Wenn du mich fragst: «Ron, wer bist du?», dann hab ich darauf von Tag zu Tag eine andere Antwort parat. Heute bin ich zum Beispiel ein urbaner Kulturliebhaber mit Hang zum Übertreiben, der viel Liebe für seine Stadt und die Stadtkinder übrig hat. Tönt nach viel? Dann frag mal Livia Rita, wer sie ist! Ihre Antwort: «aufstrebende Sängerin, Musikerin, Alpenhexe, Klimaaktivistin, Designerin, Choreografin, Filmemacherin und bildende Künstlerin mit einer unerschöpflichen Hingabe an eine progressive Denkweise». So steht es 1:1 auf ihrer Webseite - beeindruckend oder? Heute Abend spielt Livia Rita im Neubad. Zusammen mit den Avantgardeners vermischt sie heute Musik mit Tanzperformance, Art-Fashion und einer queeren Mythologiewelt. Der Abend spiegelt also ihre grosse Vielfältigkeit wieder, schön so!

Und wieder ein Tipp aus dem Neubad. Ja, was kann ich denn dafür, wenn die Menschen in dieser verflixten Zwischennutzung ein so gutes Programm veranstalten?! Jedenfalls, am Samstag ist der internationale Tag der Menschenrechte. Das Neubad hat dazu einen Programmtag organisiert und fokussiert sich insbesondere auf die Rechte und Gleichberechtigung von FLINTA* Personen und der LGBTIQA* Gemeinschaft und spannen dafür mit verschiedenen Akteur:innen zusammen. Es findet in diesem Rahmen eine Film-Vorführung, eine Performance-Lecture und eine Party statt. Mein Highligt: «Proudly Presenting: Open Cunt» mit Talaya Schmid, Mitgründerin von Film- und Kunstfestival Porny Days und Oliwia Hälterlein, Kulturwissenschaftlerin, Autorin und (S)expertin.

Das war wieder mal klassisches Theater mit einem klaren Narrativ, mit Weltliteratur als Grundlage, grossen Kostümen und eindrücklichem Bühnenbild. Das dachte ich, als ich die Premiere von «Das Bildnis des Dorian Gray» im Luzerner Theater vor gut einer Woche verliess. Das Stück ist dem Roman von Oscar Wilde nachempfunden. Darin wünscht sich Dorian Gray, dass anstelle seines Körpers das Porträt von ihm altern sollte. Sein Wunsch wird wahr und die Geschichte nimmt von da an ihren düsteren Verlauf. Spannend war, wie die Macher:innen mit den Geschlechterstereotypen spielten. Dazu kam auch noch ein grossartiges Schauspiel. Ja, du siehst: Ich bin voll des Lobes. Geh unbedingt hin!

In letzter Zeit weise ich dich schampar viel auf Märkte hin. Aber schau, ich meine es nur gut. Mir ists wichtig, dass du am Schluss kurz vor Weihnachten keinen Stress hast und im letzten Moment noch all deine Geschenke zusammenkaufen musst. Die besten Ideen kommen dann meistens nämlich nicht mehr. Am Samstag findet von 12:00 bis 20:00 Uhr im B74 an der Baselstrasse der «äh Lappe oder zweh» statt. Mehr als 90 Künstlerinnen & Künstler sind bei uns im B74 Raum für Kunst mit einem Werk präsent. Die Werke werden anonym präsentiert. Beim Kauf lüftet sich das Geheimnis der Autorenschaft - exiting! Am Sonntag findet von 11:00 bis 19:00 Uhr der «Bazar Pazzo» statt, mit viel Kunst und Kunsthandwerk, Kleinem und Grossem zum Verkauf.

Wahrscheinlich musst du jetzt lachen und den Kopf schütteln. «Ron, was ist denn das für eine Frage? Weil das Wasser denk NASS ist.» Ich hätte dir bis gestern recht gegeben. Aber die Wahrheit ist, dass wir Nässe eigentlich gar nicht wahrnehmen können. Dafür fehlen uns auf der Hautoberfläche die entsprechenden Rezeptoren, die Nässe registrieren könnten. Was du also eigentlich fühlst, wenn du wieder einmal in eine kalte Pfütze stehst oder in der warmen Badewanne liegst, ist ein anderer Druck und eine andere Temperatur auf der Haut. Du glaubst mir nicht? Dann sag mir doch: Wenn du dein T-Shirt über Nacht draussen auslüftest, ist das T-Shirt am Morgen wirklich feucht oder einfach nur kalt? Ha, siehst du!