Kommentare

Aus der NZZ: "Mittelstand verliert im Steuerwettstreit
Vom Steuerwettbewerb profitieren die Personen mit hohen Einkommen und Vermögen, sowie Geringverdiener"
www.nzz.ch
Wenn selbst eine bürgerlich-liberale Tageszeitung zu der Einsicht kommt, wird was dran sein. Im Vorfeld der Abstimmung wurde immer propagiert, der Mittelstand würde durch die Steuergerechtigkeitsinitiative negativ betroffen. Dabei scheint es der immer exzessivere Wettbewerb zu sein, welcher dem Mittelstand eins auswischt.
Langfristig gilt wohl auch hier: Ein gesundes Mass ist nachhaltiger als kurzfristige Exzesse.

@pimp: Auch: aufwiegelnd, hetzerisch ( de.wiktionary.org )
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Da müsstest, du erst nachweisen, dass die Herren Schindler und Spuhler tatsächlich in 3. Weltländern tätig sind UND Steuern über Patentrechte und dergleichen optimieren.
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Klar, ist das moralisch verwerflich. Man kann jedes vorhandene System ausnutzen. Hohe Steuern nützen dagegen genau Null Komma gar nichts, es sei denn, eine Institution würde weltweit Einheitssteuersätze aufzwingen. Siehst du irgendwo eine solche Institution? Möchtest du überhaupt in einer Welt leben, die Nationalstaaten ihre Steuern diktatorisch aufzwingen kann? Und damit auch anderes?

bluebalu: 'demagogie', von griech. demos 'volk', und agein, 'führen', übersetzbar als 'volksverführung': der post war an dich persönlich gerichtet, nicht ans volk.
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waren schindler, spuhler in den abstimmungsdebatten nicht auch besitzer von multinationalen konzernen? grosskapital ist mobil und international.
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anyway (unabhängig von der vergangenen abstimmung), die interessante und fundierte recherche spricht für sich selbst, zeigt die mechanismen des sog. steuerwettbewerbs, mit auswirkungen bis nach afrika. sag, was du darüber denkst, über den konkreten fall.
www.tagesanzeiger.ch

@Pimp: Das sind Firmensteuern für multinationale Konzerne. In diesem Thread ging es bisher eigentlich immer um Privatsteuern von natürlichen Personen. Wieso vermischst du ständig auf ziemlich demagogische Weise Sachverhalte?

bluebalu, du hast weiter unten eine erbschaftssteuer und auch sonst noch ein paar steuerarten als ungerechte zusatzsteuern bezeichnet, und den heutigen steuerwettbewerb verteidigt.
da ist dieser wirklich bemerkenswerte bericht über die steuersparpraktiken einer bierbrauerei in afrika. mit hilfe des schweizer steuerwettbewerbs. und auf kosten von...? ja, genau.
www.tagesanzeiger.ch
und hier noch die 'wissenschaftliche' version:
www.actionaid.org.au

Bezüglich Fremdenfeindlichkeit bin ich nicht gleichgültig. Den Ja-Stimmenden, wozu ich nicht gehöre, einfach Fremdenfeindlichkeit vorzuwerfen, ist aber doch etwas sehr kurz gedacht.
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Die Juso ist sicher auch nicht gerade ein Ideal für gelebte Toleranz und bei Krawall immer gerne mit dabei, wie man hier sieht:
www.tagesanzeiger.ch

gleichgültigkeit ist ein ausgezeichneter nährboden für fremdenfeindlichkeit

Pimp: Ich habe den Gegenvorschlag unterstützt und die Initiative abgelehnt (anderer Thread). Im Gegensatz zu Sequelle nicht aus taktischen Gründen. Freude über das Ergebnis habe ich nicht, Gleichgültigkeit insofern, als dass die Initiative 5 Jahre nicht umgesetzt wird und danach vermutlich nochmal einer Referendumsabstimmung unterliegt, weil der Gesetzestext der SVP nicht passen wird.

bluebalu, aber bitte: auf den linken herumhacken (jeder von uns weiss, wie die position von sp und grünen gegenüber fremdenfeindlichkeit ist...) und dabei nie ein wort über die eigene haltung verlieren. bei gewissen bürgerlichen (und ich schliesse dich hier ein, bluebalu) höre ich sogar eine gewisse freude raus, dass die rauswurf-initiative angenommen wurde. oder zumindest gleichgültigkeit. weshalb hat die bürgerliche mitte und economiesuisse, die sonst ein riesenbudget haben, keinen müden pfennig lockergemacht gegen die initiative? weshalb war bei deinen seitenlangen texten gegen die steuerinitiative nicht ein wörtchen gegen die svp-ausschaffungs-initiative darunter? item, die fragen sind rein rethorischer art, musst nicht drauf antworten.

pimp: Die SP hat in einer Umfrage die Ausschaffungsinitiative zu grossen Teilen befürwortet. ;-)

Sequelle: Ideologisch war es, ein 2xNein herauszugeben, wenn man rational ganz klar zur Auffassung gelangen muss, dass das Anliegen im Volk vorhanden ist und die Initiative auch angenommen wird: Umfragen hierzu gab es genug.
Der Steilpass dieser Handlung liegt nun darin, der SVP damit nicht nur zur Annahme der Initiative verholfen hat, sondern, deren parteipolitische Ausschlachtung im Parlament und deren Wahlkampf wissentlich und tatkräftig unterstützt. Strategisch sicherlich höchst unklug.

was man links und rechts zugutehalten muss, im politischen prozess, ist, dass sie klar stellung bezogen haben. Für mich enttäuschend war die schweigende bürgerliche mitte. kein plakat und keine laute stimme dagegen, von unseren 'liberalen' bürgerlichen. wie viele von denen haben heimlich mit einem ja dem ausländer in den hintern getreten, und waren froh, dass die svp diese initiative lanciert hat, und ihnen die drecksarbeit abnahm?

bluebalu: welchen Steilpass? Dass die SP 2XNein ausgab?
Ehrlich gesagt, ich sah den GGV nicht als Notwendigkeit, obwohl ich versuchte, den mit Ja und Zusatzfrage gegen die Initiative durchzubekommen. Nicht-taktisch hätte ich klar NEIN und NEIN gestimmt. Ist es ideologieverbrämt, den GGV unnötig zu finden?
Zudem: Schade ist v.A., dass die SVP so eine Initiative aufstellt und damit die Leute abholt. Schlecht darauf zu reagieren ist ein minderes Vergehen.

Dass die Schweizer sich in Ausländerfragen nicht besonders rational verhalten, ist seit der Minarettinitiative bekannt. Schade, haben die Linken der SVP aus ideologischen Gründen eine Steilvorlage für den Wahlkampf geliefert..

Pimp: rational oder irrational.. bei der Steuergerechtigkeitsinitiative sehe ich (Initiative und Auseinandersetzung damit) immerhin noch Rationales.
Ausländerinitiative: suche vergeblich nach einem Funken Rationalität.. Nichts, nada, nothing. Gestern im Ausgang einen Türken getroffen (KMU-Unternehmer in ZH, seit über 15 J.). Man macht sich keine Vorstellung darüber, wie abgrundtief enttäuscht solche Leute (also nicht die bösen Kriminellen) sind, dass wir so eine verfehlte Vorlage überhaupt aufstellen... Ich übrigens auch.. Stolz auf unsere Ja-Sager? Pfffft. Auch nicht. Ich werde stolz sein auf unsere Ausländer, wenn die sich im Fall einer Annahme der Initiative oder des GGV ruhig und anständig verhalten und zur Tagesordnung übergehen.