Kommentare

@cork: Das ist genau die richtige Reaktion. :-)

Beleidigungen haben nichts mit der Person zu tun, die sie einfängt, aber jede Menge mit der Person, die beleidigt ist. Denn nur beleidigte Personen beleidigen andere Leute! Wenn ich beleidigt werde, schaue ich ein bisschen komisch und das wars.

Manche Idioten muss man einfach beleidigen - dann ist aber auch jegliche weitere Kommunikation sowohl zwecklos als auch unerwünscht.

@jigzu, was du nöd alles weisch.....dir kann man ja nicht entfliehen, wenn du so viele beleidigungen auswendig kennst ! da wird mann, frau, ja ganz, ganz klein! Wo hast du dies alles denn her ? Hast ein Buch, wenn nicht, schreib' eins.

Nebst einer feiner Klinge brauchts auch träfe Beleidigungen. Für mich ist das Schweizer Kulturgut
(zuri.net)
Alli Tasse im Schrank – aber nöd de Reihe naa!, Bi dir hett de Vater au lieber in Tachhängel ufe gwixet!, Bisch en Vollidiot!, Bisch im Tüüfflug dur d Chinderstube?, Bisch under s Tram choo oder häsch suscht en Flick ap?, Dini Eltere wäred lieber 10 Minute go laufe gange!, Dini Frässi isch so richtig zum driigingge!, Du bisch glaub au nur useme Entspannigs-Figg entstande!, Du bisch tümmer als en Liter Holz!, Du bisch z blöd zum Zigis uuselaa – gheit ane und verbüügt de Foifliber!, Du geischtige Halbränner!, Du ghüüslete Siech!, Du gsehsch au nöd uus, wie wänn d plant gsi wärsch!, Du häsch d Jagge verchehrt aa – de Arsch mues une useluege!, Du häsch de IQ vomene Teebüütel!, Du häsch en Flick ap, gröösser als s Titanic-Loch!, Du häsch es Gsicht wie en Füürmälder – so richtig zum Driischlaa!, Du häsch kein Egge ap – du häsch e ganzi Wand duss!, Du Holz!, Du Schueh!, Du Vollpfoschte!, Du würsch gschiider in Zivilschutz go Näschter zämenagle!, Es Glas Milch hät meh IQ!, Gsehsch uus, wie wänn me dich irgendwo zum Arsch usezoge hett!, Häsch en Grind wie e VW-Türe: Zum Driigingge (Cabaret Rotstif), Häsch en Kiosk i der Eigernordwand?, Häsch Helium im Chopf, dass du grad chasch stah?, Ich han scho Sache aapisst, wo gschiider gsi sind als du!, Laa d Hose abe, dänn gibi der en Ohrfiige!, Mach chlinneri Schritt, es fischelet!, Muesch nöd meine, segsch es Chrüüzworträtsel, nume will du a jedem Egge es Fragezeiche häsch!, Nimm s Velo, wänn d nöd nachechunsch!, Wänn du so lang wärsch wie tumm, müesst mer dir s Fuetter mit de Kanone uf de Mond schüüsse, Wänn ich dis Gsicht gseh, dänn bin ich mit mim Füdli ganz zfride, Wänn ich en Hund hett mit dim Gsicht, würd ich ihm de Arsch rasiere, Wänn Tummheit chlii wär, chöntsch du mit Stelze under em Teppich durelaufe, Wänn Tummheit chönnt velofahre, dänn müesstisch du de Berg uuf brämse!, Wänn Tummheit würd giire, müesstisch de ganz Tag mit em Ölstitzli umeseckle!

Beleidigungen entstehen wenn dem Gegenüber die Argumente ausgehen.

