Kommentare

@mary_jane , denk nicht das ich mich nicht ärger. Aber eigentlich ist es die Energie nicht wert. Oder besser, ich versuch sie umzulenken, bei der Arbeit funktioniert das prima- "wieso ist der scheiss noch nicht fertig" - verhilft zu einer vielleicht etwas oberflächlichen, aber doch recht raschen Arbeitsweise. "Wieso behandelt er mich wieder so seltsam" gibt mir das Zeichen, der Person in grossen Abstand aus dem Weg zu gehen. "Wo ist mein Schlüssel nochmal" heisst, das ich mehr schlafen muss, weil ich beginne, alles zu vergessen, und ausserdem wirklich den Platz für den Schlüssel einhalten, den ich mir selbst ausgesucht habe.
Ärger nervt mich mehr als Stress, deswegen geh ich dem sehr aus dem Weg. Vor allem deswegen, weil ich unglaublich darin aufgehen kann, und weil ich aus einer Familie von Cholerikern komme und deren ewiges Aufregen um Nichtigkeiten hasse- das ist da wie Sport, ein Daseinsprinzip, aber meines funktioniert anders, ich will Spass haben im Leben und das Gefühl, das ich meine Energien sinnvoll einsetze, und produktiv.
Das ist der Grund weswegen ich für mich selbst und für mein Umfeld was anderes vorhabe. Und das funktioniert ganz gut. Nur stehenbleiben und sich "grün ärgern" und den Anreiz im Ärger, eine Aktion zu starten, nicht wahrzunehmen, und sich nur im Gefühl zu weiden, das macht im Endeffekt- und das weiss ich aus Erfahrung- cholerisch. Und darauf hab ich sowas von keinen Bock mehr, so wie anderen schon der Winter verleidet ist....oder die Stadt.....oder Pasta-......oder die Jeans, die man sich vor eineinhalb Jahren gekauft hat. Einfach unakzeptierbar . Also vor lauter Ärgern über den Ärger- geh ich ihm aus dem Weg. Nicht immer, aber oft.
Auch Gefühle trainiert man. Also, wenn du nicht traurig sein willst, lenk die Gedanken, wenn du nicht cholerisch sein willst, geh dem aus dem Weg. Lenk deine Gedanken, das ist ein Lernprozess, und braucht seine Zeit. Aber wenn du ihn dir vornimmst, kannst schon ein Stück in diese Richtung gehen.

entspannt, dümmlich grinsen wenn einem gerade jemand die hütte abfackelt und dann auch noch das gefühl haben man sei einen schritt weiter als die andrern! bei fragen der erleuchtung kommt bei mir der griff zum lichtschalter. wenn das sich ärgern nicht gerade ein dauerzustand ist, dann gehörts zum leben wie sich freuen.

Wenn ich mich über Ärger wundern würde, käme ich aus dem Staunen -vor allem über mich selbst - gar nicht mehr heraus! Als höcht unreife Person ziehe ich es deshalb vor, mir tüchtig in die Hand zu beissen. Leider hilft dies nur punktuell, weshalb ich wohl in zehn Jahren (oder fünf) ein Magengeschwür habe.

@kkk: das ist zwar ein nachvollziehbarer Ansatz, den Du beschreibst, und schön und erhaben in der Theorie. So zeichnet man das Bild von einem selbst glänzend und kann voll und ganz zufrieden sein. Nur glaube ich, dass man den Vorsatz, so leben zu wollen, zwar verfolgen kann, ihn aber in der Praxis überwiegend nicht umsetzen können wird. Dazu sind wir alle zu sehr Mensch. Für kleine Alltagssituationen aber vielleicht eine mögliche Lebenshilfe. Dass Dir das in Situationen auch so gelingt, in welche Du persönlich stark involviert bist, nehme ich Dir - und auch anderen, die sich als stets "entspannt" beschreiben, nicht ab, da wäre es wohl entspannender, den Ärger, wie vagabonda es schreibt, zuzulassen und so den nötigen Raum zu geben.
@Sweetbrier: ich bin Deiner Meinung. Ein bisschen ärgern ab und zu ist gesund, das Entscheidende dabei eher, wie man mit ihm umgeht. Da liegt für mich des Pudels Kern - deshalb meine Eingangsfrage.
Sicherlich ist die aktuelle persönliche Grundkonstitution auch ein Kriterium, wie man einen aufkommenden Ärger handhabt.

