Kommentare

@slomo: Habe doch geschrieben, dass die Idee, keine Erwartungen zu haben, einfach nicht uns Menschen entspricht... Ich kann mir jedoch im Moment echt nicht vorstellen, was Du damit meinst, dass Deine Erwartungen logisch waren.Wie kann man denn Erwartungen logisch begründen? Eine Erwartung ist doch nur der Wunsch, dass sich irgendetwas oder irgendwer nach einem in meiner eigenen Vorstellung liegenden Idealbild verhält. Und wer legt dieses Idealbild fest? Gib mir doch mal ein konkretes Beispiel von Deiner logischen Erwartung, dann klingelt es vielleicht bei mir.

"Ich akzeptiere die Situation so wie sie ist und ich lasse die Vergangenheit Vergangenheit sein. Was passiert ist, ist passiert, das kann ich eh nicht ändern." Klugscheisserisch aber wahr! Du hast die Wahl: Akzeptieren und evtl. verzeihen (aber damit nicht gutheissen) und dein Leben weiter leben. Oder ewig böse, gekränkt und enttäuscht sein.
Schwierig, aber schön zu wissen, dass es funktioniert. Viel Erfolg :-)

och verarbeiten. ich nenne das in der scheisse wühlen ;-).
genau, es tut eben weh. das lässt sich nicht beschönigen und verdrängen kostet. ob nun die enttäuschung von mir oder von dem kommt der mich enttäuschte ist eigentlich irrelevant, relevant ist, ob mich jemand extra täuschte. klar, mein leben in die hand nehmen muss ich selber, und manchmal heisst das auch, nun mal eine verletzungsfreie zone einzuführen. ein langeweiliges zwischenjahr. im grünen bereich dümpeln bis es einem zu langweilig wird mit all den schonern überall

@slomo: die enttäuschung kommt immer von einem selber, sei es zufolge unerfüllten erwartungen oder zufolge täuschung von jemandem. ich denke, es geht hier darum, wie gehst du dann mit der enttäuschung um.. auch wenn erwartungen berechtigt sind, liegt es in deiner verantwortung, deine enttäuschung zu verarbeiten (oder halt nicht). übrigens: erfahrungen gehören zum leben, ich würde auch nicht mit dem panzer rumlaufen, auch wenn's manchmal wehtut. hauptsache ist, sich die möglichkeit zu geben, neue erfahrungen zu machen!

ist das nun nicht logisch? weil meine erwartungen logisch waren und auf dem tisch lagen, und auch plan b nichts nützte, weil es nämlich nicht an mir lag dass ich enttäuscht wurde. ich wurde getäuscht, und als es aufflog war ich eben enttäuscht. das hätte sich nur vermeiden lassen, jedes risiko überrascht zu werden gar nicht eingegangen wäre. und genau das halte ich für extrem unlebendig. leben beinhaltet das risiko, sich zu täuschen oder getäuscht zu werden. sicherer ist es tot zu sein

Tja slomo. Es ist ganz OK, dass du mit meiner Meinung nicht einverstanden bist. Darum bin ich ganz und gar nicht enttäuscht :-) Es ist ja eben meine Meinung.
Nun bin ich aber sehr daran interessiert, zu er erfahren, warum Ricks Theorie nicht zu deinen Erfahrungen passt.

für meine erlebten enttäuschungen hat rick aber gar nicht ins schwarze getroffen :D schön, immerhin illustriert das für züriretour dass er/sie wirklich von sich auf andere schliesst. sorry dass ich dich so enttäuschen muss ;-)

