Kommentare

deine these ist also, dass goebbels mit dem "wille[n] zur macht mit entsprechenden rhetorischen mitteln" in analogie gesetzt wird. das kannst du nicht ernst meinen. mit goebbels assoziiert man das rhetorische und intellektuelle instrument, dass die gräuel des nationalsozialismus in dieser art ermöglicht hat. an mörgeli im zusammenhang mit goebbels (auch im bezug auf "menschliches verhalten/grundeinstellung ???) nur zu denken, ist blödsinn.

@beastie: du vergisst die geschichte. alles hat seine geschichte. verglichen wird nicht das was du heute als "produkt" einer katastrophe siehst sondern es werden parallelen zur geschichte oder der entwicklung einer katastrophe gemacht. das ist dann auch keine inflationäre verwendung. es wird also nicht mörgeli mit goebbels verglichen sondern eine menschliche grundeinstellung und menschliches verhalten. und der wille zur macht mit entsprechenden rhetorischen mitteln ist weiss gott nichts einzigartiges.
@gruempel: sachpolitik kümmert sich um lösungsfindung für probleme, änlich wie in der wissenschaft. da ist die diskussion zentral und die aufteilung von grossen problemen in kleine teilprobleme. machtpolitik aber benutz parolen, änlich wie in den kirchen die dogmen. damit werden keine probleme gelöst, höchstens macht erlangt und erhalten.

wenn man mörgeli mit goebbels vergleicht, dann ist das - wie jede andere inflationäre verwendung von nazi, faschist u. ä. - eine verwässerung der katastrophe nationalsozialismus und damit ein erster schritt zu ihrer verharmlosung. wenn schon "wehret den anfängen", dann blödsinn wie diesem.

@gruemple
Möglich ist in der Schweiz alles. Die Mehrheit hat gezeigt, was sie von der SVP Polemik hält und die SVP hat gezeigt was sie davon hält, wenn man nicht das tut oder umsetzt, was sie wollen. Ich finde es tragisch wie respektlos die SVP mit ihren eigenen Leuten umgehen und noch trauriger was sie vom der Rest der Schweiz hält.
Die SVP möchte vom Volk Einsicht und Verständnis dass es einen diktierenden, wütenden gar beleidigenden Bundesrat braucht um vorwärts zu kommen und Probleme zu lösen. Gut.
...aber was macht die SVP? Auf wen gehen sie zu? Für was zeigen sie Einsicht und Verständnis? Ich denke da hat die SVP noch ein riesen Defizit.
Ein wütender Chef mag vielleicht seinen Kopf durchsetzen, aber zeig mir einen Mitarbeiter den ihn mag und wirklich gerne für ihn arbeitet, wenn er nicht auch mal zeigt das er eine weichere, freundliche Seite hat?
Nicht zuletzt heisst es:
C’est le ton qui fait la musique...die Anliegen der SVP werden sehr wohl ernst genommen, aber man wird sie nicht hören wenn sie nicht beginnt ihren Ausdruck...ihre Parolen zu überdenken.

DEF:
PAROLE [FRANZ. FÜR »WORT«] DIE,
Wahlspruch, eine prägnante Formulierung von Zielen oder Ansprüchen.
Parolen sind dementsprechend für die Wahl benutzte Kurzfassungen von umfassenderen Themen.
Parolen zu benutzen, ob von linker oder rechter Seite betrachtet, widerspricht der klaren Sachpolitik in keiner Weise. Im Gegenteil, wer seine Themen auf den Punkt bringen kann, beweist damit Effizienz und Konzentration auf das Wesentliche. DAS ist Sachpolitik.

@gruempel: parolen verhindern sachpolitik - ich will sachpolitk. parolen predigen können sie von mir aus in der kirche.