Eine Beleidigung muss auch erst noch verstanden werden. Ich habe mal folgendes beobachtet: Ein Handwerker betritt das Atelier eines Künstlers und schaut sich dessen Werke und Sammelsurium an. Er sagt, er komme nicht draus, was das alles sein soll und fragt den Künstler nach seiner Kunst. Nachdem der Künstler eine unbrauchbare, weil unverständliche Antwort abgegeben hat, nickt der Handwerker mit dem Kopf und sagt "Aha, Du machst hier also so Selbstverwirklichung und so." Selbstverwirklichung ist unter Kreativen ein Schimpfwort, aber das weiss der Handwerker nicht, er sagt das einfach, weil er das mal irgendwo gehört hat und nun meint, es passe gut in die Situation. Der Künstler, unverstanden wie meistens, holt andere Werke hervor und sagt dem Handwerker, hier habe er etwas einfacheres für ein einfaches Gemüt wie ihn. Als einfaches Gemüt betitelt zu werden ist auch eine Beleidigung, aber diesmal weiss das der Künstler nicht, weil er nicht deutscher Muttersprache ist, das mit dem einfachen Gemüt mal irgendwo gehört hat und hier meint, es passe in die Situation. Da aber der Handwerker eben auch kein Deutschprofessor ist, kommt auch diese unabsichtliche Beleidigung nicht an, denn der lacht und sagt: "Ja, das gefällt mir schon besser, mir gefallen die einfachen Dinge." Wir verbrachten einen lustigen Abend. - Wenn mich jemand beleidigt, gehe ich immer davon aus, dass die Person gar nicht weiss, was sie sagt. In den meisten Fällen sind Beleidigungen reine Unmutsbekundungen von wütenden, frustrierten Personen, die einen Blitzableiter suchen. Und ich habe einen Blitzableiter. Manche Leute haben keinen, dann gibt es einen Kurzschluss und jemand muss dran glauben. Wenn man dann noch zusätzlich in einem übertriebenen Männlichkeitswahn lebt, seine Hybris mit einer übertriebenen Portion Ehre und Stolz aufgebläht hat, reicht ein Mittelfinger um eine Schiesserei anzuzetteln. Aber die meisten Leute sind normal und bei einer Beleidigung einfach konsterniert, düpiert, verletzt, perplex, und es verschlägt ihnen die Sprache, und zwar genau für den Zeitraum, in dem sie schlagkräftig antworten sollten oder den Urheber der Beleidigung zur Rede stellen sollten, was das überhaupt soll. Am besten begegnet man solchen Situationen mit Humor, aber das ist leichter gesagt als getan.

@sargnagel, hoppla, dieser satz gibt's durch !

"Du hast das ideale Gesicht, Radiomoderator zu werden."

ja, es ist sicher gut, den zu konfrontieren, der einen beleidigt hat. wenn er die "Güte" hat, die Einsicht, dass er zu weit gegangen ist, sich sogar entschuldigt, dann wissen wir, dass er den Kontakt zu uns nicht verlieren möchte. Andern ist dies gleichgültig, sie lieben es, andere zu beleidigen und wir erkennen ihre Schwäche. Die mit Wertgefühlen müssen niemanden beleidigen, sie können ehrlich und freundlich ihren Unmut kund tun, brauchen den Streit nicht. Ist wohl auch eine Frage der Intelligenz. Mich hat jemand auch per e-mail beleidigt, einer, für den ich mich zudem noch einsetzte, er damals froh war, als es wichtig wurde, dass sein neues Buch verkauft wird, ich Beschreibungen schrieb, im Lesekurs Leute überzeugte. Der Autor hatte grossen Erfolg, wurde hoch gelobt. Und als ich ihn auf etwas aufmerksam machte, es ihm nicht passte, war ich ein "würstchen" und mehr der Liebenswürdigkeiten! kamen per e-mail an. Erst fühlte ich mich beleidigt, schrieb ihm auch, gemein sein werte ihn bei mir ab. Später, bei neuen "netten" Zeilen, lächerte es mich, ich schwieg. und erhielt das per mail das Wort "herzchen". Dass ich ihm beim im Herbst erscheinenden Buch nicht mehr helfen werden, dies ist mir klar. Erfolg schädigt, macht arrogant, wenn ein Mensch nicht reflektiert.

Einfache Antwort: Natürlich ist das ein no go und damit eine Kommunikation beendet, und jedes "wenn, falls, wäre, hätte, viell. nicht so gemeint, gibt immer 2 Seiten, usw." zeigt auf und an, dass sich Werte immer mehr verschieben und verwaschen und gehirngewaschen werden und respektvoller, zumindest korrekter Umgang zu einer Rarität werden.
Der beste Umgang mit Menschen, die einen beleidigen (und man muss davon ausgehen, dass sie wissen, was sie tun, sonst müssten sie auf ihre Zurechnungsfähigkeit und/oder psychische Gesundheit untersucht werden): abwenden. Anders lernen es solche Leute niemals.
Wenn man sich jedoch gerne selbst Ärger bereiten möchte, das eigene Selbstwertgefühl und der Respekt vor der eigenen Person irgendwo in einem Schlammloch schlummern, und man sich noch gern hier und da eins drauf geben lassen möchte, dann kann man sich dem natürlich aussetzen, viell. noch eine Diskussion anfangen, und sich noch ein paar weitere Beleidigungen einfangen. Damit man sich nachher so richtig schön beschissen fühlt.
Oder man hält sich viell. für einen Bekehrer und Missionar und ist stolz auf sein "dickes Fell".
Die Botschaft, die auf der anderen Seite ankommt, ist jedoch diese: ich kann diese Person beschimpfen und beleidigen, und es hat keine Konsequenzen für mich. Diese Person hat keinen Respekt verdient.