Rick hat voll ins Schwarze getroffen. Um mit Enttäuschungen umgehen zu können oder um diese zu vermeiden, sollte man seine Erwartungshaltung kennen. Man kann sich auch fragen ob diese realistisch ist, ob diese erfüllt werden kann und ob involivierte Person diese überhaupt kennt. Oft fällt mir auf, dass niemand von meiner Erwartung Kenntnis hat. Wie kann ich dann enttäuscht sein, wenn diese niemand erfüllt? Die Idee mit dem Plan B finde ich toll. Alleine das darüber nachdenken kann schon neue Erkenntnis zur Situation und der eigenen Einstellung liefern. Danke für den Tip.
Soweit so gut in Theorie. Trotzdem erwische ich mich gelegentlich, dass ich denke: "So hätte ich aber nicht reagiert" oder "So feige wäre ich nie" usw. Und schon steht fest, die Person reagiert für mich nicht angemessen und ich bin enttäuscht.

enttäuscht bedeutet dass man sich getäuscht hat. oder vielleicht getäuscht wurde, was aber dann den selben effekt hat.
das ist je nach dem worin man sich getäuscht hat hammerhart. man könnte nun vielleicht sagen, ok, in zukunft lasse ich mich nur noch auf xfach gesichert und gefühlsmässig gepanzert auf etwas ein (was auch immer). ich habe keine erwartungen mehr an situationen oder menschen. das sind beliebte ratschläge. ich halte garnichts davon. man kann sich gegen alles absichern und panzern, sich auf nichts mehr einlassen, dessen ausgang nicht selber gemacht und unerschütterlich klar eintreten wird. aber hey, da kannst du dich auch gleich in den sarg legen und warten bis du stirbst

In einer Beziehung hilft ein unterschiedlicher Partner, damit eingehend eine kleinere Schnittmenge, die Erwartungshaltungen reduziert. Ansonsten hilft (mir) Konzentration auf das individuell Wesentliche und eine gewisse Gelassenheit.

Also eigentlich würde ich jedes Wort von Rick so unterschreiben!
Man schaue sich das Wort Ent-TÄUSCHUNG auch einmal genauer an: man unterliegt einer TÄUSCHUNG (eigene Erwartung wird als Bestandteil des Gegnübers vorausgesetzt) und muss diese dann ENTzaubern/-fernen!
Aber den Teil mit dem Worst-Case-Szenario verstehe ich nicht ganz!? Meinst Du damit, dass man sich einfach seiner eigenen Erwartungen bewusst wird und sich überlegen sollte, was man macht, wenn diese nicht erfüllt werden (also der worst case eintritt)?

Meiner Erfahrung nach sind eigentliche Ursache für Enttäuschungen unsere eigenen Erwartungen. Und besonders hart treffen uns immer die unbewussten Erwartungen. Nun könnte man einfach sagen, habe keine Erwartungen. Erwartungen Haben gehört jedoch zum Mensch Sein. Man kann sich jedoch seiner Erwartungen bewusst werden... nach einer Enttäuschung und mit zunehmender Erfahrung auch schon bevor eine Situation eintritt. Wenn Du also von etwas schwer enttäuscht bist, dann kannst Du Dich fragen, was genau Deine Erwartungen an die Situation oder die Person waren, welche so nicht eingetroffen sind. Und als nächstes kannst Du Dich dann fragen, wie realistisch oder gerechtfertigt diese Erwartungen eigentlich sind. Und wo kommt die Erwartung eigentlich her? Was genau hat denn dieses Idealbild geprägt, was jetzt von der Realität enttäuscht wurde? Wenn man mit der Zeit seine eigene Erwartunghaltung besser kennt, kann man sich auch auf neue Situationen vorbereiten, indem man sich vor seinem geistigen Auge ausmalt, was das Schlimmste wäre, was in einer konkreten Situation passieren könnte. Für diesen Worst-Case malt man sich dann schon mal ein paar Reaktionsmöglichkeiten aus und legt sich sozusagen Plan-B in die Schublade. Also das nächste Mal im Tram zum Blind-Date nicht sinnlos mit dem I-Phone im Netz oder durch die Musiksammlung surfen, sondern die 10 Minuten nutzten, um Erwartungshaltung an die Person und die Situation zu checken und ein paar Alternativszenarien im Kopf zu entwerfen. ;-)
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