ich denke es ist auch eine Grundeinstellungssache...ist man nachtragend? fällt man schnell aus dem konzept wenn die Dinge nicht so geordnet laufen wie gewünscht? stresst man sich selbst die ganz Zeit...etc.
Mit einer positiven Grundhaltung ist man sicher auch etwas Ärger-resistenter bzw. kann diesen schnell wieder abschütteln und vergessen

ach echt? ich habe aber keine solche Zeitung gefunden & den schlüssel auch nicht, klar ist nicht eine tragödie in dem sinn...aber bei einem solchen beispiel sehe ich gerade nicht, wie man sagen kann "juhuu ich hab meinen schlüssel verloren, wie entspannend" ...jeder würde sich ärgern, die einen etwas mehr und andere halt etwas weniger...vielleicht kommts auch auf die Dosierung an, wie bei so vielem...ein bisschen Ärgern schadet nicht...wenn man sich schnell wieder beruhigen kann & dann die Sache gelassen angehen...hingegen sich total in etwas hineinsteigern und sich nervlichen langzeitstrapazen auszusetze ist sicher weniger empfehlenswert und unbedingt zu vermeiden.

@ Sweetbrier: Erfreue dich an der Suche nach dem Schlüssel. Unter anderem kommen dort gar sonderbare Dinge zum Vorschein, z.B. eine Zeitung von 1873. Dann wunderst du dich, wenn du liest, wie entspannt die Leute damals waren.

also wenn ich zb einen schlüssel verliere, dann sehe ich keinen sinn darin mich darüber zu wundern, das ist doch eigentlich nur ärgerlich

So. Ich hoffe ich werd jetzt nicht zu esoterisch, das will ich nämlich nicht.....
Mein Denkansatz: Man ärgert sich dann über Menschen/Zustände, wenn man nicht genug entspannt ist um drüberzustehen. Will sagen: Wenn du entspannt genug wärst, würds dich nicht ärgern, weil es dich im seltensten Fall wirklich betrifft. Du könntest dem Ärgern grossflächig aus dem Weg gehen. Entspannt ist man, wenn man sich wohl fühlt in seiner Haut, genug schläft, sich so nimmt wie man ist, Sport macht, seine Freunde trifft...
Nun hat es das Ärgern nun mal an sich, das man sich so unglaublich gut daran gewöhnt. Wenn man sich Luft macht, gibt es mal eine kleine Erleichterung. Sie hält aber nicht lange an. Du musst dich schon gern ärgern, damit du dich viel ärgerst. Und genau das kannst du dir abgewöhnen, immer irgendwo rumzukritteln, weil eigentlich ist ja das Andersartige auch ganz spannend. Gewöhn dir ab, dich zu ärgern, und du hast ein entspannteres Leben.
Jetzt zur eigentlichen Frage: Es gibt da einen netten Spruch, der heisst: "Wundern, nicht ärgern" Wenn man den strafenden Tadlerzwerg, der einen die ganze Zeit ins Ort flüstert, das etwas "falsch" ist,von seiner Schulter runterstosst, kann man sich über die absonderlichsten Dinge wundern. Und das dann einfach so stehen lassen und es selbst anders machen und sich darüber freuen, das so entspannt anzugehen.

Also, wenns dir zum aus der Haut fahren zumute ist, wie kann denn dein Aerger dir nicht wert sein? Wenn mich etwas ärgert, dann ist dieser Aerger in diesem Moment ein Teil von mir und somit was wert. Zu deiner Frage, ich akzeptiere meinen Aerger. Und er zeigt sich immerwieder auf verschiedene Weise, hab da keine bestimmte Methode. Ich zeige ihn so wie er halt gerade kommt. Mal sage ich sofort aber anständig und ruhig was mich ärgert. Mal werde ich laut und explosiv. Mal drehe ich mich auf dem Absatz um und schweige. Mal weine ich. Mal überspiele ich ihn und setz ein Lächeln auf. Mal zähle ich bis auf 10 und atme tief durch ( dieses Methode hab'ich früher oft angewendet, ist für mich nun jedoch am schwierigsten geworden, weil braucht viel selbstkontrolle und je nachdem verschwindet der Aerger eben dann trotzdem nicht und richtet sich schlussendlich gegen einem selbst....). Soviel zu den "Methoden" (-:
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