muss das Mädchen nicht nur von den warmen Temperaturen und den intensiven Farben Abschied nehmen, sondern auch von einer der älteren Frauen. Was dem Mädchen bleibt, sind ganz viele Samen und wunderschöne Erinnerungen an die gemeinsame Zeit. Und wer weiss, vielleicht gibt es ja doch eine Art Wiedersehen im nächsten Frühling?
Zoë Tucker stellt mit ihrer Geschichte eine Analogie her zwischen dem Verlauf der Jahreszeiten und dem Lauf des Lebens. Beides beginnt mit einem Samen, wächst und gedeiht, wird dann schwächer und ruhiger und geht eines Tages zu Ende. Aber es bleiben Erinnerungen und vielleicht eine Form der Verbundenheit über den Tod hinaus. Und es entsteht immer wieder neues Leben, sei es nun in Form von Menschen, Pflanzen oder drei jungen Kätzchen.
Julianna Swaney hat die berührende Geschichte in warmen Farbtönen illustriert. Besonders schön sind die Seiten voller Blumen und Gemüse, voller Leben und Geschäftigkeit. Aber auch die ruhigeren Szenen hat sie ganz sanft eingefangen. Schön ist auch, dass sie den illustratorischen Bogen vom Vorsatz mit Samentüten bis zum Nachsatz mit den dazugehörigen Pflanzen schlägt. Durch unterschiedliche Altersstufen, Haarfarben und Hauttöne weist das Buch auch eine gewisse Diversität auf.
Fazit
Zoë Tucker erzählt in "Ein Garten für uns" entlang des Jahresverlaufs eine berührende Geschichte vom Werden und Vergehen und einer generationenübergreifenden Freundschaft. Julianna Swaney hat das Bilderbuch in warmen Farben und mit vielen liebevollen Details illustriert. Ein Bilderbuch für alle Jahreszeiten für Kinder ab 4 Jahren.
Die Fakten
Ein Garten für uns
Zoë Tucker (Text)
Julianna Swaney (Illustration)
Anna Schaub (Übersetzung aus dem Englischen)
NordSüd Verlag
32 Seiten
Erschienen am 16.03.2022
Hardcover
ISBN: 978-3-314-10589-0
Ab 4 Jahren
Dieser Beitrag erschien zuerst auf mintundmalve.ch . Bei mint & malve findet ihr weitere Bücher von Zoë Tucker und Julianna Swaney und auch weitere Kinderbuchtipps rund um die Themen Tod, Sterben und Trauer . Ich freue mich auf euren Besuch!
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Rein ins Gewimmel!
Mögen eure Kinder Wimmelbücher auch so gerne? Dann lasst euch "Wir alle im Stadtgewimmel" von Kori Klima und Isabelle Göntgen nicht entgehen! Es ist wohl das diverseste und inklusivste Wimmelbuch, das es bisher gibt.
Wimmelbücher kommen bei meinen Kindern immer gut an, weil es so viel zu entdecken gibt! Und ich schätze daran auch, dass sie die Fantasie anregen und die Sprachentwicklung fördern, eben weil sie so viele Gespräche auslösen, man Dinge (und Menschen) benennen und eigene Geschichten spinnen kann. Kori Klima und Isabelle Göntgen haben mit "Wir alle im Stadtgewimmel" ein Wimmelbuch veröffentlicht, das mich einfach nur begeistert! Beim Betrachten wird einem erst bewusst, WIE divers unsere Gesellschaft ist und wie ein wirklich inklusives Stadtleben aussehen könnte. Echte Vielfalt und Inklusion Im Wimmelbuch begleiten wir 14 Hauptpersonen - und gaaaaanz viele weitere Menschen - durch die Stadt. Wir sehen einen wunderbar wuseligen Marktplatz, toben über den Sportplatz, nehmen an einer Demo für mehr Vielfalt teil, schlendern durch den Park und dürfen sogar in die Wohnungen der Menschen blicken. Und das Grossartige daran? Die Menschen, ihr Aussehen, ihre Lebensweisen- und Lebensbedingungen, ihre Eigenschaften, ihre Gewohnheiten und Familienkonzepte sind so vielfältig, wie man es sich nur