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Ort Zürich
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Ängste bei Kindern und Jugendlichen – wie sie lernen mit ihnen umzugehen

Ängste bei Kindern und Jugendlichen – wie sie lernen mit ihnen umzugehen

In Ihrer Entwicklung haben die meisten Kinder und Jugendlichen zwischendurch mal Ängste. Angst ist ein wichtiges Gefühl, welches uns auf mögliche Gefahren hinweist. Wenn Ängste jedoch den Alltag überschatten, brauchen Betroffene Hilfe. Erfahren Sie, wie Sie Ihr Kind im Umgang mit Ängsten begleiten und wo Sie selbst Unterstützung bekommen.Von klein auf war Lisa ein eher ängstliches Kind. Neue Situationen bereiteten ihr Mühe. Spielgruppen- und Kindergartenbeginn wie auch der Eintritt in die Schule verliefen nicht ganz problemlos. Dank viel Verständnis und Geduld entwickelte sich Lisa zu einer äusserst fleissigen, zuverlässigen und pflichtbewussten Schülerin, die gerne mit Freundinnen zusammen war. In einem vertrauten Umfeld wirkte sie fröhlich und ausgeglichen.Nachdem Lisa wegen einer starken Grippe jedoch einige Zeit in der Schule gefehlt hat, fangen die Probleme erneut an. Lisa hat Mühe, wieder auf Touren zu kommen, wirkt lustlos und antriebslos. Zunehmend geht es dem zwölfjährigen Mädchen schlechter. Ängste lösen körperliche Beschwerden ausLisa mag nicht essen, ist ständig müde und wird mehr und mehr zu einem Schatten ihrer selbst. Häufig weint sie ohne ersichtlichen Grund, immer öfter klagt sie über Bauchschmerzen und Übelkeit. Nachts liegt sie wach im Bett und morgens mag sie kaum aufstehen.Angst kann körperliche Symptome auslösen. Das geschieht vor allem, wenn Kinder und Jugendliche emotionalem Stress oder hoher Belastung ausgesetzt sind und sie nicht gelernt haben, ihre Gefühle in Worte zu fassen und nicht wissen, wie sie mit schwierigen Emotionen umgehen können.Überschatten Ängste den Alltag, beispielsweise weil ein geregelter Schulbesuch nicht mehr möglich ist, sollten Eltern sich an eine Fachperson wenden.Für Eltern kann es schwierig sein, zu erkennen, dass hinter körperlichen Symptomen eigentlich Angst steckt. Gerade, wenn sie Probleme in der Schule oder mit Peers nicht bekommen. Bei unspezifischen Symptomen ist es deshalb sinnvoll, Kinderärzte, die Klassenlehrperson oder andere Bezugspersonen beizuziehen, um Krankheiten auszuschliessen und eine mögliche Ursache zu finden.Hilfe holen, wenn Ängste den Alltag überschattenDoch weder Lisa selbst noch die Hausärztin oder der Klassenlehrer können eine Ursache für die Beschwerden erkennen. Für die Eltern wird es zunehmend schwieriger ihre Tochter morgens zum Aufstehen zu motivieren. Lisa verschliesst sich und kapselt sich immer stärker von der Familie wie auch den Freundinnen ab. Nur bei der Katze lässt das Mädchen noch Nähe zu. Zweifel plagen sie. Lisa sorgt sich zunehmend, weil sie zu lange in der Schule gefehlt hat und glaubt, ernsthaft krank zu sein. Sie befürchtet, zu viel verpasst zu haben. Trotz guter Noten hat sie Angst vor dem Wechsel in die Oberstufe. Als Lisa sich weigert, in die Schule zu gehen, sind die Eltern höchst alarmiert und wenden sich an den Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst. AngststörungÄngste zu haben gehört zur Entwicklung von Kindern und Jugendlichen dazu. Sie warnen vor Gefahren. Doch kann sich aus Ängsten eine Angststörung entwickeln. Etwa, wenn zu viele Dinge als gefährlich interpretiert werden oder die Wahrscheinlichkeit einer Gefahr massiv überschätzt wird. Angststörungen zählen zusammen mit depressiven Störungen zu den häufigsten psychischen