Ruth von Seen
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FreeLesen und Schreiben sind meine Leidenschaft. Mit offenen Ohren und Augen durch die Stadt flanieren - und Schattenspiele beobachten.
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Winterthur
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Stadttheater im Plenum: von Biss & Bass
Bass:Lieber Biss, wie hast du’s mit unserem Stadttheater? Gefällt es dir? Warst du kürzlich drinnen, vielleicht an der Preisverleihung der Kurzfilmtage?Biss:Nein, ich schaffte es nicht. Aber am Mittwochabend war eine Veranstaltung organisiert vom Café des Arts, in der alten Kaserne, da sass ich ganz hinten, der Saal war voll und die Stimmung ziemlich geladen.Ich habe da ein paar Notizen gemacht, schau mal:Seeeehr viele Leute da in der alten Kaserne!Alt und jung, klug und ...Naja, alle versuchen, gescheit zu reden.Kommunikation weichgespült, sagt der eine.Der andere stützt sein Kinn in die Hand, versucht den Anschein zu geben, gut zuzuhören, ein Dritter räuspert sich.Hm.Entemotionalisieren, sagt der eine, hach! sagt der andere und der Moderator verwirft die Hände. (Insgesamt bleibt er ruhig und entschlossen).Ein intaktes Haus abbrechen bedeutet Angriff auf die Kultur, bedeutet Angriff auf die Menschen.Der Kreativität der Architekten sind keine Grenzen gesetzt.Denkverbot wäre schade.In der Tat!So.Es gäbe noch viele solcher Sätze, ich will dich aber nicht langweilen damit. Zum Glück bleibt heute der Nebel liegen, man kann sich besser der Unschärfe widmen.
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- Der schönste Ort in der Stadt:
- Stadtbibliothek
Lesen und Schreiben sind meine Leidenschaft. Mit offenen Ohren und Augen durch die Stadt flanieren - und Schattenspiele beobachten.
- Der schönste Ort in der Stadt:
- Stadtbibliothek
- An diesem Ort kann ich mich am besten entspannen:
- Hof der Stadtbibliothek
- Meine Lieblingsbar:
- Fahrenheit
- Mein Lieblingsclub:
- Albani
- Da nehme ich noch einen Schlummi:
- Coalmine
- In einem Film über mein Leben, würde mich dieser Schauspieler verkörpern:
- Meryl Streeep
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Gilbert64giellarossiGiesserei8Berne
Stadttheater im Plenum: von Biss & Bass
Bass:
Lieber Biss, wie hast du’s mit unserem Stadttheater? Gefällt es dir? Warst du kürzlich drinnen, vielleicht an der Preisverleihung der Kurzfilmtage?
Biss:
Nein, ich schaffte es nicht. Aber am Mittwochabend war eine Veranstaltung organisiert vom Café des Arts, in der alten Kaserne, da sass ich ganz hinten, der Saal war voll und die Stimmung ziemlich geladen.
Ich habe da ein paar Notizen gemacht, schau mal:
Seeeehr viele Leute da in der alten Kaserne!
Alt und jung, klug und ...
Naja, alle versuchen, gescheit zu reden.
Kommunikation weichgespült, sagt der eine.
Der andere stützt sein Kinn in die Hand, versucht den Anschein zu geben, gut zuzuhören, ein Dritter räuspert sich.
Hm.
Entemotionalisieren, sagt der eine, hach! sagt der andere und der Moderator verwirft die Hände. (Insgesamt bleibt er ruhig und entschlossen).
Ein intaktes Haus abbrechen bedeutet Angriff auf die Kultur, bedeutet Angriff auf die Menschen.
Der Kreativität der Architekten sind keine Grenzen gesetzt.
Denkverbot wäre schade.
In der Tat!
So.
Es gäbe noch viele solcher Sätze, ich will dich aber nicht langweilen damit. Zum Glück bleibt heute der Nebel liegen, man kann sich besser der Unschärfe widmen.
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Von Mützen und Materialien: Kolumne von Ruth Loosli / Illustration von Monique Stadler
Ein Lob auf Grossmütterchen
Grossmütterchen hat meine Mütze gefaltet. Und wieder auseinandergefaltet. Sie hat gesehen, dass der Gummizug sich in meine Stirn eingegraben hatte und eine Art vergängliches Muster eines indianischen Stirnbandes zu bilden vermochte.
Gib her, sagte sie.
Ihre Hände sind feine Instrumente, um Mützen zu falten, auseinanderzufalten, um Gummizüge zu öffnen und wieder zu verknoten, um leicht über eine gekräuselte Stirn zu streichen und in einem Suppentopf zu rühren. Ebenso gern blättert sie in Zeitschriften, noch lieber aber in Büchern, schnuppert in Bibliotheken, als müsste sie einen Duft der Gezeiten aufnehmen und wendet sich wieder sich selber zu.
Oder meiner Mütze.
Grossmütterchen ist da, wenn ich sie brauche, ich kann ihr rufen und sie eilt fragend herbei.
Mütterchen hat ein grosses Herz, deshalb nenn ich sie Grossmütterchen. Oder Schneewittchen. Oder bodenständiger: Honigmolch.
Ich werde ihr immer verbunden bleiben, denn es gibt Bänder und Bändchen aus Samt und Seide, die nicht strengen Mustern folgen. Oder Materialien. Samt und Seide sind zwar nicht übel, aber es gibt noch andere, tausend mehr Möglichkeiten – sehen wir uns in Tuchläden um, in St. Gallus zum Beispiel, wo ich schon lange nicht mehr war. Oder im Gewerbemuseum in Winterthur, da gibt es manches zu entdecken, was nicht zum gängigem Materialwissen gehört.
("Falten falten" läuft übrigens nur noch wenige Tage!).
Ich lebe gern in meiner Stadt. Ich nenne sie zwar nicht Grossmütterchen, aber das könnte ja noch werden.
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