vorstellen kann. Hier endet Vielfalt nicht bei unterschiedlichen Hauttönen und Haarfarben, sondern fängt da erst an. Es gibt Männer im Rock, dicke Menschen und dünne. Asiatisch gelesene Menschen, Frauen mit Hijab, Männer mit Kippa, Menschen im Rollstuhl oder mit Gehhilfe, junge und alte Menschen, Kleinwüchsige, Kinder mit Prothesen oder mit nur einer Hand, eine Skateboarderin ohne Beine, queere Paare, Familienmitglieder mit unterschiedlichen Hauttönen, Punks, obdachlose Menschen, blinde Menschen, Personen mit Vitiligo, solche mit Tattoos, mit bunten oder ganz ohne Haare, Menschen in traditioneller Kleidung (z. B. Lederhosen, aber auch Sari), Menschen mit Haaren unter den Achseln und an den Beinen und viele, viele mehr. Wimmeliger Spass mit über 500 Menschen und Hauptpersonen zum Mitverfolgen Den 14 Hauptpersonen kann man durchs ganze Buch folgen, denn sie tauchen auf jeder Seite wieder auf. Und auf jeder dieser Seiten gibt es so viel zu entdecken: fröhliche Menschen, traurige, genervte, müde, musizierende, solche auf dem Fahrrad und solche im Tragetuch, eine Igelfamilie, die die Strasse überquert, eine Statue im Rollstuhl, strickende Männer, Menschen auf Rollschuhen und im Burkini, schwangere Frauen, eine Frau mit Gehörschutz und ein Hund auf dem Skateboard, Omas gegen Rechts, freche Ziegen, streitende Menschen und helfende Freund*innen, ein Huhn im Laster und so weiter. Bei jedem neuen Betrachten fällt wieder ein neues Detail ins Auge und es gibt neue Gesprächsanlässe. Deshalb wird dieses Buch wahrscheinlich nie langweilig. Besonders gefällt mir, dass alle Menschen selbstverständlich zusammenleben, zusammen feiern, zusammen Sport treiben, einander helfen, gemeinsam (oder auch mal alleine) Spass haben und dass man den Eindruck erhält, dass alle so sein können, wie sie sind und dass alle teilhaben können am gesellschaftlichen Leben. An vielen Stellen gibt es in dieser Stadt Orientierungshilfen für sehbehinderte Menschen. Aber auch einige Barrieren werden als solche deutlich, etwa wenn Menschen im Rollstuhl, mit Krücken oder mit Kinderwagen vor einer Treppe stehen. Ein witziges Detail ist das Kori-Graffiti - findet ihr es? Ich liebe ja so kleine Hints und Spielereien. Und es gibt rund 150 reale Menschen in dem Buch. Vielleicht erkennt er ja die eine oder andere? Der Orlanda Verlag empfiehlt das Wimmelbuch ab 3 Jahren. Das finde ich angemessen, weil es wirklich sehr, sehr wimmelig und wuselig ist und so kleinere Kinder etwas überfordern könnte. Aber natürlich könnt ihr es auch schon mit jüngeren Kindern mal ausprobieren. Man kann sich ja auch erst einmal einzelne Seiten oder die Einstiegsseite mit dem Überblick über einige der abgebildeten Personen anschauen. Die riesige Diversität und die Vielfalt der kleinen Szenen bringen den Vorteil mit sich, dass das Buch auch für ältere Kinder spannend bleibt. Fazit "Wir alle im Stadtgewimmel" von Kori Klima und Isabelle Göntgen ist einfach nur beeindruckend. Ein so vielfältiges und inklusives Wimmelbuch - oder überhaupt Kinderbuch - habe ich noch nie gesehen. Hut ab vor dieser Leistung. Ich hoffe auf mehr solche Bilderbücher! Die Fakten
Wir alle im Stadtgewimmel
Kori Klima (Idee + Konzept) Isabelle Göntgen (Illustration) Orlanda Verlag 14 Seiten Erschienen am 25.09.2023 Pappbilderbuch ISBN: 978-3-949545-45-0 Dieser Buchtipp erschien zuerst bei mintundmalve.ch . Da findet ihr natürlich weitere vielfältige Wimmelbücher . Schaut vorbei!