@morgaine: da bin ich gar nicht einverstanden. natürlich ist mein anteil vonbedeutung, ob mich etwas aus der bahn wirft oder nicht. aber die andere seite ist ja nicht neutral. und es gibt durchaus menschen, die in gewissen situationen sehr gezielt und bewusst beleidigungen einsetzen, weil sie damit etwas erreichen wollen. zum beispiel wollen sie eine person in bedrängnis bringen, einschüchtern, unter druck setzen. oder sie wollen dem umfeld ein signal geben: diese person ist "vogelfrei". auch wenn es in dieser extremen und drastischen weise eine ausnahme sein mag, aber das gibt es auch. und deshalb gibt es auch situationen, in denen man selbst ziemlich wehrlos ist. da ist ein aussenstehender besser dran, der die situation entschäften kann.
@sanchoapanso: das hört sich eher nach einer beziehungskiste an. ich verstehe den kontext aber noch immer nicht ganz. aber bestimmt: es müssen beide mitmachen, damit ein dialog funktioniert. ich kenne die situation der gesprächsverweigerung sehr gut. oft steckt dahinter ja eine grosse unsicherheit beim gegenüber und "beleidigungen" wären dann eine art "schutzmechanismus". wenn von deiner seite dann noch gefühle im spiel sind, ist es doppelt schmerzhaft, weil man den dialog eigentlich auf einer freundlicheren ebene wünscht. vielleicht sollte man versuchen, das ganze nicht persönlich zu nehmen und trotz der positiven eigenen gefühle, sich nicht zusehr in etwas hineingeben, nicht abhängig zu machen. man kann das gegenüber auch nett finden und trotzdem frei lassen. - aber vielleicht bin ich mit meinen mutmassungen ja auch auf dem holzweg...?

@pierreramuz: nun ja, kommunikation braucht 2 seiten. wenn dann als antwort die kommunikationsverweigerung kommt, dann wirds schwierig.

Morgaine, Deine Beobachtung hat schon etwas - trotzdem gibt es Situationen oder Tätigkeiten, wo ich eine ungewöhnliche Zunahme beleidigenden Verhaltens zu beobachten meine. Ich glaube, das hat mit zunehmendem Druck zu tun und der Suche nach möglichen Ventilen. So wird oft dort Dampf abgelassen, wo sich Menschen in der Anonymität fühlen und unschuldige Opfer gegenüber haben - was da zu beobachten ist, möchte man nicht glauben.
Genau um solches schadlos zu ertragen müssen heute MitarbeiterInnen von Kundendiensten, Kassenpersonal, etc. im Umgang mit Reklamationen und daraus entstehenden Beleidigungen geschult werden. In solchen Situationen professionell - oder wie Du es nennst "im Lot" zu bleiben stellt allerhöchste Ansprüche und zwingt nicht zu selten gute, motivierte Angestellte in die Knie oder zum Seelenklempner!

ich denke, sich beleidigt fühlen ist eine frage des eigenen befindens. oder dem gefühl bei etwas «ertappt» worden zu sein, das einem unangenehm ist. das erst was man tut, ist: beleidigt sein. ich glaube nicht, dass ein anderer das absichtlich macht. es geschieht in einem selber.
mir fällt das auch immer wieder hier in den diskussionen auf. jemand beschreibt einen zustand oder wie sich dinge für ihn/sie anfühlen und es hagelt sofort beleidigte reaktionen. ganz selten, dass einer sagt:«hm, da ist was dran… muss ich mal bei mir beobachten…» nein! es hagelt rechtfertigungen sondergleichen und belehrungen.
wenn bei mir als individuum alles «im lot» ist, kann einem doch die aussage eines anderen gar nicht verletzen…