Kommentare

@Anisum: Ich konsumiere ( auch berufsbedingt) einen ganzen Haufen Medien querbeet. Da ist von Boston-Bomber, Attentäter usw. die Rede. Wenns hochkommt steht da noch ein mutmasslicher davor. Vorverurteilung galore. Wo bitte herrscht da Transparenz? Der Dreck ist eben nicht als solcher gekennzeichnet, wäre ja auch schön blöde von einer Redaktion das zuzugeben. Sorry liebe Leser, im Sinne der Topaktualität verifizieren wir unsere Storys nicht mehr wirklich. Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen sie Tom Clancy oder die Gebrüder Grimm. Ne im Ernst, es wurde zwar das Informationsdesaster der Bostoner Behörden reflektiert, aber die eigene Rolle in diesem Spiel schön aussen vor gelassen.
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"Sorry, aber aus Deinem "Bosten-Post" lese ich mehr über Deine Meinung/Einstellung heraus, als über die eigentlich kritisierten Kanäle. "
Versteh ich nicht ganz. Der ganze Thread besteht aus meiner Meinung, dass unsere Medien Scheisse sind. Dafür führe ich verschiedene illustrierende Beiepiele an. Oder wie oder was meinst du?
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So nun interessierts mich natürlich schon noch, für welchen Brotgeber du in die Tasten greifst. Btw. hast du dir mal ein bisschen was von den Filmen zur Pancaketheorie angeschaut? Immer noch so überzeugt davon?

liebe anisum: du weichst aus. - nicht sein gesamtwerk, seine medientheorie und insbesondere sein propagandamodell solltest du meiner meinung nach kennen. in dieser hinsicht ist chomsky der bedeutendste intellektuelle unserer zeit. seine linguistischen ansätze in ehren, aber in unserer diskussion hier geht es um die medien, wie sie funktionieren, was sie ausblenden, systembedingt. das müsste für dich extrem interessant sein.

@Pierre: Wie kommst Du darauf, dass ich Ihn nicht kenne?!
Noch einmal in aller Deutlichkeit:
Chomsky kenne ich in erster Linie aus der Linguistik.
Aber auch in der pubizistischen Wissenschaftswelt ist er mir nicht unbekannt, jedoch aber nicht sein publizistisches Gesamtwerk...

anisum: wie kommt es, dass du als medienschaffende chomsky medientheorie nicht kennst? chomsky gilt immerhin als einer der wichtigsten intellektuellen der usa? ist dies deiner meinung nach vernachlässigbar? wenn neugier für journalisten eine tugend ist, müsste es doch auch in deinem interesse sein, diese zu kennen. oder wie siehts du das?

@HST: Sorry, aber aus Deinem "Bosten-Post" lese ich mehr über Deine Meinung/Einstellung heraus, als über die eigentlich kritisierten Kanäle.
"Hier zeigt sich, dass im modernen Nachrichtentickerjournalismus offenbar keine Zeit zur Reflektion mehr bleibt." ähm ja, hier gebe ich Dir recht, das Korrektorat ist zu einem reine Lektorat verkommen (wenn überhaupt noch existent).
"Seit Tagen scheint zweifelsfrei festzustehen, dass es sich bei den beiden Tschetschenen um die Täter handeln muss. Sind die Untersuchungen den Bereits abgeschlossen?" Ich weiss ja nicht, welche Medien Du konsumiert, aber in den meinigen war stets die Rede von "Verdächtigen" (wenn auch mit seeeeehr grosser Wahrscheinlichkeit). Und wenn Du ehrlich bist, dann gilt das auch für Dich... woher solltest Du sonst wissen, dass die Untersuchungen nicht abgeschlossen sind.
@Isegrm: also mit dieser Argumentationskette präsentierst Du Dich auch nicht gerade als Koi ;-)
Fazit: Ja, es gibt Dreck in den Medien (auch bei uns); aber immerhin herrscht soviel Transparenz, dass der Dreck als Dreck erkennbar ist...

bei der tamedia sitzen ja auch geistige goldfischly am mac. - heute z.bsp. bedenkt 20 minuten, dass "die vielgescholtenen investmentbanker massgeblich zum quartalsergebnis der cs beigetragen haben", was die schelte ungerechtfertigt erscheinen lässt. dass diese gewinne durch die nächste "prime"krise oder den nächsten adeboni gefressen wird hatte im arbeitsspeicher des journi keinen platz mehr.