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Das Glück vom ersten Schnee
Was geschieht, wenn ein Bär mitten aus seinem Winterschlaf erwacht und zum ersten Mal in seinem Leben Schnee sieht? Dieser Frage geht Heyjin Go in ihrem Bilderbuch "Schneeglück verschenken" nach. Die Antwort ist unerwartet zauberhaft.
Das Wunder vom Schnee
Braunbären kriegen normalerweise gar nichts mit von den weissen Flocken, die Kindern und Wintersportler*innen den Winter versüssen. Dieses Jahr gerät die Schneeballschlacht der Waldtiere aber so laut, dass Herr Bär aus seinem Winterschlaf hochschreckt. Noch ganz verärgert ob der Ruhestörung stapft er aus dem Haus. Und da erwartet ihn nichts weniger als ein Wunder! Schnee!
Natürlich weiss Herr Bär nicht, worum es sich handelt, aber die kühle, luftige Masse gefällt ihm sofort.
"Mmmmh, das ist wie Zuckerwatte auf der Zunge!"
Herr Bär geniesst den Tag im Schnee in vollen Zügen. Wenn er den Schnee doch nur seinen Freunden, den Girlitzen, zeigen könnte. Aber die sind längst in den Süden, in ein wärmeres Land geflogen. Herr Bär beschliesst, den Girlitzen einen Schneemann zu schicken. Und die Waldtiere helfen ihm gerne dabei: Die Maus rollt einen Schneeball, der Hase schenkt dem Schneemann einen Handschuh, der Fuchs einen Hut und das Schwein einen Schal. So bringt der Bär den Schneemann zur Post.
Eine geschmolzene Überraschung
Das Paket kommt bei den Girlitzen an. Aber oje, die eisige Überraschung ist mittlerweile geschmolzen! Weshalb das Geschenk bei den Girlitzen trotzdem gut ankommt? Das müsst ihr im Bilderbuch "Schneeglück verschenken" der südkoreanischen Illustratorin Heyjin Go selber herausfinden! Heyjin Go erzählt in "Schneeglück verschenken" eine wunderschöne und überraschende Geschichte für Kinder ab etwa 4 Jahren. Wunderbar kommt darin die kindliche Freude am Schnee zum Ausdruck und auch die Faszination über etwas, das man zum ersten Mal im Leben sieht. Gut nachvollziehbar vermittelt sie zudem die Freude am Schenken und wie aus einer vermeintlich missratenen Überraschung doch noch etwas ganz Tolles werden kann. Heyjin Gos Illustrationen sind farblich reduziert und passen damit ideal zum kalten, verschneiten Winter. Mit zunehmender klimatischer Wärme werden auch die Farbtöne der Bilder wärmer. Sie erstrecken sich jeweils über eine Doppelseite und mischen ganz detaillierte Flächen, wie das Bärenfell oder die Maschen des Schals, mit nur grob strukturierten Flächen.
Fazit
Heyjin Go hat mit "Schneeglück verschenken" ein herrlich witziges, schneeflockenleichtes und gleichzeitig berührendes Bilderbuch geschrieben und gezeichnet. Die Geschichte selbst ist wie Zuckerwatte in unseren Herzen. Schöner kann man die Freuden des Winters nicht mit den Vorzügen des Sommers verbinden! Ein Kinderbuch, das sich im Winter ideal als Geschenk eignet, aber genauso gut im Sommer vorgelesen werden kann.
Die Fakten
Schneeglück verschenken
Heyjin Go (Text + Illustration) Eva Roth und Hans ten Doornkaat (deutsche Textfassung) atlantis 44 Seiten Erschienen am 18.09.2020 Hardcover ISBN: 978-3-7152-0795-7 Ab 4 Jahren
PS: Dieser Artikel erschien zuerst auf mintundmalve.ch . Ich freue mich sehr, wenn ihr vorbeischaut! Es gibt natürlich weitere Winter-Bücher zu entdecken!
