Kommentare

Also irgendwas hast du nicht ganz gecheckt, checkerin. Wenn wir, die damals keinen Pflichtanteil an Hochdeutsch im Kindergarten hatten, besser Deutsch gelernt haben als heutige Schulabgänger, dann hat es mit Sicherheit nicht am fehlenden Pflichtanteil an Hochdeutsch im Kindergarten gelegen, weil den hatten wir noch nicht! Ich würde jetzt einfach mal so behaupten das schlechtere Abschneiden in Deutsch kommt 1. davon, dass wir heute viel mehr fremdsprachige Kinder in den Schulen haben und 2. weil diese Kinder noch von Menschen betreut und unterrichtet werden die ganz offensichtlich einfachste Zusammenhänge nicht erkennen können!
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Das Kinder spielend Sprachen lernen können ist soweit korrekt. Meiner Meinung nach sogar länger als bis 12. Das ist aber noch lange kein Argument wieso man im Kindergarten damit beginnen muss. Im Gegenteil. Es bleiben auch nach Eintritt in die Schule immer noch 6 (oder eben mehr) Jahre wo man diese Phase nutzen kann.
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Und nein. Mundart kommt nicht einfach von zu Hause. Wenn eine Sprache nur von zu Hause kommen würde hätten wir heute Jugendliche die noch immer lediglich Türkisch, Kroatisch oder was auch immer sprechen würden obwohl sie schon lange in hier zur Schule gehen. Gerade bei solchen Migrantenkinder, die z.T. gut Deutsch können obwohl die Eltern es gar nicht oder kaum beherrschen, kann man ja schön beobachten das Sprache nicht einfach so von zu Hause kommt. Ach ja... und wenn wir schon beim Thema Migrantenkinder sind: Gerade den Kinder der aktuell grössten Gruppe an Einwanderern, den lieben Germanen, wird das Mundart im Kindergarten enorm helfen sich hier zu integrieren. Immerhin werden die dann mal in der Lage sein ein anständiges Grüezi von sich zu geben was ja zwar jeder albanischer Ziegenhirt mit nur geringem Anpassungswillen hinkriegt aber deutsche Akademiker ganz offensichtlich masslos überfordert.

also ich kann nur mit gögi mitziehen. ich arbeite an einer schule als sozialarbeiterin und bekam aufsätze einer 9. sekundarklasse B zu lesen. so eine rechtschreibung hatte ich in der 4. klasse und ich habe "kein abitur".
das deutsch war sehr schlecht. ebenso kommen rückmeldungen aus der ganzen wirtschaft, das berufsschüler zur nachhilfe in deutsch müssen...
mit meinem päd. hintergrund weiss auch ich, das kinder bis 12 jahren locker mehrere sprachen lernen können. es stört sie doch gar nicht, ob sie mit einer kindergärtnerin deutsch oder mundart sprechen...die mundart kommt ja dann von zu hause...
dies dazu. ich war etwas schockiert über die abstimmung...

wänntso wottsch scheff, minätwäge. oder minute-wäge?

Jep, für dich ist das Balg dein Göttibub. Trotzdem gehört er nicht vor die Glotze. Und wie sagt man so schön: Um ein Kind zu zeugen braucht es zwei, um es grosszuziehen ein ganzes Dorf. Auch ein Götti hat Verantwortung gegenüber dem Kind. Aber es wär nicht der erste Fall wo einer sein Defizit an gleichaltrigen Freunden versucht zu kompensieren indem er bei ihm anvertrauten Kindern einen auf Kumpel macht...

gögi, du meinsch de gröschti ischue?

sorry, aber der grösste issue beim thema schweiz/sprache ist doch, dass die deutschschweizer nicht richtig hochdeutsch können. im militär gibts doch so tests und jeder dritte schreibt wie ein analphabet. und jetzt soll trotz dieses missstandes obendrauf auch noch tubeliges schwiiiiizertüüüüütsch in den kindergärten gelehrt werden, auf dass die leute noch schlechter deutsch können. da ist das volk einmal mehr aus reinem fremdenhass einer idiotisch-populistischen idee aufgesessen. truurig!

