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2500fr reichen nicht um sich der kunst usw. widmen zu können.
und wie du sagst für 600fr einen ganzen monat arbeiten will nun wirklich niemand aber ich denke nicht das die tiefen löhne steigen werden, leider.
ich finde einfach die grundaussage stimmt nicht das jeder 2500fr grundeinkommen hat, sobald man arbeitet bekommt der arbeitgeber dieses "grundeinkommen".

1. sieh es als versicherungsprämie - komme was wolle, unter einen gewissen betrag fällt niemand, so wie heute, einfach ohne beschämendes prozedere. 2. die sozialabzüge - ahv etc. sollten sinken, da diese leistungen durch das bge gedeckt werden. 3. tiefe löhne werden steigen, da für 600.-- mehr (also lohn von 3300) wenige bereit sein werden, einen ganzen monat zu schuften. aber stimmt schon, direkt via portemonnaie werden die wenigesten profitieren. aber die gewinne sind evt im indirekten, eine solidarischere gesellschaft, eine freiere gesellschaft - menschen die sich ausbildungen, hobbys, kunst widmen können wenn sie wollen etc. ist auch was wert

leider nützten mir diese 2500fr. als arbeitsnehmer nichts, da diese an den arbeitgeber gehen.
das heisst ich kriege nicht meinen lohn + die 2500fr. sondern der arbeitgeber muss mir 2500 weniger bezahlen. also seine ersten 2500 fr. sind vom staat abgedeckt.
somit kriege ich keine 2500fr und muss zusätzlich vielmehr mehrwertssteuer bezahlen.
das macht für mich keinen sinn, ich profitiere nicht wenn ich arbeite.
für den arbeitgeber ist es natürich cool, dass er einem arbeitnehmer der 5000fr verdient nur 2500 selber bezahlen muss.
für mich wäre es erst interessant, wenn ich die 2500fr. auf mein konto kriegen würde.
so könnte ich teilzeitarbeiten und es gäbe mehr stellen, weniger arbeitslose.
alle wären zufriedener.

das pendant zu den phantasten der heilen welt sind die untergangsbeschwörer....
die mwst erhöhung wäre auf 20%, also eine netto erhöhung von 12%, dinge die heute 108.-- kosten kosten dann 120. find ich auch den heiklen punkt, aber falls das denn wirklich reicht für so eine grundsatzwende... zumindest sähe ich keine aufstände in sicht.
die fürsorgebezüger die schon nach 5 tagen alles verraucht, versoffen, verspritzt haben gibts auch schon heute - auf diesen erfahrungen lässt sich sicher aufbauen.
preiserhöhungen - die preise in der schweiz sind hoch weil die konsumenten bereit sind, diese zu bezahlen. aktuell sinkt diese bereitschaft und ebenso die preise, 12% mwst erhöhung zu kompensieren lässt die marge von migros und coop sicher noch zu.
die frage ist, ob die 12% wirklich stimmen, eine neutrale berechnung wurde noch nie gesehen, aber ebenso wenig eine zuverlässige berechnung, die höher ausfiele. wenn man das genau wissen will, hilft wohl nur die initiative zu unterschreiben. also den nächsten mitbring-prosecco im unterschriftenbogen einpacken, orkus

lucid, ein fall für die banken und kleinkreditbranche: werden heute kleinkredite vom pfändbaren lohn abhängig gemacht, wird in zukunft staatlich dafür gebürgt. alle gering- und minimumverdiener werden dadurch kreditfähig, und haben zugang zum grossen geld. dies sogar ohne risiko für die banken.

Was passiert eigentlich mit all jenen, die keiner Arbeit nachgehen (können) und die ihre 2'500 Franken schon in der ersten Woche des Montas versaufen, verspielen, verrauchen oder sonstwie vernichten? Lässt man diese links liegen?

@Heri: 1. Wie du nicht bedacht hast, verteuern sich Konsumgüter mit dem BGE. 2. Arme müssen einen überproportionalen Anteil ihres Einkommens für Konsumgüter aufwenden (ist schon heute so). - Viel zu denken gibt es da nicht. 3. Wer fürs Automatisieren bestraft wird, investiert auch kein Geld dafür.
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@Isegrim: Eine Mehrwertsteuererhöhung von 20% wird sich negativ auf die Wirtschaft auswirken. Wie will das Grundeinkommen schon wieder finanziert werden? Ah ja: Über den Konsum war's. Also werden die Armen zum konsumieren gezwungen, damit sie ihr schrumpfendes Grundeinkommen erhalten. Wahrscheinlicher dürften Unruhen sein. :-)

Ich persönlich würde ein Finanzierungsmodell bevorzugen, in welchem die zunehmende Automatisierung der Arbeitsprozesse den Hauptteil übernimmt. Ich kann jetzt allerdings nicht sagen, wie das im Detail aussehen soll. Der Grundsatz sollte sein, dass die Produktivitätsfortschritte durch Automatisierung der ganzen Gesellschaft zugute kommen soll, und nicht nur den Eignern der Produktionsmittel. Ein interessanter Hintergrundartikel findet sich in der FAZ:
www.faz.net

diese studien würden mich interessieren. gemäss den initanten -
www.grundeinkommen.ch
würde ein mwst von 20% reichen - und diese 20% wären der maximalsatz, lebensmittel wären weiterhin zum reduzierten satz zu haben.

