"Wann und v.a. weshalb war dein Leben zuletzt perfekt?" - Die Frage an und für sich hat das Potenzial unglücklich zu...
"Wann und v.a. weshalb war dein Leben zuletzt perfekt?" - Die Frage an und für sich hat das Potenzial unglücklich zu machen... :-) Denn um sie überhaupt zu stellen, muss ich "mich" und "mein Leben" als zwei verschiedene, voneinander getrennte, Dinge betrachten. "Ich" werde meistens etwas anderes wollen als das was "mein Leben" gerade ist; und genau da kann's mühsam werden: Entweder ablehnen was da ist, herbeiwünschen was NICHT da ist, oder auf immer und ewig das behalten wollen was "mir" zu gehören scheint ("mein Leben", meine Jugend, meine Gesundheit, meine Partnerin, mein Besitz etc). Dann das Ding mit der Perfektion, - wie schon in vorangehenden Beiträgen erwähnt: Um von Perfektion sprechen zu können, muss ich eine Vorstellung davon haben was perfekt ist. Und wo entsteht das Bild von Perfektion? Genau, ... im Labor, das draussen an der Türe mit "ICH" angeschrieben ist. Der Hund der sich in den Schwanz beisst: ICH mache die Vorgabe, was perfekt ist, mache sie "mit Vorteil" unerfüllbar, und ICH versuche sie dann zu erfüllen. Der perfekte Moment, das perfekte Leben, die perfekte Beziehung, der perfekte Körper, bis hin zum perfekten Furz - wenn's denn sein soll und das Publikum stimmt... :-)) Die Idee von Perfektion erzeugt halt einfach viel Druck und Unruhe. Doch Druck und Unruhe haben auch eine Funktion, und wenn das fehlt kann's erst mal ungemütlich werden. Stille ist "gewöhnungsbedürftig" (ich meine damit nicht die akkustische Stille) und macht meistens Angst. Denn die ganzen ICH-Sachen nehmen sich ihr gegenüber ziemlich kläglich aus; die uralte Frage kann sich breit machen: Wer bin ich. Und wo diese Frage ist, ist auch die Auseinandersetzung mit dem Tod nicht weit. Ich wünsche allen DEN perfekten Tag (der er bereits ist)! ;-)
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perfect life
"Wann und v.a. weshalb war dein Leben zuletzt perfekt?" - Die Frage an und für sich hat das Potenzial unglücklich zu machen... :-) Denn um sie überhaupt zu stellen, muss ich "mich" und "mein Leben" als zwei verschiedene, voneinander getrennte, Dinge betrachten. "Ich" werde meistens etwas anderes wollen als das was "mein Leben" gerade ist; und genau da kann's mühsam werden: Entweder ablehnen was da ist, herbeiwünschen was NICHT da ist, oder auf immer und ewig das behalten wollen was "mir" zu gehören scheint ("mein Leben", meine Jugend, meine Gesundheit, meine Partnerin, mein Besitz etc). Dann das Ding mit der Perfektion, - wie schon in vorangehenden Beiträgen erwähnt: Um von Perfektion sprechen zu können, muss ich eine Vorstellung davon haben was perfekt ist. Und wo entsteht das Bild von Perfektion? Genau, ... im Labor, das draussen an der Türe mit "ICH" angeschrieben ist. Der Hund der sich in den Schwanz beisst: ICH mache die Vorgabe, was perfekt ist, mache sie "mit Vorteil" unerfüllbar, und ICH versuche sie dann zu erfüllen. Der perfekte Moment, das perfekte Leben, die perfekte Beziehung, der perfekte Körper, bis hin zum perfekten Furz - wenn's denn sein soll und das Publikum stimmt... :-)) Die Idee von Perfektion erzeugt halt einfach viel Druck und Unruhe. Doch Druck und Unruhe haben auch eine Funktion, und wenn das fehlt kann's erst mal ungemütlich werden. Stille ist "gewöhnungsbedürftig" (ich meine damit nicht die akkustische Stille) und macht meistens Angst. Denn die ganzen ICH-Sachen nehmen sich ihr gegenüber ziemlich kläglich aus; die uralte Frage kann sich breit machen: Wer bin ich. Und wo diese Frage ist, ist auch die Auseinandersetzung mit dem Tod nicht weit. Ich wünsche allen DEN perfekten Tag (der er bereits ist)! ;-)
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