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ich bin aus deutschland, spreche kein schweizerdeutsch (will das auch gar nicht, verstehe es aber sehr gut) und habe auf der arbeit 2 deutsche kollegen. einer davon kommt aus dem raum bremen, spricht also breitesten fischkopp-dialekt, is ok. seit 8jahren wohnt er hier, züri/schwyzerdütsch kann er nicht. ABER (und das ist eigentlich mein aufreger) er packt in die sätze so schwyzerdütsch-wörter wie zb. "grüesich, ist xy zu sprechen?...gut, dann werd ich später noch einmal alüüüte." oder "das ist für österriech, frankriech und düütschland geplant" oder "schönen abig dann noch". ich kriege richtige zustände, könnt' ihm eine reinfotzen für diese sprachverkrüppelung! (sorry) dieser nordhochdeutsche dialekt gepaart mit versatzstücken aus dem schweizerdeutschen...hölle!
es gibt 1 mio beiträge und meinungen zum thema, die x-mal schon wiedergekäut wurden und es kommt einfach nichts neues dabei heraus. aber meine meinung dazu ist: ich spreche entweder 100% den dialekt oder ich lasse es einfach. bei mir würde es nicht funktionieren, da ich das "R" nicht schnalze, sondern kehlig rolle. ich probierte es wirklich intensiv, aber meine freundin korrigiert mich immer noch und ich frag mich: ich spreche es doch nun schon so aus wie sich es vormacht, was ist daran noch falsch?
doch ich kann es verstehen! wenn ein hamburger versucht bayrisch zu reden ist das einfach nur peinlich. es ist nicht 100% echt und klingt gestelzt, steif und amateurhaft. das gleich gilt, wenn ein ober- oder niederbayer versucht zu berlinern, oder der sachse schwäbelt. der vergleich hinkt ein wenig, aber meine meinung ist einfach die, dass man schweizerdeutsch schon verstehen muss um hier zu leben es aber nicht sprechen sollte, wenn man nicht 100% sattelfest ist (hat schon mal wer ottmar hitzfeld schweizerdeutsch reden hören? gefällt einem schweizer das so? ich finds grauenhaft, da sein hochdeutsch immer noch zu 90% durchschlägt...)
die meisten schweizer die ich getroffen hab...die kommen mit mir und meinem hochdeutsch gut zurecht. ich sag auch jedem der nachfragt: bitte schweizerdeutsch sprechen! es gibt dann 3formen des weiteren sprachverhaltens: switch zu schweizerdeutsch, trotz bejahung des verstehens von schweizerdeutsch die beibehaltung des hochdeutsch, kommt noch ein schweizer hinzu: switch ins schweizerdeutsche.
und sonst? kann ich nichts negatives sagen. keine anfeindungen, keine nazi-witze, kein stress. ich hab niemandem wegen lohndumping die arbeit weggenommen, da ich mehr verdiene als mein schweizer vorgänger. ich versuche mich so gut es geht anzupassen, bin höflich, zurückhaltend.
es ist zwar schwer dauerhafte bekanntschaften zu schliessen, besonders mit schweizern, aber das, so denke ich, liegt an 80% am alter (man schliesst dann nicht mehr so einfach freund/bekanntschaften, das liegt gar nicht mal am (aus)land, den leuten, der stadt)
aber ich bleib dran und investiere weiter zeit und vertrauen in die menschen denen ich begegne. wer nicht will, der hat schon.
nur zwei sachen regen mich auf, die etwas vom thema abweichen: die paranoia, die ich so langsam hab, dass wann immer ich etwas tue, dass ich häufig dann das gesetz breche, mich nicht konform verhalte. einer hat es innem anderen beitrag erwähnt: der schweizer scheisst bei übertretungen den nachb arn an, ohne dass es ihn etwa angeht. hab ich selber schon o erfahren und war/bin entsetzt! ich will das nicht als standardverhalten hochjubeln, aber das ist echt heftig. der andere punkt: geht es euch auch so, dass ihr denkt, die leute in der schweiz, besonders in zürich können sich nicht wirklich anstellen, beherrschen das queuing nicht? anyway...offtopic.
@bonny-kitty: "Nachdem die Mauer gefallen ist, besiedeln die Ossis die Wessis. Somit haben die keine/weniger Arbeit und besiedel jetzt die anderen Länder wegen Arbeit. "-> bollocks! die meisten leute die hier in die schweiz kommen sind in D nicht arbeitslos gewesen! ich bin wegen der liebe hergekommen, andere werden von ihrer firma versetzt, abgeworben oder sehen in ihrer firma einfach keine perspektive mehr. dazu kommt die unzufriedenheit mit der politik, besonders die unzufriedenheit mit der steuerpolitik etc. plus einige weitere faktoren.
mit sicherheit nicht, dass ossis den wessis die arbeitsplätze wegnehmen. denn: warum kommen dann auch ossis in die schweiz?
schon mal aufm flumserberg in der kneipe (verzeihung) beiz gewesen?
ich empfehle mich.