Bei einer MWST von ca 100% (soviel wird in diesen Studien jeweils angegeben) heisst das für den Normalverdiener schlicht, dass die Kaufkraft um die Hälfte entwertet wird: Güter werden nachher doppelt so teuer sein. Und 2'500 CHF Grundeinkommen sind bloss noch 1'250 wert…. eine einfache Rechnung.
Auch das mit den tiefen Löhnen ist gute Propaganda der Wirtschaft: Wenn die Löhne konkurrenzfähig sind (oder sein sollen) mit jenen in China und Indien, heisst das schlicht, dass das Lebensniveau gleich ist, wie jenes der Arbeiter in Indien oder China. Schöne Aussichten.

Wenn die Finanzierung des BGE durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer mit dem Argument abgelehnt wird, dass die MWST eine unsoziale Steuer sei (keine Progression), dann zeigt das nur die Denkfaulheit der betreffenden Person. Es wird ja nicht lediglich die (progressive) Einkommenssteuer mit der MWST ersetzt für allgemeine Staatsaufgaben. Die Erhöhung wird ja im Fall des BGE direkt wieder an alle verteilt. Für diejenigen, die wenig konsumieren (d.h. die nur die 30'000.- pro Jahr aus dem BGE ausgeben oder wenig darüber), kommt dieses System der negativen Einkommenssteuer gleich. Das ganze wird gänzlich finanziert von denjenigen, die deutlich mehr als das Grundeinkommen ausgeben. Unter dem Strich gibt es also eine viel stärkere Progression als wir sie heute mit der Einkommenssteuer haben.
Ausserdem hat die MWST nicht nur den Nachteil, dass sie unsozial ist, sondern auch erhebliche Vorteile, die selten bedacht werden. Zum einen werden die (indirekten) Kosten der menschlichen Arbeit niedriger. Das verschafft dem Menschen im Rennen "Men against the machine" nicht unerhebliche Vorteile, denn die Investitionen in Maschinen und Energie wird über den (zwangsläufig erhöhten ) Verkaufspreis ebenfalls besteuert. Zum andern gewinnt die inländische (eher teurere) Produktion gegenüber Billig-Importen an Boden, weil auch auf diese Importe die schweizerische Mehrwertsteuer anfällt (und nicht die praktisch nicht vorhandene Gewinnsteuer des Urspungslandes).


zu den leuten, die meinen, niemand würde mehr arbeiten, wenn bge angenommen würde:
ihr geht davon aus, dass die einzige triebkraft für des menschen schaffen die entlöhnung ist. das mag bei einigen der fall sein, die lieblos ihren job verrichten, weil sie halt nicht das gefunden haben, was ihnen spass macht. wenn dank bge all diese leute ihr hobby zum beruf machen könnten und in diesem bereich brillieren, gäbe es sicher auch leute, die dafür zahlen würden, oder sich damit identifizieren und grad mitmachen und dann entsteht ein kleines agentürlein. irgendwas entsteht immer. und diese leute haben dadurch einen intrinsischen trieb, der sie zu ihrem "neuen" job hinzieht. und das risiko, dass sie wirtschaftlich gesehen absteigen, ist negierbar, weil sie ja kohle kriegen. somit steigt die risikobereitschaft und neues kann unabhängig vom budget und sonst anfallendem workload angegangen werden. und je nach dem, was in dieser agentur entsteht, kann das dann wieder verkauft werden.
viele meiner freunde sind nicht super-zufrieden mit ihrem job, weil er ihnen langweilig erscheint oder der boss n blödmann ist oder die arbeitskollegen stinken. die sind somit sicher auch superst motiviert, gute arbeit zu leisten. da ist dann auch nicht mehr gross mit wertschöpfung, wenn nach dem minimal-prinzip gearbeitet wird... man arbeitet halt, weils am schluss kohle gibt und es besser ist, als sozialhilfe-empfänger oder vorher noch arbeitslos zu sein.
andererseits muss man natürlich sagen, dass es halt auch einfach von der wohlfahrt profitierende penner gibt, die keinen bock auf arbyte haben. auch macht ihnen die ächtung als sozialhilfe-empfänger nichts aus. will heissen, die sind einfach zu faul und kriegen ihren arsch nicht hoch. aber es gäbe nur wegen des bge meiner meinung nicht mehr solcher leute. es mag sein, dass einige dieser "penner" unverschuldet in diese misere geraten sind (alter, unfall, krankheit) und sie niemand mehr anstellen will. aber die finanzierung dieser leute bleibt die gleiche... der staat gibt ihnen entweder über die sozialen werke kohle, oder sie kriegen bedingungslos was vom staat.
die normalen bürger kriegen einen zuschuss des bge, würden aber nach wie vor von ihrer arbytegeberin auch lohn kriegen. könnten sich damit ihre teuren deutschen audis und bmws kaufen und gleichzeitig über die scheiss-deutschen lästern. an diesem schizophrenen getue würde sich erstmal nichts ändern. es wäre ja so, dass der ehrgeiz eines menschen ihn antreibt, besser zu sein, als andere. als "besser" definiert er sich vielleicht über mehr geld, ne geilere alte, n fetteres auto...
andere leute hingegen würden prozente ihres pensums abgeben und sich ihrem wahren hobby widmen, was vielleicht auch ihren seelenheil zugute kommt... wenn sich leute mit sich selber beschäftigen können, anstatt sich immer nur über finanziellen stress und der miesen arbyte gedanken zu machen, bräuchte es auch weniger therapeuten, seelenklempner und nutten.
sie könnten sich aktiver in die gesellschaft einbringen. soziale, ehrenamtliche tätigkeiten würden wieder an attraktivität gewinnen. vom "ich bin mir selbst der nächste und gebe mien sauer verdientes geld selber aus" käme man vielleicht zum "diese woche helfe ich den aareputzern, von thun nach bern die aare von geklauten fahrrädern zu befreien". oder:" die nächsten zwei jahre erfinde ich einen künstlichen blinddarm oder den überlichtgeschwindigkeitsantrieb." beides käme den menschen zugute, ohne dass milliarden von forschungsgeldern dafür ausgegeben wurden. man muss dem menschen halt auch etwas zutrauen, anstatt ihn immer als unmündiges wesen darzustellen, das abhängig vom guten willen seiner übergeordneten ist (könige, ceos, fürsten, diktatoren).
naja... diese kleine auflistung ist vielleicht doch eher utopisch... aber ich gehe davon aus, dass sich grundlegende dinge, wie die einstellung zu geld verändern würden, mit der annahme des bge. und ich denke, dass dies zu einer verbesserung unserer gesellschaft führen würde, weil die menschen den fokus auf die kohle verlieren und das miteinander in den vordergrund rückt.
fazit: mach mal einer bge! schaumamal, was draus wird. so wie jetzt, können wir ja auch nicht weiter machen.