@ E-A
Kurz voraus: ich hoffe, Sie lesen das Ganze immer noch mit einem Augenzwinkern und sitzen nicht mit verbissenem Gesichtszug vor dem PC :-)
Dannn Achtung, Töööröööö, Gegenangriff:
1. Wieso bezeichnen Sie mich immer als Herrn?
2. HD in meiner ursprünglichen Aussage mein nicht Highdefinition, sondern Hochdeutsch!!! Nur falls das nicht ganz klar ist. Falls Sie es richtig verstanden haben, die meisten Filme (auch pädagogisch wertvoll) gibt es nicht auf CH-Dt.
3. Ich muss meinen Göttibub nicht erziehen, sondern verwöhnen :-)
4. Ich schaue so gut wie nie mit meinem Göttibub fern, aber er darf es am Sonntag bei seinem Papi
5. Ich meinte damit, dass mein Göttibub immer irgendein bestimmtes Lied aus Cars (glaube ich zumindest) nachsingt, und das halt auf HochDt.... Und meine ursprüngliche Absicht war einzig und allein zu zeigen, dass es hier wirklich hirnrissig wäre, wenn ich dies ihm verbieten würde, nur weil es Hoch Dt. wäre... oder anderst gesagt: Kinder haben einen spielerischen Umgang mit Sprache und können vieles mehr, als manche Erwachsene ihnen auf diesem Gebiet zutrauen:
6. Und nur zum Sprachthema: Was denn genau meinen Sie mit "unsere Sprache"? Züridüütsch mit Wurzeln in der Agglomeration von 2001 bis 2015? "Die" Sprache gibt es nicht, Sprache wandelt sich stetig. Im Moment, da haben Sie recht, werden wir stark von Anglizismen beeinflusst. Aber überlegen Sie sich, wie unsere Sprach aussähe, hätte es nicht eine Phase von grosser Francophilie gegeben? (So apropos Sauce und so... :-) )
Die Sprache, die sie zu verlernen fürchten, die haben Ihre Urgrosseltern nie gekannt und Ihre Urenkel werden sie wahrscheinlich nie kennenlernen...
7. Kätschöp war nie eine zulässige Schreibweise.
8. betr. Analphabetismus: bitte drehen Sie mir aus meinem, zugegeben sehr bissigen, Spruch keinen Strick. Sie schreiben ja selber, dass die Leute immer weniger lesen (wollen) - also zumindest so verstehe ich Ihr Beispiel mit dem goldenen Zweig - und dies führt zu einer Verarmung der Sprachkompetenz (nicht der Sprache an und für sich). Ich erkenne dies deutlich an meinen Schülern, mit einer ziemlich guten Treffsicherheit kann ich sagen, wer von Ihnen belesen ist und wer nicht.
9. Sie sehen also, ich bin Lehrerin und in der Sprachforschung nicht ganz unerfolgreich mit dabei. Deshalb:
10. sind meine "unhaltbaren Positionen" doch um einiges fundierter, als hier von manch anderem hingeschrieben wird.
(11. mein anderes Hauptfach war Publizistik und Medienwissenschaften, Schwerpunkt Kinder und Jugendliche; ich kann also ziemlich gut abschätzen, welche Medien in welchem Mass einem 4 jährigen zuzutrauen sind...gewisse grimm'sche Märchen sind es nämlich noch nicht!)
12. wenn ich "@ E-A" schreibe, dann ist dies nicht in erster LInie gemeint um Sie persönlich "anzugreifen", sondern um einen Link (pardon eine Verbindung :-) ) zu dem zu schaffen, auf was ich anspiele... :-)
13. Puhhh :-) geschafft :-9