@naan: die Schnüffisheimparty ist ein all-in-one. Soll auf keinen Fall eine Single Party sein - also auch wer keinen Partner sucht ist herzlich willkommen. Egal ob aus Deutschland oder Timbuktu.

@lisasbruder: vielen dank für die blumen, vielen dank, wie lieb von dir. allerdings hat mich - ausser dir - die ganze ron orp-gemeinde ignoriert. liegt es womöglich daran, dass du deutscher bist und ein höchst egoistisches interesse an einer lasst-uns-die-deutschen-integrieren-party hast? oder bist der einzige, der meinen soziolekt versteht?

@cat: un, snäggen ma nou en bitten platt? Moin moin. Platt und Bayerisch sind gute Beispiele dafür, wie Mundart verloren gehen kann. Richtig Platt sprechen kann wirklich nur noch die ältere Generation, die Jungen haben Glück wenn sie das noch verstehen. Richtich berlinern kann ja heute ooch keener mehr. Zu ville zu jezogene, wa. ;)

@lisasbruder: ich glaub da scheiden sich die Geister. Bei Wikipedia heisst es tatsächlich Rätoromanisch, googelt man das, dann stösst man auf ganz ganz viele CH-Seiten, bei den es Retoromanich heisst. Ich denke, dass macht die Mundart, so wie bei Züritütsch oder Züridütsch???

@EveDallas: Danke für den Hinweis, das wusste ich nicht, lasse mich aber gerne belehren! @lisasbruder: Mecklenburger Platt ist neben Hochdeutsch eine Landessprache von M.V, politisch anerkannt, steht in der Verfassung. War kürzlich da, deshalb mein Wissen....

@EveDallas: Danke schön :-)) ... Und P.S.: Es heisst m. W. rätoromanisch und nicht retoromanisch. Kommt von Raetia, nicht von Reto. Aber ich hab das nicht bei Wikipedia nach geschaut (weil zu faul), deshalb keine Garantie ;-)

ach und p.s. es heisst Berlinisch und nicht Berlinerisch, und es ist ein Metrolekt - weil es ein gemisch aus vielen Dialekten ist. (Bin kein Klugscheisser - nur Wikipedia-um-Rat-frager.)

Es ist schon ein paar Seiten her, aber als ich sagte, dass die Sprache die Nation ausmacht, meinte ich nicht nur die Deutsch-Schweiz, sondern auch das Welchland und Tessin, denn auch die sprechen ihre Sprache nicht in Hochform, wie im benachbarten Ausland. Und die Retoromanen wollen wir hier auch nicht vergessen. In welchem Land werden schon 4 Sprachen gesprochen und das dann noch in unterschiedlichen Dialekten und, für welche andere Minderheit übersetzt man sogar das MS-Office? (ausser den Retoromanen) @cat: ich glaube du hast da etwas falsch verstanden, als helewa (glaube ich) sagte, dass man bei der Job und Wohnungssuche ohne CH-Deutsch Nachteile hat. Es geht nicht darum, dass Deutsche CH-Verstehen sollen - denn das ist klar und wohl das mindeste - sondern die Bewerber sollen CH-Deutsch sprechen! Rassismus ist hierfür das falsche Wort! Es ist eher Diskriminierung und damit sind wir genau da, was m.glaeser auch schon sagte, es geht oft nicht darum, dass Deutsche nicht wollen, sondern die Schweizer sie nicht lassen. Ja, jetzt werden sich all die Deutschen wieder melden, die ganz ganz viele Schweizer Freunde habe, aber entsprechende Kontakte zu knüpfen ist je älter desto schwieriger, und wir sind eben nicht mehr alle 20.

ich finde schon, dass schweizer einen charmanten akzent haben. alle finden schweizer süss, wenn sie eine fremdsprache sprechen.

Nun, helawa, wir haben bei Fremdsprachen auch keinen charmanten Akzent, wenn ich das mal so sagen darf, und die Deutschen mögen uns seltsamerweise trotzdem.

Und wieder ein hübscher Beitrag von naan! Bin begeistert und selbstverständlich dabei! :-)

eigentlich ist es gemein, wenn die deutschen bei fremdsprachen einen so charmanten akzent wie z.b. die franzosen hätten, würde sich keiner aufregen, wenn sie schweizerdeutsch reden...

es heisst glaub neu nicht mehr mundart sondern alemannisch....siehe wikipedia, fand ich noch spannend: als.wikipedia.org

Ich bin Deutscher und lebe seit 4 Jahren in Zürich. Ich habe mich hier gut integriert und habe eine Menge Schweizer Freunde.
@allesimlicht, Beitrag vom 08.08.2007 09:56: Liebe(r) allesimlicht. Es ist ganz sicher nicht so, dass wir Deutschen und nicht integrieren wollen. Aber wenn du die Beiträge hier auferksam studierst, wirst du vielleicht feststellen, dass man uns das nicht nur einfach macht. Also frag dich mal, ob es auch an Schweizern liegt, dass die Deutschen unter sich bleiben – und nicht daran, dass sie das wollen.