klingt für mich nicht gerade utopisch, die abschaffung des mittelstandes, eher dystopisch. heute wird in der schweiz immerhin nach wirtschaftlicher leistungsfähigkeit besteuert (progressive besteuerung), fürs grundeinkommen wird die finanzierung durch die mwst propagiert, welche ja effektiv eine degressive steuer ist: sie trifft die normalverdiener massiv, die grossverdiener und kapitalerträge praktisch nicht.

komm jetzt, angebot und nachfrage, eines der letzten ökonomischen prinzipien, die noch nicht weggespült wurden.
der schluss ist nicht komplett falsch, aber das bge hat ja effektiv eine utopische komponente. eine gemeinschaft, die auch nicht produktionsfähige oder willige leben lässt ohne sie peniblen prüfungen zu unterziehen. def. eine idealere gesellschaftsstruktur, ohne dass man gleich von perfekt fabulieren müsste. und ohne gleich einen arbeiter & bauernstaat auszurufen. simpel - weg vom rette sich wer kann & um jeden preis, hin zu einer solidargemeinschaft. wär auch an der zeit - der mittelstand gabs in den letzten 2000 jahren während ca. 50 jahren und er ist bereits wieder am absteigen. in spanien werden leute auf die strasse gestellt weil sie die ihnen einst nachgeworfenen hypozinsen nicht mehr zahlen können, gleichzeitig stehen ganze neubauquartiere leer, rundschau dieser woche, echt gespenstisch. gleichzeitig investiert der spanische staat unmengen von steuereinnahmen, um diese banken zu retten, die die blase erfanden. sprich, wenn der mittelstand, der ca 80% der gesellschaft ausmacht, nicht zusehen möchte, wie über kurz oder lang seine steuergelder UND lebensstandard an die finanz verfüttert wird, tut er gut daran, sich alternativen genau anzuschauen und auch scheinbar utopisches einzubeziehen. ob das bge dann wirklich die lösung ist wird sich zeigen, aber die obwaldnischen degressiven steuersätze sinds jedenfalls kaum.

isegrim, über noch was bin ich gestolpert: "neue jobs = höhere nachfrage nach arbeitnehmern = höhere löhne" von wo kommt denn diese weisheit?
im moment gibts viele jobs, viele arbeitnehmer werden gesucht. was aber passiert? die arbeitnehmer kommen aus dem ausland, arbeiten für weniger lohn (in meiner branche verkaufen sie sich oft als praktikanten, obwohl master-abschluss). deshalb sinken löhne eher als sie steigen. ausser in der teppichetage.
so sieht die realität aus. manchmal habe ich das gefühl, wenn übers grundeinkommen gesprochen wird, redet man von vollkommen idealisierten menschen und geläuterten gesellschaftsstrukturen....