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Weihnachten mit Bernadette
Kennt ihr die Bilderbücher von Bernadette? Der Sammelband "Weihnachten mit Bernadette" vereint erstmals all die Geschichten von Bernadette Watts, die perfekt zum Winter und zur Vorweihnachtszeit passen. Eine super Gelegenheit, um in die Welt von Bernadette einzutauchen. Die Illustratorin und Autorin Bernadette - mit vollem Namen Bernadette Watts - macht schon seit über 50 Jahren Kinderbücher für den NordSüd Verlag. "Weihnachten mit Bernadette" versammelt winterliche und weihnachtliche Geschichten von Bernadette selbst wie "Schneeflocke" oder "Varenka". Daneben finden sich auch Märchen der Gebrüder Grimm (Die Sterntaler) und von Hans Christian Andersen ("Die Schneekönigin") und eine Legende von Leo Tolstoi ("Schuster Martin") im Band. Und schliesslich hat Bernadette auch verschiedene Varianten der Weihnachtsgeschichte illustriert: So "Die Weihnachtsgeschichte" aus der Bibel, aber auch ihre Nacherzählung des berühmten Weihnachtslieds "Der kleine Trommler" , das ich euch schon einmal vorgestellt habe, und "Ein Esel geht nach Bethlehem" mit dem Text von Gerda Marie Scheidl.
Von Armut und Nächstenliebe
Ein Thema, das in den Geschichten immer wieder auftaucht, ist die Armut oder zumindest Menschen (und Tiere) am Rande der Gesellschaft. So kann sich der kleine Trommler kein Geschenk für das Jesuskind leisten. Varenka lebt einsam und zurückgezogen in den russischen Wäldern und doch stehen ihre Türen den vorbeikommenden Kriegsflüchtlingen offen. Schuster Martin lebt im Souterrain und arbeitet hart. Den Menschen in seinem Umfeld hilft er völlig selbstlos. Und auch das Waisenmädchen Mathilda in "Die Sterntaler" hat nichts ausser seine Kleider und ein Stück Brot und gibt doch alles freimütig ab.
Geschichten, die umso nachdenklicher stimmen, wenn man weiss, dass die britische Illustratorin selber eine Zeit im Kinderheim gelebt hat und später mit ihrem kleinen Sohn sogar obdachlos war. Wie Bernadette im Gespräch mit Pascale Blatter im Jubiläumsband des NordSüd Verlags verrät, ist "Schneeflocke" ihre autobiografischste Geschichte. So ist denn auf dem Küchentisch auch ihr "Rotkäppchen" zu entdecken und auf dem Schlussbild hat sie sich selbst mit einem Paket unter dem Arm gezeichnet. Ein fertiges Buch, das sie auf den Weg nach Zürich, zum NordSüd Verlag bringt. Auch andere Geschichten zeigen Referenzen zum Verlag (wie die Franklinstrasse 23) und machen ihre Verbundenheit mit NordSüd deutlich.
Die Illustrationen sind sehr unterschiedlich und gerade "Varenka" fällt mit dem ikonenhaften Stil besonders auf. Was die Bilder verbindet, ist die besondere Aufmerksamkeit, die Bernadette den Pflanzen und Tieren, dem Wetter und den Lichtverhältnissen schenkt. In vielen spielt auch der Weissraum eine besondere Rolle. So schafft sie es immer, ganz besondere Stimmungen zu transportieren. Wunderschön ist auch der schimmernde Einband, der das über 200-seitige Buch zu einem edlen Bücherschatz und idealen Geschenk macht.
Fazit
Acht winterliche und weihnachtliche Geschichten, illustriert und teils geschrieben von Bernadette in einem Band vereint, das ist "Weihnachten mit Bernadette". Ein Sammelband mit berührenden Märchen und Geschichten, die oft von Nächstenliebe erzählen und so eine besondere Wärme ausstrahlen. Ein schimmerndes Buch - innen wie aussen -, das zum festen Anker im vorweihnachtlichen Trubel werden kann.
Die Fakten
Weihnachten mit Bernadette
Bernadette (Illustration, teilweise Text)
NordSüd Verlag 224 Seiten Erschienen am 17.09.2021 Hardcover mit Schimmereffekt ISBN: 978-3-314-10572-2 Ab 4 Jahren PS: Dieser Buchtipp erschien zuerst bei mintundmalve.ch . Dort findet ihr viele weitere Buchtipps rund um Weihnachten .
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