Kommentare

Ich kenne Hanekes Fernsehfilme jetzt nicht (die werden vermutlich auch ziemlich schwer zu bekommen sein), aber seine ersten Kinofilme waren ganz starker Tobak und ich fühle mich auch immer unglaublich depressiv nach Haneke-Filmen, obwohl ich sie oft für genial halte. Ich verstehe aber nicht ganz, wieso man unbedingt eine Sicherheitsnummer machen muss, um sich zu etablieren. Und von wegen privatisieren: Dann würde es halt einfach keine Filme mehr geben (zumindest nicht in Spielfilmlänge), weil der Markt viel zu klein und Film zu teuer ist.

da hilft bloss die komplette privatisierung des filmschaffens. dann wird alles besser.

Sicherheitsnummern, ja schon. Das triffts durchaus. Solange man halt als Regisseur noch keine großen Treffer gelandet hat, muss man sich wohl an sicherheitsnummern halten. Die von dir genannten Österreicher sind ja auch nicht aufd nacht mit provozierenden, tiefsinnigen, intellektuell hochstehenden absolut kunstvollen Erstwerken berühmt geworden, sondern mussten sich auch erst mal in der Szene etablieren, um etwas riskieren zu können. Vielleicht liegt da der Hase im Pfeffer: es gibt in der schweiz evtl zu wenig etablierte herausragende filmschaffende, die sich auch mal was trauen könnten, ohne dass gleich ihre gesamte Existenz davon abhängt. .. who knows..

Wobei das ja auch alles publikumswirksame Sicherheitsnummern sind (Comedy/Historienschinken). Die Hürde ist bei Film halt auch zuerst mal eine Finanzielle. Wie offen die Schweizer Filmförderung gegenüber neuen Köpfen und gewagteren Stoffen wäre, weiss ich nicht. Aber ich fürchte, es erhalten meist dieselben etablierten Firmen die Mittel, wenn dann der Giacobbo mitspielt sogar noch eher. Kulturmafia halt.

Eigentlich schade. Denn Potential wäre ja vorhanden, siehe vorherige aufgelistete Filme... könnte mir auch vorstellen, dass dem eine Art Angst zugrunde liegt, im bzw. durch den Film mal wirklich was zu wagen oder sich weiter als gewöhnlich aus dem Fenster zu lehnen - Panik, es könnte beim Publikum nicht ankommen. .. oder so. Reinste Spekulation.

Möglich. Ich stelle fest, dass viele hier eher Theater machen wollen.

es das, was in der Schweiz (noch) nicht so weit entwickelt ist...

Ja stimmt. Amour z.b. war toll. Vielleicht liegts auch an der eher kleinen schweizer filmszene? K.a. in Österreich oder auch Bayern, vergleichbare Länderstrukturen wie in der Schweiz, gibt es eine weit zurückreichende Film(kunst)kultur. Vielleicht ist

Naja, ist jetzt schon länger her, aber über das normale TV-Drama und sozialer Anteilnahme ist der jetzt auch nicht hinausgekommen. Hängt natürlich auch von den eigenen Ansprüchen ab. Wenn man aber unser Nachbarland Österreich betrachtet, dann werden dort richtig gute Filme gedreht. Von Michael Haneke oder Götz Spielmann. Vermutlich fehlt einfach dieser radikale krtische Blick.

Snow White fand ich durchaus tiefgründig und intellektuell geprägt...

Tiefgründig und intellektuell? Das vermisse ich eigentlich.

schweizer regisseure wollen immer so gekünstelt intellektuell oder tiefgründig sein. «herbstzeitlose» und «schweizermachen» sind da riesige ausnahmen. schade eigentlich, wenn man denkt, dass schweizer filmschaffen besonders in den 50er und 60er jahren sehr wohl über die landegrenzen hinaus beachtung fand - trotz der sprache.

Ich fand " Der Sandmann", "Der Verdingbub" und "Die Herbstzeitlosen" herausragende Filme. Denke aber schon, dass vieles an der Sprache liegt, warum die Filme nicht über die Landesgrenzen hinaus erfolgreich sind. Der Charakter und Charme eines Filmes verändert sich v.a. durch eine Sprachübersetzung doch deutlich, die Botschaft kommt nicht mehr so rüber. Und mit Untertiteln, sofern man der Schweizer Mundart nicht mächtig ist, ist es eben immer so eine Sache. .. Finde, es gibt durchaus sehr sehenswerte Schweizer Filme.
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