@Anisum: Verzeihen Sie, aber gegen Ihre unhaltbaren Äusserungen muss ich aufs Schärfste Position beziehen. Dass Goethe Wörter wie PC, Internet, Globalisierung nicht kannte, ist kein Argument dafür, dass es "in Ordnung" ist, wenn wir unsere Sprache verlernen und diese zunehmend anglisiert wird. Das spiegelt sich nur schon in den letzten Rechtschreibreformen, die erlauben, Sauce als Sosse und Ketchup als Kätschöp zu schreiben. Zudem, Allerwertester, verbitte ich mir Ihre leichtfertige Äusserung über Analphabeten. Es gibt kaum Menschen, die stärker von der Gesellschaft ausgeschlossen und leichter zu betrügen sind. Wenig/keine Bücher lesen mit Analphabetismus gleich zu setzen ist wie mir anzukreiden, ich sei farbenblind, nur weil ich keine Gemälde male.
@Problem der Disney-Kultur: Wappnen Sie sich, Anisum, nun blas' ich zum Angriff! Ihr Patenkind Disney-Filme in HD entdecken zu lassen ist ein wahres Armutseingeständnis Ihres Bildungsniveaus. Ein 4-jähriger hat vor dem Fernseher nichts verloren und dass es HD ist, zeigt nur, wie hölzern Ihr Weg ist. Übernehmen Sie Verantwortung als Erziehungsperson und lesen Sie Ihrem Patenkind einmal ein Märchen vor. Das macht Ihnen beiden mehr Freude und steigert die kognitiven Fähigkeiten Ihres Schützlings. Wie wär's mit dem Schellenursli, den Gebrüdern Grimm, Wilhelm Tell? Oder sind Sie sich zu schade, Zeit mit Ihrem Schutzbefohlenen zu verbringen, weil Sie lieber einschlägige Webinhalte (gleich welcher Art) abrufen, während Ihr Patenkind eine ungehörige Portion Strahlung induziert bekommt?
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Wirklich, mein Herr, lesen und denken Sie mehr! Dennoch gebe ich zu, dass Einbildung wohl die am schnellsten zu erwerbende Bildung ist.

@ von E-A Weshalb sprechen Sie von Verarmung? Natürlich haben Sie recht, die von Ihnen genannten Begriffe kennt heute fast niemand mehr. Aber im Gegenzug kannten Goethe etc weder einen PC, noch ein Netbook, konnten mit dem Begriff globalisiert, Internet etc nichts anfangen... :-) Wie gesagt, Sprache wandelt sich stetig... Und die abnehmende Lese- und Sprachkompetenz, die Sie wohl ebenfalls ansprechen, hat nichts mit einer allfälligen Sprachverarmung zu tun... solange noch genügend Menschen Bücher lesen, verträgt es ein paar Analphabeten mehr :-)
@trigor
Ich schreibe: "Oder anders gesagt: mein 4jähriger Göttibub entdeckt gerade das HD für sich (Disneyfilme); muss ich ihn jetzt zwingen CH-Dt. zu sprechen?!? Weil es ja besser für ihn ist... "
Ihre Interpretation: "Super... kommt da einer der sein Göttibalg mit Disneyfilme zu erziehen versucht und will uns was über den richtigen Umgang mit Kinder erzählen. Absurd!"
Naja, um Ihre Sprachkompetenz scheint es auch nicht gerade gut zu stehen...
Und auch wenn Sie mit mir nicht einer Meinung sind, so bewahren Sie doch bitte Anstand. Es ist immer noch mein GöttiBUB und nicht irgend ein Balg...