Störungen. Knapp jede fünfte Person ist davon betroffen. Angststörungen unterscheiden sich je nach Inhalt: Manche haben Angst vor spezifischen Objekten wie vor Spinnen, Leistungsangst oder Ängste in sozialen Situationen. Andere haben generell Angst um die eigene Unversehrtheit oder jene von engen Bezugspersonen. Unbehandelt können Ängste sich verstärkenVerweigern Kinder oder Jugendliche die Schule, kann das unterschiedliche Gründe haben. Möglicherweise verspüren sie Angst vor der Trennung von der Mutter oder dem Vater und möchten deshalb nicht mehr in die Schule. Ebenso kann aber auch Versagensangst dahinter stecken, besonders wenn Kinder das Gefühl haben, nur mit guten Noten zu genügen. Je länger sie der Schule fernbleiben, desto stärker wird die Furcht, den Anschluss nicht mehr zu finden – ein Teufelskreis. Im Umgang mit psychischen Belastungen ist es deshalb oftmals besser, nicht zu lange tatenlos zuzusehen, sondern zu reagieren. Überschatten Ängste den Alltag, beispielsweise weil ein geregelter Schulbesuch nicht mehr möglich ist, oder treten Panikattacken auf, sollten Eltern sich unbedingt an eine Fachperson wenden. Denn aus einer Angststörung können Folgeprobleme entstehen.Wie Kinder lernen, Ängste zu überwindenZum Glück erhalten Lisa und ihre Familie schnell einen Termin für eine Therapie. Nach anfänglicher Skepsis fasst das Mädchen Vertrauen zur Psychologin. Nach und nach gelingt es Lisa, ihre Ängste und Sorgen in Worte zu fassen und aktiv anzugehen. Entspannungsmethoden helfen ihr zur Ruhe zu kommen und die Eltern lernen, wie sie ihre Tochter noch besser unterstützen und stärken können. Obwohl Lisas Selbstvertrauen immer noch auf wackeligen Füssen steht, beginnt sie wieder mehr an sich selbst zu glauben.Es gibt zu wenig Therapie-PlätzeZiel einer Therapie ist, dass Kinder im Umgang mit der Angst lernen zu differenzieren. Sie erwerben Strategien, wie sie auf angstmachende Situationen oder Objekte reagieren und wie sie ihre Emotionen regulieren können. Pro Juventute setzt sich dafür ein, dass das Thema psychische Gesundheit auf politischer Ebene Gehör findet und zusätzliche Angebote geschaffen werden.Doch nicht immer kann Kindern und Jugendlichen so schnell geholfen werden. Es gibt zu wenig Anlaufstellen für betroffene Kinder und ihre Familien. Viele Fachstellen haben lange Wartezeiten. Schweizweit braucht es mehr unterstützende Massnahmen, die rasch zur Verfügung stehen. Pro Juventute setzt sich dafür ein, dass das Thema psychische Gesundheit auf politischer Ebene Gehör findet und zusätzliche Angebote geschaffen werden. Wichtig ist, dass auch Eltern sich rechtzeitig Unterstützung holen und sich selbst entlasten. Bei der Pro Juventute Elternberatung erhalten sie niederschwellige Unterstützung.Tipps für ElternSeien Sie aufmerksam, signalisieren Sie Gesprächsbereitschaft und nehmen Sie die Stimmungen Ihres Kindes wahr.Suchen Sie in einem ruhigen Moment das Gespräch, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind bedrückt ist, sich verschliesst und zurückzieht.Geben Sie Ihrem Kind zu verstehen, dass sie da sind, damit es sich nicht alleingelassen fühlt.Versuchen Sie herauszufinden, was Ihr Kind belastet und zeigen Sie ihm, dass Sie seine Sorgen ernstnehmen.Fokussieren Sie sich auf positive Momente mit Ihrem Sohn, Ihrer Tochter, ohne die Ängste und Probleme Ihres Kindes zu schmälern.Zögern Sie nicht, Hilfe zu holen, wenn Sie sich um die psychische Gesundheit Ihres Kindes sorgen. Womöglich fällt es Ihrem Kind leichter, sich Aussenstehenden anzuvertrauen.


 
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