Kommentare

@ Pimp: Ich habe nirgends gesagt, dass ich die 1:12-Initiative dahingehend beurteile, ob mit dieser mehr oder weniger Geld vorhanden sein würde. Sondern nur hingewiesen, dass für mich die Aussage von ._. deswegen rätselhaft vorkommt (was hat das eine mit dem anderen zu tun). Ausserdem möchte ich mir nicht unterstellen lassen, dass ich auf ein «Was ist dies in Franken»-Denken getrimt bin. Das bin ich definitiv nicht. Der Wertmasstab, den du mir unterstellst, ist nicht meiner. Ich finde es anmassend von dir, dass du dir erlaubst, aus einer falsch verstandenen Aussage ein Urteil über mein Wertmassstab zu machen. Findest du das nicht bedenklich? Beunruhigt dich das nicht ein wenig?
Um es abzuschliessen, auch wenn das nur bedingt zur Diskussion gehört, ich bin gegen die Initiative, weil ich sie für willkürlich und für eine Neid-Initiative halte, die nicht wirklich irgend jemanden etwas bringt. Ich finde es auch bedenklich, dass die Managerlöhne Weniger so absurde Ausmasse angenommen haben, halte aber den Eingriff in dieser Form einfach für falsch.

ich verstehe nicht, was du sagen willst.
habe übrigens kein smartfone und auch keine hm-kleider.

kommt drauf an, wen man heute im Zeitalter der Globalisierung als "die da oben" und "die da unten" betrachtet, pimp. Oder kommt z.B. das Kobalt für Dein Smartphone aus einer Schweizer Grube oder Deine H&M-Jeans aus einer Schweizer Nähstube? - Ich denke nicht.

mjl, das sind mir nun etwas zuviel allgemeinplätze zum antworten drauf.
du machst es dir etwas einfach, "denen oben" die schuld zu geben. siehe aber gleichwohl den unterschied: heute müssen die oben die unten nicht mehr mit gewalt knütteln, weil die denkweise "was ist es in Franken wert" so in den köpfen der masse drin ist . wie bei faldegorn. das war mein punkt.

Nunja pimp, da würde ich widersprechen wollen. Denn in den Herrschaftssystemen der letzten Jahrhunderte wurde die Masse der Bevölkerung von den Herrschenden mMn stets als verfügbare "human ressource" angesehen, ob als Leibeigene, Soldaten, Bauern, Industriearbeiter, Steuerzahler, - für die eigenen Zwecke so genutzt, wie gerade gebraucht und verfügbar. Bildung für alle gibt es auch erst seit sehr kurzer Zeit, menschheitsgeschichtlich gesehen. Der Reichtum einer Minderheit gründet in unseren Breitengraden von jeher auf der Ausbeutung einer Mehrheit. Ich sehe da kein "besser" im "früher", nur ein "anders".

Früher wurde man noch zu einem guten Bürger erzogen. Heute ist man bloss noch eine human ressource, man ist wert was man leisten kann. Die Bildung von Menschen wird daraufhin beurteilt, was der Mensch damit für die Wirtschaft zu leisten imstande ist. Und das höchste für die Gesellschaft sind "gute Steuerzahler".
Entweder man wehrt sich dagegen oder rennt mit.
@Faldegorn: Dass du die 1:12 Initiative danach beurteilst, dass "plötzlich weniger Geld vorhanden wäre", zeigt, wie du voll auf dieses "was ist es in Franken wert"-Denken getrimmt bist. Genauso wie das die neoliberale Elite in den Köpfen der Konsumenten haben möchte. Dein Wertemassstab: Wieviel Geld bringt es. Merkst du das? Beunruhigt dich das nicht einwenig?

Was hat die mit dem Rad heranbrausende Völkerverständigung auf dem Gepäckträger ausser sozialen Kontakten? Und gibt es gute und schlechte Bedürfnisse? Man ist sich nicht sicher. Da sich aber vor meinen Augen die Zeichen des Untergangs der Krone der Schöpfung zu einem schwarzen Brei vermischen, sehe ich mich ausserstande, weiterhin als Anwalt des Tamagotchi zu wirken. Möge es in Friede piepen. (Piepst das?)

ich mag die Art, wie Du Fragen stellst - Lucid! Immerhin kann ich hinter der Erfindung des Rades eine gewisse Not am Weg zu erleichtertem Gütertransport erkennen. Ein Umstand der seit Menschengedenken für Völkerverständigung, Versorgung mit lebensnotwendigem, regen Handel und Frieden steht.
Dagegen finde ich das Wecken von Bedürfnissen an der Pflege sozialer Kontakte - in Ermangelung ebensolcher - mithilfe technischer Errungenschaften ein Zeichen, welches uns an - mit solchen Begleiterscheinungen verbundene - Untergänge vor uns existierender "Hoch"kulturen erinnern sollte...

Livanto, ich bin nicht sicher, aber meinst du, damals in der Urzeit hat irgendjemand nach einem Rad gekräht, ehe es erfunden wurde?

Dazu bin ich trotz allem der Meinung, dass es durchaus sehr viel helfen würde, würde sich jeder einzelne immer wieder an die eigene Nase fassen und sein Konsumverhalten reflektieren. Das eigentliche Problem ist in meinen Augen also nicht der Markt und die Diktatur des Angebots ergo der Profitmaximierung, sondern die unreflektierte Haltung der meisten Menschen, die in seiner Gier nach immer mehr resultiert. Und letzteres Problem ist verglichen mit dem im Eingangstext beschriebenen von aussen noch viel weniger lösbar.

...und die Idee des Konsumnihilismus ist auch nicht neu, die kannte schon Franz von Assisi und hat sie knallhart durchgezogen - bis zum Schluss. Seine Thesen sind jetzt bald 1000 Jahre alt. Nichts neues unter der Sonne also, aber immer wieder wert, sich darüber Gedanken zu machen.

Dazu brauchts doch keine neue Bewegung, es gibt den Purismus (auch als Geisteshaltung und Lebensstil) doch schon lange, sogar mitten unter uns... Was braucht man schon wirklich zum Leben? Zugang zu Nahrungsquellen, wenn möglich ein Dach über dem Kopf und Nähe zu geliebten Menschen. Auf alles andere, was oben drauf gepackt wird, könnte man eigentlich verzichten. Eigentlich... ... ;-)

Es braucht eine neue nihilistische Bewegung, die alle Moden und Trends ablehnt, jeglichen Konsum verweigert und immun auf Werbung ist. Dann kann das Angebot unser Verhalten nicht mehr beeinflussen. Möchte jemand ein Glas Wasser? :-)

Smartphones wäre auch so ein Thema. .. hätte wirklich ein Hahn danach gekräht, wenn es keine gegeben hätte? Nein. Stimme von Spiegel grundsätzlich zu.

...an einige hier - wirklich keine Idee? Wie steht es denn z.B. mit dem tamagotchi - wer hat das nachgefragt, bevor das Angebot da war? Facebook? hat jemand danach geschrien bevor's erfunden worden ist? Ist jetzt nicht so weit hergeholt, dass in unserer übersättigten Gesellschaft bei einigen Angeboten zuerst eine Idee für zusätzlichen Gewinn und nicht etwa echtes Bedürfnis den Antrieb gegeben hat.
Und entgegen der aus meiner Sicht lächerlichen 1:12 Initiative sehe ich durchaus ein schützenswertes Recht aller Erdbewohner vor unnützer Verschwendung von Ressourcen.