jawoll, NaturM, hasse resch! oba s'is ebn scho aso, doss olle leit ihran dialekt vagessn und zugunsten eines möglichst einfach zu lernenden sprachbildes aufgeben. däbi ischs doch grad so, dass je eifacher dsproch wird, the more it resembles a simple and stupid equation.
@shakespeare: welcher engländer versteht das denn noch, selbst bei einer übersetzung in den aktuellen sprachgebrauch? dasselbe ja bei goethe und anderen - oder gibts wen, der noch weiss, was brünne, federkleid, lüster, gram, scheunendrescher (teil einer redewendung) bedeuten? sprache verarmt, weil es niemanden mehr interessiert, sie richtig zu lernen. ist dasselbe wie mit Sir Frazers "Der Goldene Zweig", ich sage nicht, er hätte recht, aber zuerst waren es 13 bände. heute ist alles in einem. warum? Frazer erhielt unglaublich viel post mit dem inhalt: "Ich will das werk lesen, ja sehr doch, aber 13 bände? dafür hab ich keine zeit, bitte, kürzen sie es, sonst kann ich es ja nicht lesen, obschon ich so sehr möchte."

Für mich ist ausser Zweifel dass das Schweizerdeutsche immer mehr und immer schneller verarmt, ausgehend von den Grossstädten.
Meine Kinder wissen kennen speziellere schweizerdeutsche Wörter zum Teil schon nicht mehr, da sie in der Schule permanent zu schriftdeutsch gezwungen werden. Zum Beispiel sagen sie "Bügeliise" statt wie wir früher "Glättiise" in der Art werden zahllose deutsche Wörter einfach schweizerdeutsch ausgesprochen.
Mit der Zeit wird dann auch das Deutsche dem englischen geopfert und am Schluss spricht die ganze Welt nur noch englisch.
Die Frage ist schlussendlich hat eine Sprache einen Wert für uns oder nicht?
Meine persönliche Antwort ist ganz klar: Ja, Sprache - resp. Dialekt ist ein kulturelles Objekt, ich liebe Shakespeare oder Gotthelf genau so wie mein Schweizerdeutsch! Wer dem nicht Sorge trägt wird es verlieren.

Für Sprache Deutsch, wählen Sie f) wie Deutsch.

Preisfrage: Was ist die Hauptaufgabe von Sprache? a: die Verständigung zwischen verschiedensten Menschen zu ermöglichen und für möglichst wenige Missverständnisse zu sorgen. b: Die Verständigung zwischen verschiedensten Menschen so kompliziert wie möglich zu gestalten, damit sie möglichst häufig komplett aneinander vorbei reden, ohne es überhaupt zu bemerken. c: Möglichst viel Beschäftigung für alle möglichen Spracharchäologen, Dialektschützer und Kulturgut-Selbstbeweihräucherer bereitzustellen, damit diese nicht auf die Idee kommen, irgendetwas sinnvolles zu tun, was die Menschheit wirklich weiter bringen würde. d: Gruppen ihre Abgrenzung gegenüber anderen Gruppen zu ermöglichen, die sonst nichts Besseres finden, worüber sie sich differenzieren könnten. e: die Verständigung zwischen den Menschen so zu verkomplizieren, dass es nie wieder einen Turmbau zu Babel oder etwas ähnlich Großartiges geben wird. (Mehrfachauswahl möglich ;-)

Super... kommt da einer der sein Göttibalg mit Disneyfilme zu erziehen versucht und will uns was über den richtigen Umgang mit Kinder erzählen. Absurd!

Also, was hier zum Teil steht, ist ein absoluter Blödsinn! Wie kommt Ihr auf die Idee, dass die Dialekte verschwinden?!? Sie verändern sich, genauso wie sich Standard- und Hochsprache verändern! Und die Dialekte fördern kann sowieso niemand. Wie soll das bitte aussehen...
Sollte dies eine Diskussion über Mundart bei Kleinkinder sein, dann habe ich Folgendes anzufügen: Leider wird völlig am Kind vorbei diskutiert! Die Sicht (und somit das Wohl) des Kindes wird völlig übergangen. Wohl auch zurecht, denn man müsste schnell erkennen, dass die Kinder viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel mehr "verkraften" als die Erwachsenen denken!
Oder anders gesagt: mein 4jähriger Göttibub entdeckt gerade das HD für sich (Disneyfilme); muss ich ihn jetzt zwingen CH-Dt. zu sprechen?!? Weil es ja besser für ihn ist...