@demfall: deine sichtweise sagt aber nur aus, dass die eine gesellschaftliche situation oder struktur nicht mit einer anderen vergleichbar ist, worin ich dir zustimme. sie widerspricht aber nicht dem vergleich einer menschlichen grundhaltung und vorgehensweise in bezug auf den willen zur macht. dieser vergleich kann durchaus angebracht sein ist aber immer in bezug auf die einbettung der person in ihr jeweiliges umfeld, die spezifische gesellschaftsstruktur, zu verstehen.
ich bin froh, dass die heutige schweizerische politik-struktur den willen zur macht einer einzelnen person oder eines regimes nicht zulässt, sondern immer bedacht ist, die macht zu teilen, sie an diejenigen übergibt, die selber auch bereit sind, macht zu teilen. denn dies ist der grundgedanke der demokratie, macht zu teilen und sie nicht an einzelne personen oder institutionen zu binden. so verstanden ist echte demokratie eben immer mehr als nur die macht der mehrheit. und die mehrheit übrigens, die wählt gar nicht.

Ich empfinde es als Armutszeugnis unseres Landes, der Schweiz, dass es offenbar nicht möglich ist, einer prägnanten und starken Persönlichkeit wie Herr Blocher auf der politischen Ebene eine entsprechend sichere Position zu bieten. Dass ein Bundesrat, der sich in seinen Aufgabenbereichen nicht mehr und nicht weniger zu Schulden hat kommen lassen als seine sechs Kollegen, sich mit der Abwahl konfrontiert sehen muss, zeugt von der inhaltlichen Schwäche der Gegenparteien. Die Wahlkampfthemen wie die Kriminalität von Ausländern oder der Missbrauch des Sozialwesens hätten von jeder anderen Partei ebenso gut aufgegriffen werden können, denn jede Partei sollte der Kriminalität sowie dem Sozialhilfemissbrauch einen Riegel schieben wollen.
Offensichtlich fühlte die SVP im vergangenen Wahlkampf dem Volk erfolgreich den Puls, gab auf die verhandenen Probleme klare, vernünftige und unmissverstänliche Antworten. Wer es verpasste, sich um die relevanten Themen zu kümmern, hat nun, anstatt sich die Schwäche einzugestehen, sich der unbequemen Persosn Blocher entledigt.
Es ist immer einfacher einem starken Gegner als Masse aus schwächeren Individuen zu begegnen und ihn so zu Fall zu brigen, als sich endlich auf die eingenen Parolen zu konzentrieren und ihn mit diesen zu schwächen. Die Angst von lauteren politischen Diskussionen ist heute in der Schweiz so gross, dass man, wagt man es doch, mit der Abwahl rechnen muss. Und dies ist Armutszeugnis unserer Schweizer Politik!

Was wir uns alle und unsere Politiker nicht immer bewusst sind, ist dass wenn wir etwas verändern und wachsen wollen, es immer bei einem selbst beginnt.
So sollten wir uns alle bewusst machen dass das, was man am anderen nicht versteht und ablehnt, man schlussendlich bei sich selbst nicht versteht. Hierfür gibts ein wunderbares altes Sprichwort das sagt:
""Lass fremde Art doch gelten, selbst dann wenn sie dich quält. Gar oft ist was wir schelten, grad was uns selber fehlt.""
Kuschelkurs und Gutmenschen (für mich die Unwörter des Jahres) sind genau die "Charakterzüge" die der SVP eigentlich fehlen und ihnen gut täten (und sie auch zugänglicher machen würde). Was die SVP also grundsätzlich an den anderen ablehnt und verhöhnt, fehlt ihnen selbst!
Die SP, Grünen etc. hingegen besitzen zwar mit Abstand mehr Sozialkompetenz, befinden sich aber im anderen Extremen. Sprich, sie pflegen mehr Mitleid als Mitgefühl...und wenn man mit jemandem "mit-leidet" ist man nicht mehr objektiv.
Objektivität entsteht dann, wenn man sich in beide Seiten "hinein fühlen" kann. Wir vergessen oftmals das Mitgefühl nicht aus unserem Ego entspringt, sondern unseren Herzen.
Diesen Unterschied zu erkennen, damit haben nicht nur Linke wie Rechte ihre Mühe, sondern die ganze Menschheit (auch ich). Etwas das nicht zu verurteilen ist, sondern zu beobachten und sich einfach mal bewusst zu machen.
Des weiteren redet die Linke zwar davon konstruktiv politisieren zu wollen, aber am Ende waren auch sie dazu verleitet, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Sie reagierten genauso impulsiv, was sie daher nicht besser oder schlechter als die Rechten macht.
Die SVP hingegen ist stur, kompromislos und lassen kaum eine andere Meinung oder Lösung gelten, ausser die ihre. Das macht sie zu einer unbeweglichen, konservativen und oftmals unsympatischen Partei..und aus diesem Grund steht die SVP mit ihrer Meinung meist auch alleine da.
Wir, die Schweiz sind nicht 1/3 und auch nicht 2/3 sondern machen immer noch ein Ganzes. Auch wenn wir aus verschiedenen Gründen Mühe haben, trotz unterschiedlicher Meinungen, als Einheit zu leben und funktionieren, so schätzt mich diese Wahl doch wieder zuversichtlich.
Es sieht nämlich ganz so aus, als wäre Eveline Widmer-Schlumpf das Beste was der SVP und der schweizer Politik passieren konnte. Sie scheint zu verstehen was es heisst, objektiv zu bleiben.