Es bizli scho. Die NZZ ist zwar sicher eine Art Leitmedium in der Schweiz und setzt einen qualitativen Standard. Die breite Masse informiert sich aber sicher nicht über sie. Und wie gesagt, die NZZ steht da quasi allein.
Vielleicht hab ich hier auch ein bisschen viel in einen Topf geworfen.Was mich ja ursprünglich genervt hat, ist diese Etablierung von gewissen Narrativen. Haben sich diese einmal verfestigt, gelten sie als wahr, obwohl die Faktenlage diese Schlüsse eigentlich gar nicht zulassen würde. Es entsteht dann so eine Medientenor, der Wahrheit suggeriert oder Stimmungen und Meinungen widerspiegelt, die nicht haltbar sind, weil sie systematisch andere Sichtweisen ausklammern.

@boogieblind: nö, nicht speziell. Und lass gut sein ist die Einstellung, die uns direkt in eine schöne neue Welt führt.
@n`dugu: Wie gesagt. NZZ find ich von der Vielfalt, vom Stil ziemlich gut. Sie bringt auch immer mal wieder Themen und (oft auch abgelegene) Schauplätze, die bei den meisten anderen Medien völlig unterm Radar bleiben. Man muss sich der liberalen Färbung bewusst sein, welche sich natürlich in vielen (Wirtschafts)-politischen Themen wiederspiegelt. Häufig bringen sie bei Abstimmungen aber auch vertiefende pro/contra Beiträge. So sollte ausgewogene Berichterstattung zu politischen Meinungsbildungsprozessen aussehen. Es sollten möglichst alle Meinungen thematisiert werden, meinetwegen auch mit einordnenden Kommentaren seitens des Mediums. Danach kann sich der Leser seine Meinung dazu bilden.
Rundfunkmässig find ich Rendezvous und Echo der Zeit stark. Auch die haben eine grosse Themenvielfalt, interessante Vertiefungsberichte und oft auch längere Gespräche mit "Experten".

@von Hunter_S_Thomson: Du scheinst ja ein ziemlich grosses Problem mit den Amis zu haben!? Lass es gut sein...

So, um hier mal wieder ein bisschen von der 9/11 Schiene wegzukommen: Aktuelles Besipiel einer mM nach grauenhaften Berichterstattung ist die zum Bombenanschlag von Boston. Hier zeigt sich, dass im modernen Nachrichtentickerjournalismus offenbar keine Zeit zur Reflektion mehr bleibt. Minütlich werden updates rausgehauen, die von den journalisten unmöglich so schnell auf ihre Richtigkeit haben überprüft werden können. Seit Tagen scheint zweifelsfrei festzustehen, dass es sich bei den beiden Tschetschenen um die Täter handeln muss. Sind die Untersuchungen den Bereits abgeschlossen? Gibt es zweifelsfreihe Beweise? Gilt der Grundsatz, dass man einer Person seine Schuld erst nachweisen muss nicht mehr oder hab ich da einfach etwas verpasst oder im Nachrichtenschwall über Menschenjagd und erleichterter Bevölkerung überlesen?

Hier Anisum:
www.youtube.com
www.youtube.com
www.youtube.com
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Bitte schau dir das an.
n`dugu: Je mehr man sich damit beschäftigt, desto unwahrscheinlicher wird die offizielle Geschichte. Also muss es andere Erklärungen geben.

Ah ja, Ockham: knapp zusammengefasst: die simpelste Theorie (also die mit am wenigsten Hypothesen) ist meist die richtige... de.wikipedia.org
Dafür hätte ich noch eine kurze Frage: "Und nochmal, wenn die Pancake-Theorie stimmt, hätte der Fall doch immer langsamer werden müssen." Wieso (physikalische Erklärung)? Habe das so noch nie gehört...

ja, anisum, seine untersuchungen zur funktionsweise der medien. darum geht's glaube ich in dieser diskussion...

Heftiger gebrannt? Bitte wie und wo? Noch einmal: diese Zerstörungswut (flugi im hochhuus!) gab es so vorher so noch nie..."hätte ien viel höherer schutthaufen entsthen müssen, da die Stockwerke aufeinander fielen." also jetzt wunderts dich auch noch, dass der ganze Dreck nicht auf einem Haufen blieb, sondern von der Druckwelle durch halb Manhatten getragen wurde? ähm, heisst das jetzt doch, Du zweifelst das Ganze an?!

Wie gesagt, es gibt Beispiele von Hochhäusern die wesentlich länger und heftiger brannten als die Twin Towers und die nicht zusammenstürzten. Und nochmal, wenn die Pancake-Theorie stimmt, hätte der Fall doch immer langsamer werden müssen. Es hätte ien viel höherer schutthaufen entsthen müssen, da die Stockwerke aufeinander fielen. Zu sehen ist ein quasi implodierendes Gebäude, das sich in einer Staubwolke auflöst.
Nun erklär mir bitte das Ockham Argument, das kenn ich nicht.