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Und wenn 100'000 genau so gleichgültig denken wie du hat dein Kandidat 13'246 Stimmen und anstelle von ihm ist dann irgend einer gewählt der dir völlig gegen den Strich geht. Also ist es eben doch wichtig. Für das Land, dein Umfeld und deine Nerven. ;)

@ Chillio: Nein, ich glaube das kann man (noch) nicht. Der Smartspider ergibt sich aus den Antworten und der Gewichtung im Fragebogen.
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Apropos "Wie wählt man": Ich rate den Leuten immer, sich selbst zu fragen, wo sie persönlich die Probleme und Chancen sehen. Macht man sich z.B. Sorgen um die Umwelt, möchte aber gleichzeitig mehr Polizei auf den Strassen sehen (das ist jetzt nur ein Beispiel), muss es kein Widerspruch sein, sowohl Grüne- als auch SVP-Kandidaten zu wählen. Solange man sich vorher informiert hat, was die Positionen von PolitikerInnen zu persönlich wichtigen Themen sind, sollte man also durchaus subjektiv wählen. Objektiv gesehen müssten noch weitere Faktoren wie "Glaubwürdigkeit, Lösungsorientierung und Konsensfähigkeit einer Partei bzw. des Politikers" hinzukommen, um das beurteilen zu können, muss man aber zwingend ein gewisses Interesse an Politik haben - was bei vielen nun mal nicht zutrifft.

Naja, bei gewissen Personen wäre es mir lieber, wenn diese gar nicht wählen würden... dann klingt es ungefähr so:
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X: "Ich habe gewählt"
Y: "Aha?"
X: "Ja, ich habe wie immer die SVP-Liste genommen und eingeschickt"
Y: "Kennst Du smartvote.ch
X: "Blöde Seich, dafür habe ich keine Zeit" (Eigentlich: Keine Lust)
Y: "Woher weisst Du dann, wen Du wählen sollst"
X: "Wir haben zuviele Ausländer. Deshalb SVP" (Person wohnt in einem kleinen Dorf mit 5% Ausländeranteil)
Y: "Aber Du findest ja auch Banker scheisse und sagst ständig, dass Manager zuviel verdienen"
X: "Ja, warum?"
Y: "Naja, SVP ist dafür sicher die falsche Partei"
X: "Wer denn sonst?"
Y: "Naja, vielleicht ja SP..."
X: "Ich wähle sicher keine Linken!"
Y: "Du könntest ja auch gewisse Personen auf Deiner SVP-Liste streichen und durch andere ersetzen"
X: "Ja? Das geht?"
Y: "Ja klar"
X: "Und wie funktiert das?"
Y: [ Erklärt ]
X: "Das ist ja ein Riesenaufwand!"
Y: "Besser, als einfach Politiker zu wählen, die einen gar nicht repräsentieren"
X: "Und wie finde ich heraus, welche Politiker das tun?"
Y: "Eben, z.B. mit smartvote.ch oder vimentis.ch"
X: "Ach...hmja...(Ausrede warum das viel zu anstrengend ist)"
Y: "OK...egal" (Resignation)

@perlentaucher: danke. das ist die einzige korrekte antwort! ein bischen stolz auf mich bin ich schon, dass ich von alleine infolge nachdenkens das vorhandensein eines paradox (oder paradox'? oder paradoxons?) gespürt habe. du bist offenbar auch ein schlauer :-)

und weshalb musst du wohl steuern zahlen? sehr wahrscheinlich käme der staat auch ohne deinen beitrag über die runden.
und was denkt sich wohl der baum im wald dazu?

google mal "Wahlparadox", da findest du eine nette Erklärung


@ ninja turtle: deine argumentation ist genau so unterirdisch simple wie das argument 'ich fliege in die ferien, denn der flieger geht ja sowieso, ob ich nun mitfliege oder nicht. deshalb sehe ich nicht ein, wieso ich die umwelt schonen könnte, wenn ich nicht fliege.'

Der Widerspruch lliegt in deiner Sichtweise des Problems. Jede Stimme, jeder Einzelbeitrag zu einer Masse sind für sich genommen irrelevant. Wenn du selbst Teil einer Masse bist, nimmst du dich trotzdem noch als Individuum wahr. Aber auf der Ebene des Individuums sind Massenphänomene nicht erklärbar. Erst wenn du Ausserhalb der Masse stehst, am besten von oben die Menge betrachtest, erschliesst sie sich dir.
Genauso ists bei der Demokratie. Nur wenn du von dir selbst abstrahieren kannst, dich als Teil einer Idee wahrnimmst, ergibt Wählen und Abstimmen einen Sinn.

Lieber Mutant, du hast den Unterschied zwischen der Aktion eines einzelnen und einer Gruppe nicht verstanden. Das ist wie beim Umweltschutz. Eine Person, die Auto fährst ist überhaupt kein Problem. 1 Milliarde Autos ist ein Problem. Eine einzelne Person, die stattdessen das Velo nimmt, macht die Luft nicht messbar besser. Wenn es eine halbe Statt tut, mach das hingegen einen grossen Unterschied.
Deshalb ist es wichtig, dass jeder einzelne wählen geht, und (viel wichtiger) seine Mitmenschen ermuntert, es ihm gleich zu tun.

turtle, du vergibst nicht nur kandidatenstimmen, sondern auch listen- (parteien-)stimmen. da entscheiden oft ein paar tausend stimmen (nationalratswahlen im kanton zh), ob eine partei 3 oder vier sitze erhält. oder keinen oder einen sitz hat.

was wäre wenn jetzt zwei kandidaten 112346 stimmen haben, dann wäre ja deine auschlaggebend (gab doch mal einen film mit kevin costner denke ich, der das thematisiert hat).
anderer fall wenn jetzt all 112347 so denken wie du, dann wird dein kandidat nicht gewählt, weil er ja 0 stimmen bekommen hat, obwohl er ja eigentlich hätte gewählt werden müssen, nur leider ging niemand an die urne. bei abstimmungen weiss man ja erst im nachhinein, wie stark eine stimme das ganze beeinflusst. aslo ist deine überlegung wenn man das resultat kennt durchaus korrekt, aber solang man das nicht weiss, kann man gar nicht entscheiden.

@lucid: dein ameisenbeispie trifft's nicht ganz genau. es müsste so formuliert werden: ob eine einzelne ameise beim floss mitmacht oder nicht, ist egal. das floss wird auch ohne sie durch die 134'032 anderen ameisen gebaut. der entscheid der einzelnen ameise hat für sich betrachtet keinen einfluss auf den flossbau. bei einer betrachtung des gesamtsystems von oben spielen die vielen einzelnen entscheidungen der ameisen jedoch eine rolle, da genügend ameisen mitmachen müssen, damit das floss gebaut wird :-)

@ lucid: sehr schön.

@ lucid: sehr schön.

evt. ist es ein mathematisches problem... vielleicht so, dass eine summe sich in ihren relevanten teilen aus lauter einsen zusammensetzt (relevant, weil nullen ja nicht zählen???). haben wir denn wirklicih keine mathematiker oder allenfalls physiker hier die einem das mal anschaulich erklären könnten?