Bin gleicher Meinung wie Schmetterling was Frau Calmy-Rey betrifft. In den letzten Jahren wurde sie öfters an den öffentlichen Pranger gestellt, weil sie ihre Meinung kund tat und darauf wurde mangelnde Neutralität vorgeworfen. So wie auch Frau Leuthard letzthin den Bauern eine gründsätzliche Veränderung nahe legte und dies nicht unbedingt goutiert wurde. Und "bünzli" ist ein Ausdruck, der vielleicht zu leichtfertig verwendet wird. Bünzli sind schliesslich auch diese unter uns, die sich an die meisten gesellschaftlichen Regeln halten. Nicht zu letzt, weil man die staatliche Gegenleistung auch beanspruchen möchte: funktionierende Infrastruktur, Freiheiten fürs Individuum, hohe Lohnstrukturen, Flughafen Hub aber bitte ohne Fluglärm etc. In diesem Sinne sind unsere Bundesräte nicht mehr oder minder bünzliger als das Volk, das sie gewählt hat.

ich finde auch die alternativ-versicherung gehört in die grundversicherung und wär drum froh, wenn der couchpin mal wegkäme! und calmy-rey würde ich alles andere als bünzli, brav und folgsam bezeichnen...

an cat: Weisst du Bescheid über die Zeit 1933-45 oder hast du dich auch mal mit den Jahrzehnten davor beschäftigt, nicht nur mit der Politik, sondern auch mit der gesellschaftlichen Organisation, den wissenschaftlichen Überzeugungen, den Geschlechterrollen, etc.? Darin liegt nämlich meines Erachtens der ganz grosse Unterschied zu den Jahren nach 1945, deshalb sage ich, dass man Mörgeli und Goebbels keinesfalls vergleichen kann!

bin auch der meinung von chris...mobbing wie im schülerrats-parlarement

Und noch was: Mein Weihnachtsgeschenk habe ich bekommen und auch noch viele andere auch -Blocher ist nicht mehr Bundesrat! :-))

@demfall: Deine Unterstellung, ich hätte mich nicht genug über die Nazizeit informiert, weil ich Mörgeli mit Goebbels vergleiche, ist sowas von falsch. Ich stehe zu meinem Vergleich, denn Mörgeli ist ein Hetzer übelster Sorte und das war Goebbels auch. Einer, der offen Drohungen an demokratisch gewählte Personen ausspricht und seine Parteigänger aufstachelt, einer der respektlos alles in Lächerliche zieht, der mit Repression seine Parteimitglieder an der Kandare hält, so einer hat diesen Vergleich verdient.
Nichts liegt mir ferner, als Hitler und seine Schergen zu verhamlosen, dafür weiss ich eben gerade zu viel von diesen Zeiten. Und gerade deshalb ist meine Devise:
Wehret den Anfängen!